Gedanken
Ehevorbereitung neu: Paar-Begleitung wird ausgebaut
INNSBRUCK. Ein neuer Leitfaden für kirchliche Ehevorbereitung rückt Paare mehr in den Blick der Pastoral in den Gemeinden.
Leitfaden
Knapp vier Jahre lang hat eine interdiözesane Arbeitsgruppe einen neuen Leitfaden für die Ehevorbereitung entwickelt. Das nun vorliegende Konzept wurde von der Österreichischen Bischofskonferenz im Juni angenommen und soll jetzt schrittweise in den Diözesen umgesetzt werden. „Ausgangspunkt für das neue Konzept war das päpstliche Schreiben 'Amoris Laetitia', in dem Papst Franziskus den großen Stellenwert einer fundierten Ehevorbereitung hervorhebt“, betont der Referatsbischof für Ehe, Familie und Lebensschutz, Hermann Glettler. Es werde auch künftig unterschiedliche Modelle der Ehevorbereitung in den Diözesen geben, betont Glettler. Mit dem neuen Konzept sei jedoch ein österreichweiter Standard als Grundlage etabliert worden.
Einheitliche Kriterien
Der Bischof nennt wesentliche Kriterien, die das Modell der erneuerten Ehevorbereitung prägen: Ehevorbereitung wird von der konkreten Lebenssituation des Paares aus gedacht und gestaltet. Sie werde nicht als punktuelles Ereignis, sondern als Prozess wahrgenommen, der von der Anmeldung zur Trauung bis zur Hochzeit reicht. Den Paaren sollen ehrenamtliche Begleitpersonen zur Seite gestellt werden, die das Paar in der Zeit der Vorbereitung begleiten. In den Pfarren gelte es, die Vorbereitung der Paare auf die Trauung als einen gemeinsamen pastoralen Auftrag wahrzunehmen. Am neuen Konzept mitgewirkt haben der Leiter des Instituts für Ehe und Familie, Johannes Reinprecht, der Generalsekretär des Österreichischen Pastoralinstitutes, Walter Krieger, die Leiterin des Familienreferates der Diözese Graz-Seckau, Katrin Windischbacher, der Leiter der Abteilung Familie und Lebensbegleitung der Diözese Innsbruck, Alfred Natterer, und Robert Schmalzbauer von der „Initiative Christliche Familie“.
Begleitung verstärken
Mit dem neuen Konzept werde „das Paar neu ins Zentrum des kirchlichen Bemühens gerückt“, so Johannes Reinprecht. Dass künftig Begleitpersonen Verantwortung für junge Paare übernehmen, sei eine große Chance für die Pastoral in den Pfarrgemeinden. Dieser Aspekt der Begleitung stellt eine der wesentlichen dar, sind sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe einig. Für Alfred Natterer (Diözese Innsbruck) gleicht die Ehevorbereitung der „Gestaltung eines Willkommensraumes für Paare, in den sie mit ihrer Sehnsucht nach einem gelingenden Leben eintreten dürfen“. Aufgabe der Begleitpersonen könne sein, „den Brautleuten den Kirchenraum zu zeigen, die spirituelle Dimension der Beziehung spürbar werden zu lassen und auch die eine oder andere Unsicherheit zu nehmen“.
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