RK-Zentrum
Architekturwettbewerb für den Neubau gestartet

as Rotkreuz-Zentrum Innsbruck wurde 1968 am Sillufer 3/3a errichtet.  | Foto: RKI
3Bilder
  • as Rotkreuz-Zentrum Innsbruck wurde 1968 am Sillufer 3/3a errichtet.
  • Foto: RKI
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Das in die Jahre gekommene Rotkreuz-Zentrum Innsbruck wird neu gebaut. Neben einer modernen Rettungswache sollen künftig auch sämtliche Gesundheits- und Sozialangebote des Roten Kreuzes Innsbruck am rundum erneuerten Standort Platz finden.

Neue Herausforderungen

Das Rotkreuz-Zentrum Innsbruck wurde 1968 am Sillufer 3/3a errichtet. Damals, vor 54 Jahren, als kaum jemand ein Auto besaß und in den Haushalten Schwarzweiß-Fernseher flimmerten, war die Bevölkerungsdichte noch deutlich geringer. Heute steht das Rote Kreuz Innsbruck (RKI) vor völlig geänderten demografischen Anforderungen, mit einem starken Fokus auf Sozialdienstleistungen und einer hohen Frequenz an Rettungseinsätzen und Krankentransporten.

Sanierungsbedürftig

Die Rettungswache versorgt mittlerweile 20 % der Tiroler Bevölkerung mit Rettungs- und Notarzteinsätzen sowie Krankentransporten. Dieser Betrieb ist unter den gegebenen Umständen mittelfristig nicht aufrecht zu erhalten. Das sanierungsbedürftige Gebäude am Sillufer platzt förmlich aus allen Nähten und stößt sowohl an seine Kapazitäts- als auch an seine Funktionsgrenzen. Einige wichtige soziale Dienstleistungen wie der Hausnotruf oder die Notschlafstelle sind seit geraumer Zeit an anderen Standorten untergebracht.

RK-GF Alexandra Tanda zeigt die Planungsentwürfe. | Foto: BB Innsbruck
  • RK-GF Alexandra Tanda zeigt die Planungsentwürfe.
  • Foto: BB Innsbruck
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Wettbewerb

Vor diesem Hintergrund und nach eingehender Prüfung sprach sich der Innsbrucker Gestaltungsbeirat (IGB) für den Abbruch des Rotkreuz-Zentrums aus und empfahl den Neubau eines größeren, zeitgemäßen Gebäudekomplexes. Den Auftakt zum Neubau bildet ein breit angelegter Architekturwettbewerb. Der Wettbewerb ist - unter Einbeziehung der Kammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten - diese Woche gestartet.

BezirksBlätter Innsbruck Artikel zur Finanzierung

Viele Aspekte

Die anspruchsvolle Aufgabe für die Teilnehmenden besteht darin, das Rotkreuz-Zentrum mit Betriebsräumen für alle Gesundheits- und Sozialdienstleistungen des RKI sowie einer modernen Rettungswache neu zu planen. Dabei müssen selbstverständlich ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte berücksichtigt werden. Der beste baukünstlerische Vorentwurf gewinnt. „Ich freue mich, dass wir das Bauvorhaben dank der Unterstützung der Stadt Innsbruck und dem Land Tirol realisieren können. Der Neubau bringt alle unsere Dienstleistungen an diesen verkehrsgünstigen und rettungstechnisch idealen Standort und macht das Rotkreuz-Zentrum zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Bevölkerung. Ich bin überzeugt, dass wir mit dem Architekturwettbewerb zur besten baulichen Lösung kommen werden“, sagt RKI-Geschäftsführerin Alexandra Tanda.

Entscheidung

Im Zuge des Neubaus wird der gesamte Rotkreuz-Betrieb mit Rettungsdienst, Bezirksrettungskommando, Verwaltung, Seminarzentrum, Vereinsräumen, dem Pflegehilfsmittel- und Sicherheitsservice-Anbieter Medi Trans, der Notschlafstelle und Räumlichkeiten für soziale und sozialmedizinische Leistungen neu errichtet. Hinzu kommen eine Tiefgarage und ein großzügiger Hofbereich. Überdies werden Wohnungen für diverse Zielgruppen gebaut, darunter betreubare Wohneinheiten, Wohnungen für Zivildiener und Studierende sowie Übergangswohnungen. Die Entscheidung für das Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs soll noch vor dem Sommer 2022 fallen. Im Anschluss daran wird die Vergabe des Bauvorhabens an einen Generalunternehmer ausgeschrieben, damit im Laufe des Jahres 2023 der Spatenstich erfolgen kann.

RKI-Geschäftsführerin Alexandra Tanda: "Der Neubau bringt alle unsere Dienstleistungen an einen Standort und macht das Rotkreuz-Zentrum zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Bevölkerung. | Foto: RKI
  • RKI-Geschäftsführerin Alexandra Tanda: "Der Neubau bringt alle unsere Dienstleistungen an einen Standort und macht das Rotkreuz-Zentrum zu einer wichtigen Anlaufstelle für die Bevölkerung.
  • Foto: RKI
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Über das RKI

Das Rote Kreuz Innsbruck (RKI) ist die größte humanitäre Nonprofit-Organisation in Innsbruck und Umgebung. Rund 900 ehrenamtlich tätige Mitglieder und hauptamtliche Mitarbeitende erbringen vielfältige Dienstleistungen für die lokale Bevölkerung. Dazu zählen Rettungs- und Notarzteinsätze, Krankentransporte, Ambulanzstunden, der Hausnotruf, Essen auf Rädern, die Tafel, Besuchsdienste, die Notschlafstelle, Krisenintervention, Sozialbegleitung sowie diverse andere Sozialleistungen. Das Bezirksrettungskommando steht Tag und Nacht für Katastrophen oder große Unfälle bereit. Die Aus- und Fortbildung schult unterschiedliche Bevölkerungsgruppen laufend in der Ersten Hilfe. Seit der Pandemie ist das RKI auch im Kampf gegen Corona im Dauereinsatz. Das gesamte Leistungsspektrum unterliegt dem bekannten Rotkreuz-Mission Statement: „Das Leben von Menschen in Not und sozial Schwachen durch die Kraft der Menschlichkeit verbessern.“

Wichtige Sozial-Einrichtungen

Der Start des Architekturwettbewerbs ist ein weiterer entscheidender Meilenstein für ein Projekt, das für die Sicherheit im Ballungsraum Innsbruck von großer Bedeutung ist, zeigt sich der für die Sicherheit und für das Gesundheitswesen ressortzuständige Vizebgm. Johannes Anzengruber über den Start des Architekturwettbewerbs erfreut. „Der Großteil der bestehenden Bausubstanz stammt noch aus den 1960er-Jahren. Der Betrieb des Roten Kreuzes Innsbruck ist mittelfristig in den bestehenden Räumlichkeiten am Sillufer nicht mehr aufrecht zu halten. Daher ist der Neubau sicher kein Luxus, sondern absolut notwendig, je früher das Rote Kreuz eine neue Zentrale bekommt, desto besser. Die Mitfinanzierung des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck für die neue Rot-Kreuz-Zentrale wurde in den Jahren 2020 und 2021 gesichert“, so VBM Anzengruber der auf einen raschen Projektfortschritt hofft. Besonders freut es mich, dass der Neubau auch einen großen Schwerpunkt auf die sozialen Einrichtungen haben wird, u.a. sind Pflegewohnungen, eine Notschlafstelle und spezielle Räume für die Tafel geplant“, sagt VBM Anzengruber, der auch für den Bereich Soziales in Innsbruck verantwortlich ist. „Der Standort der derzeitigen Rettungswache wird von Seiten des Roten Kreuzes aus rettungstechnischer Sicht aufgrund der Lage im Stadtraum als ideal beschrieben. Daher wird das neue Gebäude am selben Standort errichtet. Die Leitstelle Tirol und die Berufsfeuerwehr sind ganz in der Nähe und auch die Verkehrsanbindung mit der Autobahnauffahrt Innsbruck Mitte und mit dem Südring-Kreisel zur West-Ost-Achse sind einwandfrei“, stellt VBM Johannes Anzengruber fest.

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.