Dorfgasse 48
Bauvorhaben im Höttinger Bachbett

Dorfgasse: Die Straße wurde untergraben, wodurch sie sich gesetzt hat. Die Anrainer fürchten, dass der Hang abrutschen könnte.
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  • Dorfgasse: Die Straße wurde untergraben, wodurch sie sich gesetzt hat. Die Anrainer fürchten, dass der Hang abrutschen könnte.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Es ist ein ungewöhnlicher Anblick: Quasi im Höttinger Bach entstehen vier Reihenhäuser. Komplett legal – zur Entrüstung der Anrainer und Anrainerinnen.

INNSBRUCK. Wer diese Baustelle sieht, wird sich wundern, was alles möglich ist. Quasi im Höttinger Bachbett befindet sich die Baustelle, die sich bis zum Ende des Jahres in einen Wohnbau verwandeln soll. Vier Reihenhäuser entstehen hier in nachhaltiger Bauweise, wie Bauträger  Günther Rauzi von Immobilidea betont. Er versichert, dass alles rechtens ist, der Wohnbau genehmigt, die Baustelle gesichert und sogar die Straße hat man auf eigene Kosten etwas verbreitert, um die Zufahrt gemütlicher zu machen.

Müssen wir Angst haben?

Für die Anrainer ist der Bau eine Schreckenssituation, denn die Straße wurde untergraben, wodurch sie sich auch gesetzt hat. "Müssen wir Angst haben, dass unser Haus abrutscht?", fragt sich einer von ihnen. Entspannt ist die Lage jedenfalls nicht. Er versteht schonmal von Beginn an nicht, dass man in Innsbruck auf jedem Fleck –  "jetzt auch noch in den Bach hinein" – ein Haus bauen muss. Laut den Statikern des Magistrats, stimmt es, dass die Straße etwas beschädigt wurde, aber alles ist im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen und es besteht keine Gefahr für die Nachbarhäuser. Das zuständige Amt in der Stadt gibt Auskunft: "Das Bauvorhaben kommt teilweise in der gelben und teilweise in derrRoten Wildbachgefahrenzone des Höttingerbaches zu liegen. Diese Gefahrenzonen stellen per se keinen Hinderungsgrund für ein Bauvorhaben dar. In einem solchen Fall wird ein Gutachten der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) eingeholt. So auch im gegenständlichen Baubewilligungsverfahren, wobei die Sachverständigen der WLV festgestellt haben, dass das Vorhaben unter der Vorschreibung gewisser Auflagen bewilligungsfähig ist. Diese Auflagen wurden in die Baubewilligung aufgenommen."

Die Häuser sind schon verkauft

Wie sich herausstellt, gibt es aktuell zwar keine Bautätigkeit, aber das hängt weder mit der kaputten Straße, noch mit einem vermeintlichen Baustopp zusammen, sondern mit der Verlegung der Infrastruktur. "Wir warten auf die IKB", so Rauzi. Im gleichen Atemzug versteht er aber die Empörung nicht. "Davor war hier ein Schuppen, in der Rollstühle gelagert wurden. Das haben wir abgerissen und bauen ein modernes, nachhaltiges und zukunftsweisendes Projekt in Holzbauweise hin. Man glaubt, etwas Gutes zu tun und dann kommt so etwas. Ich habe den Anrainern sogar den Kauf des Grundstücks angeboten, aber niemand wollte es haben. Außerdem haben wir auch ein Stockwerk weniger gebaut wie möglich gewesen wäre."  Die vier Häuser sind schon alle verkauft. Über ihren Preis schweigt sich Rauzi aus.

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