Ausstellung im Turmmuseum Oetz
Turm reloaded - historische Kunstwerke und jugendkulturelle Interpretationen

Eine Figurstudie von Emanuel Raffeiner steht im Dialog mit der Arbeit (Tempera, Collage) "Der Mann, der in Blindheit ertrank" der Schülerin Antonia K. Pecha.
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  • Eine Figurstudie von Emanuel Raffeiner steht im Dialog mit der Arbeit (Tempera, Collage) "Der Mann, der in Blindheit ertrank" der Schülerin Antonia K. Pecha.
  • hochgeladen von Alexandra Rangger

(OETZ)alra. Das Turmmuseum in Oetz widmet sich in der aktuellen Winterausstellung „TURM reloaded“– Jugend trifft Jäger, Objekten, die der Oetzer Kunstliebhaber Hans Jäger gesammelt hat und stellt diese in den Dialog mit zeitgenössischen, jugendkulturellen Exponaten. Die Schau zeigt Impressionen einer spannenden Zeitreise von der Vergangenheit in die Gegenwart bis hin zur Vision für die Zukunft.

Opulenter Fundus

Die Ausstellung hält thematisch an der komplexen Sammlung des bekannten Ötztalers Hans Jäger (1937 – 2012) von rund 5.000 Stücken, die in Museum und Depot verwahrt sind, fest und widmet sich teilweise auch Jäger selbst, der die Kunst zum persönlichen Lebenswerk erhoben hatte und in Folge eine der bedeutendsten volkskundlichen und kunstgeschichtlichen Privatsammlungen des Alpenraums schuf. Es bestimmen jedoch nicht die Enge eines Tales oder die Begrenztheit durch Berge das Gezeigte. Vielmehr erwartet den Betrachter ein offener Dialog, der historische Kunst in einem Atemzug mit Jugendkultur aufgreift. Entstanden ist dies durch eine Kooperation mit der HTL Bau und Design. 26 SchülerInnen der 3. Klasse der Höheren Lehranstalt für Art und Design in Innsbruck mit dem Ausbildungsschwerpunkt Angewandte Malerei-Oberflächendesign-Restaurierungstechnik und Bildhauerei-Objektdesign haben im Rahmen ihres Unterrichts verschiedene Objekte aus dem Museum und dem Depot als Arbeitsgrundlage ausgewählt. Darauf aufbauend setzten die Jugendlichen die Objekte ihrer Lebenswelt und dem Heute entsprechend in einem Dialog um und gaben dabei tiefe Einblicke auf ihre Werte und Vorstellungen, Ängste und Visionen.

Zeitgenössische Auseinandersetzung

Kraftvoll, dynamisch, innovativ, sensibel und kritisch hauchten die jungen Künstler den historischen Vorgaben in Form von Bildern und Objekten zeitgemäße Züge ein. Von architektonischen Planungen bis zur Seite eines Poesiealbums, vom Porträt Hans Jägers bis zum Schmuckstück reichte die Bandbreite. Die technische Umsetzung stand den Schülern frei und so finden sich unter anderem Aquarelle, Tuschezeichnungen und Hinterglasmalereien unter den Exponaten. Die Schüler stellten visuelle und thematische Aussagen einander gegenüber und so entstand ein neues Reibungs- und Spannungsfeld, somit neue Diskussionsgrundlage für die Auseinandersetzung mit den individuellen Zugängen zur Kunst und der vielseitigen Interpretation von Kunst. Die Ausstellung ist wirkungsvolle Plattform für Kommunikation zwischen historischen Werken und zeitgenössischen jugendkulturellen Arbeiten, die teils renommierte Künstler der Vergangenheit noch jungen Talenten in der frühen Phase ihrer Schaffenszeit gegenüberstellen.

Neue Zugänge schaffen

Die Kuratorin der Schau, die Kunsthistorikerin Nadja Parisi, sieht besonders in der Verbindung, die sich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und teils sogar der Zukunft herstellen lässt, den lebendigen Reiz der Ausstellung. Für die Leiterin der Ötztaler Museen, Dr. Edith Hessenberger, ist mit dem zukunftsweisenden Ansatz auch der Wunsch verbunden junge Menschen für den Besuch im Museum zu begeistern: „ Wir möchten historische Kunst mit Bezug zur Gegenwart zeigen und in dieser Ausstellung gelingt es dabei jugendliche Lebenswelten zu betrachten.“ Der Begriff Museum darf in diesem Fall als durchaus entstaubt gesehen werden und die „generationenübergreifende“ Kunst erschließt sich wünschenswerterweise auch einem durchmischten Publikum als inspirierendes und abwechslungsreiches Abenteuer. So wird der Museumsbesuch durchaus zum kulturellen Erlebnis für all jene, die sich offen mit Entwicklungen und Veränderungen und den verschiedenen Perspektiven, aus denen die Kunst erwächst und sich nährt, auseinandersetzen und den gelungenen Bogen zwischen gefestigten Objekten einer Sammlung und frischen aktuellen Impulsen mit Aufmerksamkeit belohnen.

Rahmenprogramm:

GESPRÄCHE ÜBER KUNST UND DESIGN

20.2.2020, 19.00 Uhr
„Museum – Intervention. Museum als Denkraum“
Christine Moser-Prantauer im Gespräch mit Veronika Berti

05.03.2020, 19.00 Uhr
„Kunst und Design früher und heute“
Georg Juen, Patricia Karg, Michael Defner und Markus Weithas im Gespräch mit Kuratorin Katerina Haller

Ausstellungsführungen mit Nadja Parisi
12.03.2020, 18.00 Uhr
www.oetzalermuseen.at

Besucherinfo
Turmmuseum
ÖFFNUNGSZEITEN

Mitte Dezember bis Ostern
Donnerstag bis Sonntag
von 14–18 Uhr

Anfang Juni bis Ende Oktober
Mittwoch bis Sonntag
von 14–18 Uhr

Führungen nach Anmeldungen auch außerhalb der Öffnungszeiten
Cafe im Museum
KONTAKT

Turmmuseum Oetz
Schulweg 2
6433 Oetz

+43 (0)664 910 23 21
info@oetztalermuseen.at
EINTRITTSPREISE

Winter
Erwachsene EUR 5
Kinder bis 14 Jahre frei
SeniorInnen, SchülerInnen EUR 4
Gruppen ab 10 Personen
pro Person EUR 4

Sommer
Kombiticket Ötztaler Museen
Erwachsene EUR 8
Kinder bis 14 Jahre frei
SeniorInnen, SchülerInnen EUR 6
Gruppen ab 10 Personen
pro Person EUR 6

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