Praevenire Initiative Gesundheit 2030
Mehr Investitionen in Vorsorge
Oftmals rückt die Qualität der Gesundheitsversorgung erst dann in den persönlichen Fokus, wenn man krank ist. Im Rahmen der 4. Praevenire Gesundheitstage im Stift Seitenstetten wurde das österreichische Gesundheitssystem aber ganz unabhängig von solchen Schicksalsschlägen betrachtet.
Gut abgesichert
„In Österreich verfügen wir über eine hohe Absicherung der Bevölkerung – aber nicht in Katastrophenfällen“, meinte Thomas Czypionka, Leiter des Bereichs Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik am Institut für Höhere Studien. In solchen Situationen könne es sein, dass Betroffene viel aus der eigenen Tasche zahlen müssen. „Mit der Sozialversicherung (SV) werden jedoch über 99 Prozent aller Gesundheitsbedürfnisse abgedeckt – vom Männerschnupfen bis zur Herzklappen-OP“, unterstrich Alexander Biach, Vorstandsvorsitzender im Hauptverband der österreichischen SV-Träger. In die Gesundheit der Bevölkerung werde viel investiert, europaweit liegen die Ausgaben an vierter Stelle. „Trotzdem sind die Lebenserwartung und die Anzahl der gesunden Lebensjahre in Österreich nicht so hoch“, bemängelte Biach.
Mehr Prävention
„Es ist sehr kompliziert, wie wir das System finanzieren. Das sollte viel transparenter sein“, formulierte Czypionka einen Wunsch an die Politik. Biach fügte hinzu: „Der Staat muss zudem mehr und seriöser ins Gesundheitswesen investieren.“ In einem Bereich wäre dies besonders wichtig: Nämlich was die Vorbeugung von Krankheiten betrifft. „Derzeit werden 87 Prozent der Präventionsausgaben von der SV getragen", kritisierte Biach. Martin Schaffenrath von der Österreichischen Gesundheitskasse stimmte zu: „Diesbezüglich braucht es eine gesetzliche Änderung – es kann nicht sein, dass die SV das fast alleine macht. Auch an die Eigenverantwortung der Patienten muss appelliert werden.“ Denn (beinahe) jeder kann seine Gesundheit selbst verbessern.
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