Arzl im Pitztal

Familienfreundliche Maßnahmen vom Gemeinderat beschlossen

Nach dem Bürgerbeteiligungsprozess wurden nun die Projekte und Maßnahmen für die Familienfreundliche Gemeinde fixiert.

ARZL. Seit knapp einem Jahr ist die Gemeinde Arzl im Pitztal Teil des bundesweiten Projekts „Familienfreundliche Gemeinde“. Das bedeutet, dass sich die gesamte Bevölkerung - egal, ob groß oder klein, jung oder alt, Familien oder Singles - wohlfühlen soll. Um zu erfahren, welche Anliegen und Beschwerden die Arzlerinnen und Arzler haben, wurde im Spätherbst ein Fragebogen an alle Haushalte geschickt, der auch online ausgefüllt werden konnte.

Zu Beginn dieses Jahres wurde auf Basis dieser Umfrageergebnisse ein Workshop veranstaltet, bei dem rund 50 GemeindebürgerInnen mitmachten und versuchten, eine Reihung der gewünschten Maßnahmen zu finden. Diese Reihung wurde von der Projektgruppe rund um Audit-Leiter GV Klaus Loukota nochmals vertieft bzw. ausgearbeitet und bei der jüngsten Gemeinderatssitzung diskutiert: denn die Ideen sollen innerhalb der nächsten drei Jahre bereits umgesetzt bzw. durchgeplant werden.

Themenfelder

Sechs Kategorien stellten sich laut Umfrage als besonders wichtig heraus: Spielplätze, Verkehr, allgemeine Infrastruktur, Vereine/Gemeinschaft, Bildung/Schule/Kindergarten sowie Soziales. Zu Kategorie 1 gehören neben der Planung neuer Spielgeräte und -plätze im Gemeindegebiet auch deren Instandhaltung, Sanierung und Erweiterung, etwa Downhill-bzw. Pumptrack-Strecken, „um Jugendliche außerhalb der klassischen Sportarten wie Fußball, anzusprechen“, erklärt Loukota.

Zum Thema Verkehr gehört die Sicherung des Schulweges von und zur Volksschule Arzl, da vor allem zu Schulbeginn- bzw. -ende gefährliche Situationen für die Kinder entstehen. Gewünscht wäre, dass die 30-km/h-Beschränkung, die schon bisher auf den Arzler Gemeindestraßen gilt, auch auf die Landesstraßen im Gemeindegebiet ausgeweitet wird, bzw. dass durch Bepflasterung kurzer Teilabschnitte die AutofahrerInnen zum Bremsen animiert werden.

Geplante infrastrukturelle Maßnahmen sind unter anderem die Barrierefreiheit des Gemeindesaals samt besserer Beleuchtung in seinem weiteren Umfeld, die Ausweisung samt Verordnung von zumindest vier Grillplätzen, der Ausbau von Ladestationen für e-Autos und Fahrräder bzw. geeignete Abstellplätze für Fahrräder generell. Großes Interesse herrscht an der Umsetzung des vom Land seit Jahren forcierten Radweges durchs gesamte Pitztal: die Planung steht, die Finanzierung auch, es hapert aber noch an der Trassenführung.

In der Kategorie Gemeinschaft soll die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen gefördert werden. In der Kategorie Bildung/Schule/Kindergarten gibt es ein grundsätzliches Bekenntnis des Gemeinderats zu den jetzigen dezentralen Standorten von Kindergärten, Horten, Krabbelstuben sowie den drei Volksschulen in Arzl, Wald und Leins. Der Fokus liegt deshalb auf dem Ausbau des Betreuungsangebotes, sowohl an den Nachmittagen als auch in den Ferien bzw. bei den Altersgruppen. Mehr Lehrpfade sind gewünscht, sowohl in Sachen Natur und Kultur als auch Religion.

Im Bereich Soziales arbeitet die Gemeinde schon seit längerem an der Anschaffung eines Seniorenmobils, um den älteren MitbürgerInnen bzw. den Pflegenden das tägliche Leben zu erleichtern: sei es, um einzukaufen, zum Frisör oder zum Arzt zu gelangen. Es wird eine gemeindeübergreifende Lösung angestrebt, damit auch die Nachbargemeinden davon profitieren können.

Die Umsetzung all dieser Maßnahmen hat der Arzler Gemeinderat einstimmig beschlossen. Dafür hat er nun knapp drei Jahre Zeit, bevor die externe Zertifizierung stattfindet, in der untersucht wird, ob die Maßnahmen auch greifen. Geht alles gut, wird die Gemeinde Arzl im Pitztal vom Bund mit dem Gütesiegel „Familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet. Das Gütesiegel soll der Bevölkerung nicht nur mehr Lebensqualität und Zufriedenheit, sondern auch wirtschaftliche Wettbewerbsvorteile bringen.

Die Gemeinde Arzl im Internet

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