Gedanken
Neues Lektionar mit Advent im Gottesdienst

Präsentieren das neue Lektionar: v.l. Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb, Bischof Hermann Glettler sowie Dekan Franz Troyer und Gudrun Guerrini (beide Bibelpastoral der Diözese Innsbruck) | Foto: Diözese Innsbruck/Gstaltmeyr
  • Präsentieren das neue Lektionar: v.l. Seelsorgeamtsleiterin Elisabeth Rathgeb, Bischof Hermann Glettler sowie Dekan Franz Troyer und Gudrun Guerrini (beide Bibelpastoral der Diözese Innsbruck)
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Bischof Hermann Glettler empfiehlt täglich in der Bibel zu lesen

(dibk). Mit dem ersten Adventsonntag wird im gesamten deutschen Sprachraum bei den Sonntagsgottesdiensten ein neues Lektionar („Lesungsbuch“ für Gottesdienste) verwendet. Dieses enthält für alle Sonntage und Feiertage jeweils die beiden Lesungen, einen Psalm und das Evangelium. Im neuen Lektionar ist nicht die Auswahl der Bibeltexte verändert, sondern die Übersetzung. Man nennt sie „revidierte Einheitsübersetzung“. Die Einheitsübersetzung der Bibel aus dem Jahr 1980 wurde darin leicht überarbeitet.

Franz Troyer, Leiter der Bibelpastoral in der Diözese Innsbruck, erklärt: „Die neue Übersetzung nimmt neue Erkenntnisse der Bibelwissenschaften auf und antwortet auch auf ein geändertes Sprachempfinden. Die wichtigste Übersetzungsarbeit der Bibel ist jedoch unabhängig von Sprache. Es ist die Übersetzung der Frohen Botschaft in die eigene Lebenssituation und den Kontext unserer Zeit. Dieser Übersetzungsprozess ist immer wieder neu, spannend und vermutlich nie abgeschlossen.“

Troyer empfiehlt: „Ich bitte, beim Hören der Bibelworte aufmerksam zu sein, was sich verändert hat. Die oberflächliche Haltung des Weghörens nach dem Motto ‚Das kenne ich eh schon!‘ kann damit unterbrochen werden.“

Änderungen in der neuen Bibelübersetzung

· Die Gottesbezeichnung JAHWE kommt jetzt nicht mehr vor, sie wird mit HERR übersetzt. Dies geschieht, um die Verbindung zum Judentum zu unterstreichen. Dort wird dieser Gottesname aus Hochachtung und Ehrfurcht nicht ausgesprochen.
· Im neuen Testament werden oft alle Menschen als „Brüder“ (adelphoi) angesprochen, obwohl klar ist, dass auch die „Schwestern“ mitgemeint sind. Jetzt heißt es im Bibeltext ganz ausdrücklich „Brüder und Schwestern“. Um die Bedeutung der Frauen sichtbarer zu machen, wurden auch manche Überschriften im Bibeltext verändert. Hieß es z.B. früher „Gott zu Gast bei Abraham“, so lesen wir jetzt „Gott zu Gast bei Abraham und Sara“.
· Anstelle der bisherigen Bezeichnung „Brief des Apostels Paulus an die Römer“ heißt es nun: „Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde von Rom“.
· Die neue revidierte Einheitsübersetzung greift wieder auf die alten hebräischen und griechischen Sprachbilder und Satzformulierungen zurück. Diese wirken auf dem ersten Blick ungewohnt und holprig. Eine gründliche Vorbereitung der Verkündigung des Textes, wie sie für den Lektorendienst ohnehin wichtig ist, wird nun noch bedeutsamer.
· Leider sind im Gotteslob noch die alten Bibelübersetzungen.

Bischof regt an: Täglich einmal in der Bibel lesen

Bischof Hermann lädt ein, täglich 15 Minuten für ein einfaches und besonderes Gebet zu nützen. Die ersten 5 Minuten dienen dem Ruhigwerden. Wir brauchen diese Zeit, um die täglichen Gedanken und Sorgen zu spüren und wahrzunehmen und auch anzunehmen. In den nächsten 5 Minuten liest man eine Bibelstelle, am besten die Bibelworte des jeweiligen Tages. Man verweilt bei den Worten und „kaut“ sie Wort für Wort. Die wichtige Viertelstunde endet mit einem schlichten Gebet im Blick auf die Ereignisse des Tages und die Menschen, die einem am Herzen liegen.

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