125-jähriges Jubiläum
Die Wiener Secession als erfolgreiches Wagnis
Die Wiener Secession feiert heuer ihren 125. Geburtstag. MeinBezirk.at gibt einen Überblick über ihre beeindruckende Geschichte.
WIEN/INNERE STADT. Jeder von uns kennt den bedeutenden österreichischen Maler Gustav Klimt. Dieser versuchte zu Lebzeiten stets, sich von seinen Zeitgenossen abzuheben. So lehnte er etwa insbesondere den Konservatismus des Wiener Künstlerhauses ab.
Im November 1897 gründete er deshalb gemeinsam mit einigen anderen Künstlern wie Josef Engelhart und Wilhelm List die Vereinigung bildender Künstler Österreichs und somit auch die Wiener Secession. Das Wort "Secession" kommt aus dem Englischen und bedeutet "Abspaltung". Die Wiener Variante des Jugendstils wird bis heute auch Secessionsstil genannt.
Erste Kunstzeitung Österreichs
"Vielleicht gibt’s doch noch etwas jenseits des Kahlenberges. Vielleicht sogar eine moderne Kunst", hieß es in der ersten Ausgabe der Kunstzeitung "Ver Sacrum" der Wiener Secession am 12. Februar 1898. Es war die erste Zeitung ihrer Art, die es in Österreich gab. Sie sollte "zum ersten Male Österreich dem Ausland gegenüber als selbstständigen, künstlerischen Factor (sic!) erscheinen lassen", wie im selben Artikel zu lesen ist.
Eine der berühmtesten Ausstellungen war 1902 Ludwig van Beethoven gewidmet. Ein Hauptwerk daraus ist der Beethovenfries von Gustav Klimt. Die mehr als 34 Meter lange Wandmalerei löste aufgrund ihrer Erotik und Drastik neben Bewunderung auch heftige Kritik aus.
Weltweiter Vorreiter
Doch nicht nur die Geschichte der Secession ist interessant, sondern auch das eindrucksvolle Gebäude: Noch heute, 125 Jahre nach seiner Eröffnung, ist es in der Friedrichstraße 12 zu finden. Seither gilt es als weltweit erstes unabhängiges, der zeitgenössischen Kunst gewidmetes Ausstellungshaus.
Pro Jahr werden 10 bis 15 Ausstellungen organisiert. Das Programm wird von den Mitgliedern des Vorstands der Künstlervereinigung erstellt. Die Finanzierung wird jeweils zu einem Drittel von der öffentlichen Hand, von privaten Förderern und durch Einnahmen getragen. Erst vor Kurzem fand die Generalversammlung der Wiener Secession statt. Dabei wurde der Vorstand, der seit 2021 tätig ist, für zwei weitere Jahre gewählt. "Unser erklärtes Ziel war und ist es, das Haus verstärkt als Ort des sozialen Austauschs zu etablieren und für ein erweitertes Publikum zu öffnen", so Präsidentin Ramesch Daha.
Für das Jahr 2024 steht viel auf dem Programm: Während des Jubiläumsjahres war der Eintritt an jedem ersten Mittwoch im Monat kostenlos. Dieses Angebot soll bestehen bleiben. Weiters werden im Jänner die Forschungsergebnisse der Universität Wien zur Rolle der Secession während und nach der NS-Zeit präsentiert. Weitere Informtionen zur Secession findest du hier.
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