Gedanken
„Jahrhundertchance" Deckenfresken greifbar nah zu besichtigen

Einige der Deckenfresken erstrahlen bereits im neuen Glanz. | Foto: David Zennebe
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Es gibt noch bis Mitte Oktober die „Jahrhundertchance", die Deckenfresken im Dom zu Sankt Jakob in Innsbruck aus nächster Nähe zu betrachten.

INNSBRUCK. Pressevertreter kamen in den Genuss, mit entsprechender Expertise von Bischof Herrmann Glettler, Dompropst Florian Huber sowie dem Bildhauer und Restaurator Siegmund Eller, die Domsanierung und die entsprechenden Fresken in Form einer Spezialführung zu betrachten. Ein unvergessliches Erlebnis.

Sanierte Fresken erstrahlen in neuem Glanz

Bereits jetzt haben einige der Deckenfresken ihre Mattheit abgelegt und erstrahlen in neuem Glanz. Restaurator Siegmund Eller erklärte den Vorgang der Reinigung bei den Restaurierungsarbeiten eindrucksvoll. Mit einem eigenen Schwamm muss der Dreck abgetragen werden, der sich durch Kerzen, Weihrauch und die jährlich bis zu einer Million Besucher (vor Corona) angesammelt hat. Eine wahre Sisyphußarbeit, die viel Geduld, Herzblut und Fachwissen benötigt.

Nur ein Fresko vollständig erhalten

Einst hatten die Brüder Cosmas Damian Asam (1686-1739) und Egid Quirin Asam (1692-1750) die Fresken beziehungsweise Stuckaturen als Gesamtkunstwerk erschaffen. Aufgrund von Bombenschäden im Zweiten Weltkrieg handelt es sich heute allerdings großteils um Teil- oder Komplettkonstruktionen. Einzig das beeindruckende Chorkuppelfresko, das unter anderem Kirchenpatron Jakobus als „christlichen Feldherrn" auf seinem weißen Schimmel zeigt, ist vollständig erhalten.

Resataurator Siegmund Eller erläutert die Arbeiten an den Deckenfresken. Im Hintergrund befindet sich das einzig komplett erhaltene Asam-Originalfresko, unter anderem mit dem Kirchenpatron Jakobus (rechts). | Foto: David Zennebe
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Atemberaubend ist auch der Anblick des laut Dompfarrer Florian Huber 400 bis 500 Tonnen schweren Gerüstmaterials, das verbaut wurde. Die Gerüste reichen vom Boden bis zur Decke des imposanten Dombaus.

Der imposante Gerüstbau im Dom zu St. Jakob. In Summe wurden laut Dompfarrer Florian Huber in Summe schätzungsweise 400 bis 500 Tonnen an Gerüstmaterial verbaut. | Foto: David Zennebe
  • Der imposante Gerüstbau im Dom zu St. Jakob. In Summe wurden laut Dompfarrer Florian Huber in Summe schätzungsweise 400 bis 500 Tonnen an Gerüstmaterial verbaut.
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Ablauf der Arbeiten

Restaurator Siegmund Eller erklärt, dass man an der Originalsubstanz nur minimale Eingriffe vorgenommen habe. Große Hohlstellen werden per Klopfverfahren aufgefunden und behutsam mit Injektionsmörtel hinterfüllt. Retuschen erfolgen mittels Aquarellfarben, nachdem man zuvor wie erwähnt Reinigungsarbeiten vorgenommen hat. Zudem werden lose Stuckteile gesichert und ergänzt, Vergoldungen erneuert und zugleich Elektroinstallationen sowie Beleuchtungen modernisiert.
Weitere Informationen zur Domsanierung und den Öffnungszeiten unter https://domsanierung.tirol

Ein maurischer Krieger mit angsterfülltem Gesicht. | Foto: David Zennebe
  • Ein maurischer Krieger mit angsterfülltem Gesicht.
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