Tiwag-Pläne
Sölden bekräftigt Nein zu Wasserableitungen aus dem Ötztal
Nachdem Sölden den Prozess gegen die Tiwag um die Nutzung von Ötztaler Wasser verloren hat, wiederholt die Gemeinde nun ihr Bekenntnis gegen die Ableitung desselben.
SÖLDEN. Der Energiekonzern Tiwag hatte sich zunächst die Rechte an der Gurgler und der Venter Ache in jahrelangen Prozessen vor Gericht gesichert und das Mega-Projekt Ausbau Kaunertal-Kraftwerk heuer erneut zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Nun hat der Sölder Gemeinderat seinen Beschluss aus der Vorperiode wiederholt: "Jedenfalls unverhandelbar ist, dass das Ötztaler Wasser im Ötztal verbleibt und es zu keiner Überleitung des Ötztaler Wassers ins Kaunertal (oder in ein anderes Tal) kommt."
Im Beschluss vom 28. April 2016 wurde neben dieser Feststellung zudem noch erklärt, dass es "ergebnisoffene" Verhandlungen mit der Tiwag geben solle. Und: "Jedes Verhandlungsergebnis steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Gemeinderats der Gemeinde Sölden", hieß es damals weiter. "Jetzt noch Verhandlungen mit der Tiwag zu führen, wäre schade um die Zeit", erklärt Bürgermeister Ernst Schöpf, warum man diesen Passus nun nicht mehr brauche.
Breite Front gegen Ausbaupläne
Den Antrag auf Bekräftigung, dass das Ötztaler Wasser im Tal bleiben solle, hatte unter anderem GR Gerhard Moser eingebracht, der sich damit in ein großes Bündnis aus Projektgegnern eingliedert: Denn der geplante Ausbau des jetzigen Kaunertal-Kraftwerks zu einem Pumpspeicherkraftwerk, das mithilfe der abgeleiteten Ötztaler Achen betrieben werden soll, stößt auf breiten Widerstand vor allem im hinteren Ötztal: Tourismusverband, Agrargemeinschaften, Wissenschaftler, NGOs und Initiativen wie "Unser Wasser" oder "Wasser Ötztal" haben ebenfalls schon lange ihr Statement abgegeben, das klar gegen die Ableitungen argumentiert.
Zur Homepage von Markus Wilhelm
Ausbau Kaunertal-Kraftwerk im Detail
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.