Hörproblem
Innsbrucker Firma bringt Hörgesundheit in den globalen Süden

ADA und MED-EL gründeten die Hearing Healthcare Alliance, um beispielsweise Kindern des globalen Südens mit Implantaten zu helfen besser hören zu können. | Foto: Chris Lopez/MED-EL
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  • ADA und MED-EL gründeten die Hearing Healthcare Alliance, um beispielsweise Kindern des globalen Südens mit Implantaten zu helfen besser hören zu können.
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INNSBRUCK. Zwei österreichische Organisationen, wovon eine aus Innsbruck ist, gehen neue Wege in der Hörgesundheit und rufen ein neues globales Projekt ins Leben, das tausenden Menschen in 14 Entwicklungsländern mit unerkanntem und unbehandeltem Hörverlust Zugang zu besserer Hörversorgung bietet.

20 Prozent der Weltbevölkerung schwerhörig

Brandaktuelle Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegen, dass 20 Prozent der Weltbevölkerung schwerhörig sind, davon leben 80 Prozent in Ländern mit mittleren und niederen Einkommen. Aus diesem Anlass gründeten die Austrian Development Agency (ADA), also die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, und MED-EL, ein weltweit tätiger Hersteller von Hörimplantaten aus Innsbruck, die Hearing Healthcare Alliance. Diese Allianz für Hörgesundheit ist ein internationales Netzwerk, das über 120 Organisationen und Experten aus den Bereichen Bildung, globalem Gesundheitswesen und Hörversorgung vereint. Das Ziel ist es im Zuge eines Fünfjahresprogramms Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Menschen mit Hörverlust in 14 Entwicklungs- und Schwellendern zu verbessern.

Global, aber auch in Österreich sind 20 Prozent (1,75 Millionen) der Menschen schwerhörig beziehungsweise leiden an einer Form der Hörbeeinträchtigung. | Foto: Voyagerix /Fotolia
  • Global, aber auch in Österreich sind 20 Prozent (1,75 Millionen) der Menschen schwerhörig beziehungsweise leiden an einer Form der Hörbeeinträchtigung.
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100.000 Menschen soll geholfen werden

Menschen mit Hörverlust warten bis zu einem Jahrzehnt, bevor sie etwas dagegen unternehmen. Die häufigsten Gründe, dass Menschen ihren Hörverlust oftmalig eine so lange Zeit nicht behandeln lassen, liegt vielfach am eingeschränkten Zugang zu geschultem Personal und Hörtechnologien, der begrenzten Finanzierung, dem Stigma, welchem der Hörverlust in vielen Fällen nach wie vor anhaftet und dem mangelnden Wissen, welche Folgen Schwerhörigkeit nach sich ziehen kann.
Die Hearing Healthcare Alliance von MED-EL will in Zusammenarbeit mit lokalen Einrichtungen in Ost- und Westafrika, Pakistan, Nepal, Bhutan und Bangladesch eine Infrastruktur und Serviceangebote für die Hörgesundheit aufbauen, die Aus- und Weiterbildung von Hörexperten  fördern und für Hörverlust sensibilisieren. In nur drei Jahren sollen fast 100.000 Menschen mit unerkannten und unbehandelten Hörstörungen direkt von der Expertise dieser Allianz profitieren. Die Geschäftsführerin von MED-EL, Ingeborg Hochmair meint dazu:

„In Kooperation mit der Österreichischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (ADA) ist es uns gelungen mit dem Wissen als weltweiter Innovationsführer bei Hörtechnologien das Leben von Menschen mit unerkanntem und unbehandeltem Hörverlust global zum Positiven zu verändern."   

60 Prozent kindlicher Hörprobleme vermeidbar

Studien zeigen, dass 60 Prozent der Hörstörungen bei Kindern vermeidbar wären. Die globale Allianz zwischen ADA und dem Innsbrucker Unternehmen MED-EL führt dazu, dass lokale Anbieter mit Wissen und technischer Gerätschaft ausgestattet werden, sodass bei 51.000 Babys und Kindern das wichtige (Neugeborenen-) Hörscreening durchgeführt werden kann. Auf Grundlage dieser Untersuchungen kann im Anschluss über die weitere Behandlung mit Medikamenten, Hörgeräten oder Cochlea-Implantaten (elektronische Hörprothese) entschieden werden. In 93 Prozent der einkommensschwachen Länder kommt derzeit ein Audiologe auf eine Million Einwohner. Dank der Hearing Healthcare Alliance können nun immerhin mehr als 650 Personen im Gesundheitswesen Schulungen zur Hörversorgung besuchen oder neue Bachelor- und Postgraduate Studien in Ohrenheilkunde, Audiologie und Logopädie absolvieren, damit Menschen mit Hörverlust nachhaltig und auch noch in vielen Jahren gut versorgt werden können. Friedrich Stift, Geschäftsführer der ADA erklärt, dass die jüngste Partnerschaft auf preisgekrönte Initiativen der Hörgesundheit in der Elfenbeinküste und Bangladesch aufbaue, die auf Neugeborenen-Hörscreenings und der Ausbildung von Spezialisten fuße. Außerdem bewirken Projekte wie diese einen messbaren Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und der WHO-Beschlüsse zur Hörgesundheit.

Details zum Programm auf https://hearinghealthcare.medel.com


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ADA und MED-EL gründeten die Hearing Healthcare Alliance, um beispielsweise Kindern des globalen Südens mit Implantaten zu helfen besser hören zu können. | Foto: Chris Lopez/MED-EL
Global, aber auch in Österreich sind 20 Prozent (1,75 Millionen) der Menschen schwerhörig beziehungsweise leiden an einer Form der Hörbeeinträchtigung. | Foto: Voyagerix /Fotolia
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