Tag der offenen Moschee wurde zu multireligiösem Treffen

Am 19. Oktober 2013 war der österreichweite “Tag der offenen Moschee”. In der Moschee des Bosnisch-Islamischer Religions- und Kulturvereins Innsbruck trafen sich neben dem Imam Samir Redzepovic und seinen Gemeindemitgliedern, Bischof Manfred Scheuer, der auch am Mittagsgebet teilnahm, die Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde, Tomas Lipschütz, der Buddhistischen Glaubensgemeinschaft, Gabriele Doppler, der Neuapostolischen Kirche Max Valtingojer und der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen), Gerhard Egger. Vertreter vom Land Tirol, Landesrätin Mag. Dr. Christine Bauer, von der Stadt Innsbruck, Stadtrat Mag. Gerhard Fritz und von der Universität Innsbruck, Vizerektor o.Univ.-Prof. Dr. Roland Psenner, Prof. Peter Stöger, Institut für Erziehungswissenschaften, waren weitere Gäste und Sprecher.

In den vielen Ansprachen wurde das pluralistische und durch viele Religionen bunt geprägte Zusammenleben in einer modernen Gesellschaft beleuchtet, sowie der Wert der Religionsfreiheit hervorgehoben. Eine interessante Entwicklung dabei wurde aus den amerikanischen Medien zitiert, wo auf Grund der amerikanischen Volkszählung 2010 folgendes berichtet wurde:

„Ein unerwarteter Anstieg der Zahl der Muslime und Mormonen in den USA hat die Forscher verblüfft. Sie sind die beiden am schnellsten wachsenden Gruppen. Die Zahl der Muslime stieg demnach von etwas mehr als einer Million im Jahr 2000 auf 2,6 Millionen im Jahr 2010. Das ist ein Plus von 66%. Im gleichen Zeitraum wuchs die Zahl der Mormonen um 45 Prozent auf 6,1 Millionen.“

Im Vergleich zu Österreich – hier gibt es ca. 500.000 Muslime, die am schnellsten wachsende religiöse Gruppe und ca. 5000 Mormonen.
Ein Grund warum viele Menschen zum Islam oder zum Mormonismus und anderen Religionen konvertieren ist der, dass diese Religionen ihre Attraktivität in Bezug auf gläubige Menschen nicht verloren haben. Sie bieten Werte und Inhalte an, welche die Menschen in ihren religiösen Gefühlen ansprechen.

Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Barna (Ventura/Kalifornien) im Auftrag der Amerikanischen Bibelgesellschaft hat ergeben, dass viele US-Bürger die Bibel, den Koran und das Buch Mormon für weitgehend gleichwertig halten. Etwa die Hälfte der befragten Erwachsenen war der Meinung, dass diese Bücher unterschiedliche Ausdrucksformen derselben Wahrheit enthielten.

Die Amerikanische Bevölkerung ist, was Religion angeht, vielfältiger und offener. Wenn die Hälfte der Befragten zum Ausdruck bringt, dass die Bibel, der Koran und das Buch Mormon weitgehend gleichwertige Inhalte haben, dann heißt das, dass sich diese Menschen auf die eine oder andere Weise mit diesen Büchern und den Religionen dahinter auseinandergesetzt haben. Dieses voneinander lernen und miteinander leben bedarf in Europa noch einer tieferen Entwicklung.

Der Tag der offenen Moscheen gab allen Anwesenden die Möglichkeit, unsere muslimischen Brüder und Schwestern und ihre religiösen Gepflogenheiten etwas besser kennenzulernen und die Interreligiosität zu pflegen. Bedankt wurde auch die herausragende Gastfreundschaft.

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