Gesundheit
„Ohne Private würde Gesundheitsversorgung zusammenbrechen"
TIROL. In der heutigen Pressekonferenz der Wirtschaftskammer Tirol (WKT) wurde von der der „Fachgruppe Gesundheitsbetriebe" auf die Wichtigkeit der privaten Tiroler Gesundheitsbetriebe hingewiesen. Diese erfüllen laut WKT besonders in der Coronapandemie eine wichtige Funktion.
Private sehen sich als dritte Säule
Der Fachgruppenobmann der Tiroler Gesundheitsbetriebe in der WK Tirol, Oswald Jenewein betont bei der heutigen Pressekonferenz der WK, dass die privaten Gesundheitsbetriebe neben den öffentlichen Krankenanstalten und den niedergelassenen Ärzten die dritte Säule im Land bilden. Dies wurde und wird laut Jenewein vor allem in der Pandemie-Zeit sichtbar, denn die Privaten Krankenanstalten sind auf unterschiedlichste Rehabetreuungsformen von Patienten spezialisiert. „Ohne die Sanatorien wären nicht zuletzt in der Corona-Pandemie die öffentlichen Krankenanstalten überfordert gewesen", ist Jenewein überzeugt.
Ambulante und stationäre Reha als Steckenpferd
„Die privaten Krankenanstalten in Tirol sind auf ambulante und stationäre Reha spezialisiert", wie WK Fachgruppenobmann-Stellvertreter Franz Größwang ausführt. Als prominentes Steckenpferd in der Nachbehandlung von Patienten in Tirol wird das „Rehabilitationszentrum Münster" genannt. Die Patienten wüssten oft nicht, dass sie sich in einer privaten Einrichtung befänden, da ihre Behandlung über die Sozialversicherungsanstalt abgerechnet werde und sie nichts zahlen müssten. So würden Patienten nach einem Aufenthalt im Landeskrankenhaus Hochzirl, des Öfteren zu einem der privaten Träger, die auf Rehabilitation spezialisiert sind, überwiesen, schildert Größwang eine der Funktionen von privaten Krankenanstalten. Ein neues künstliches Hüftgelenk oder ein medizinisches Implantat am Herzen könnten laut Größwang zwei Beispiele für einen medizinisch notwendigen Aufenthalt in Münster sein.
Herausforderung Long-Covid
Die Corono-Pandemie stellt die privaten Gesundheitsbetriebe immer noch vor große Herausforderungen, wie die WK Tirol verlautbart. „Durch Long-Covid kommt viel Arbeit auf die privaten Krankenanstalten zu", befürchtet Fachgruppenobmann-Stellvertreter Größwang. So wurde beispielsweise kürzlich zwischen der Privatklinik Hochrum und dem Land Tirol eine Kooperationsvereinbarung für die derzeit laufende Omikronwelle geschlossen. Ähnliches gilt für das Reha Zentrum Münster. Dort werden aktuell 40 Betten für die Betreuung von Covid Erkrankten zur Verfügung gestellt. Momentan sind dort 15 Betten belegt. Überdies sind nach Informationen der WK Tirol in der „REHamed-tirol" in Innsbruck, einer privaten Krankenanstalt für Lungenrehabilitation, bereits mehr als 300 Personen mit Long Covid Symptomen behandelt worden. „Eine erhebliche Last der Covid-Nachbetreuung liegt auf den Schultern der privaten Krankenanstalten", meint Größwang.
Nähe zum Patienten ist wichtig
„Besonders die Nähe zum Patienten ist uns wichtig", wie Spartenobmann Oswald Jenewein ausführt. So würden die privaten Träger laut Jenewein höchsten Wert darauf legen, dass es für die Patienten ein flächendeckendes und ortsnahes Angebot gibt, wie jenes im Bereich der Magnetresonanz- beziehungsweise Computertomographie (MRT/CT) in Innsbruck. Diesbezüglich habe man eine Homepage mit allen Standorten der privaten Gesundheitsbetrieben in Tirol. Außerdem betont Jenewein die Möglichkleit einer freien Arzt- und Therapeutenwahl für Patienten sowie eine Technik, die sich auf dem letzten Stand befinde. Darüber hinaus sei man um Vereinbarungen mit kleinen Kassen bemüht, bekräftigt der Fachgruppenobmann.
Partner der öffentlichen Krankenanstalten
Patrick Rauter, WK-Fachgruppengeschäftsführer ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass man sich als Partner und nicht als Gegner der öffentlichen Krankenanstalten sieht. Das ergibt sich für ihn alleine daraus, dass „fast alle privaten Gesundheitsbetriebe im Hintergrund einen Kassenvertrag haben. Das heißt, man kann sich dort als Kassenpatient behandeln lassen oder durch eine Überweisung auf die Tagesklinik", wie Rauter erklärt. Des Weiteren führt er aus, dass mit 94 Mitgliedsbetrieben an 120 Standorten und mehr als 4000 Mitarbeitern ein erheblicher Teil zur Versorgungssicherheit im Land geleistet werde. Außerdem erfolge in den meisten Ambulatorien die Zuweisung über einen Arzt. Die Kostendeckung durch die verschiedenen Kassenverträge variiere je nach privatem Gesundheitsbetrieb.
Was sind private Gesundheitsbetriebe?
Zu den privaten Tiroler Gesundheitsbetrieben zählen Sanatorien und Tageskliniken, Ambulatorien für physikalische Therapie, Altenwohn- und Pflegeheime, Rehazentren und Kurbetriebe sowie Institute für CT, MRT und Nuklearmedizin. Franz Größwang legt Wert darauf, dass alle Physiotherapeuten in den privaten Einrichtungen geimpft sind sowie mit Maske arbeiten. Außerdem hätte es weder für das Personal noch für die Einrichtungen einen „Coronabonus" oder dergleichen gegeben.
Mehr zu den Standorten der verschiedenen privaten Krankenanstalten finden Sie unter www.gesund-in-tirol.at
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