Corona-Demo
Besuch aus Südtirol

Jürgen Wirth Anderlan am Landhausplatz in Innsbruck. | Foto: FB/Anderlan
3Bilder
  • Jürgen Wirth Anderlan am Landhausplatz in Innsbruck.
  • Foto: FB/Anderlan
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. "Diejenigen die aufstehen schreiben Geschichte, diejenigen die weiter knien wird man vergessen." Jürgen Wirth Anderlan setzt sich in Szene. Der Südtiroler mit Bezug zum „Heimatland Österreich“ ist bei den Corona Demos in Wien und Innsbruck ein beliebtes Fotomotiv.

Umgarnt

"Und morgen bist aber in Innsbruck?", Markus Abwerzger auf der Facebook-Seite von Anderlan am 11.12.2021 unter einem Foto von Herbert Kickl und Anderlan. Der Südtiroler ist bei der Veranstaltung am 12.12. auch am Landhausplatz vor Ort. Viele Selfies mit dem Südtiroler stehen auf dem Programm. So auch mit Benjamin Kranzl, der aus der FPÖ-Tirol ausgeschlossen wurde. "Jürgen Wirth Anderlan ist inzwischen eine Fixgröße in der (rechten) österreichischen Impfgegnerszene. Ein Schütze zwischen Herbert Kickl und Heinz-Christian Strache." schreibt Christoph Franceschini auf salto.it.

J.W. Anderlan mit Benjamin Kranl. "Ein Mann der Heimat!" schreibt H.C. Strache auf FB dazu. | Foto: FB/Kranzl
  • J.W. Anderlan mit Benjamin Kranl. "Ein Mann der Heimat!" schreibt H.C. Strache auf FB dazu.
  • Foto: FB/Kranzl
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Keine Antworten

Der wortgewaltiger bärtige Einpeitscher gibt aber nicht auf alle Fragen eine Antwort. "Was, außer zu kritisieren, würdest du eigentlich vorschlagen? Du als Skilehrer profitierst von den Geimpften, da die Lage in den Krankenhäusern einigermaßen im Rahmen bleibt und so gut wie alles offen ist. Du beantwortest weder die Frage, ob du geimpft bist, noch stellst du dich einer Diskussion oder zeigst einen gangbaren Weg auf. Wenn jemand wie du, du hast ja politische Ambitionen, unsere zukünftigen Politiker sein sollen, dann bin ich mit den derzeitigen durchaus zufrieden. Und nebenbei, als Bauer und Skilehrer hast du gewiss Unterstützung von deinen "Feinden" in der Coronakrise bekommen oder warst du so konsequent und hast sie wegen einer leichten Grippe nicht angenommen?" wird auf der Facebookseite beim Südtiroler Coronagegner nachgefragt. Eine Antwort gibt es nicht.

Operationsgebiet

"Jürgen Wirth Anderlan, der ehemalige Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, hat seine Bestimmung gefunden. Der bekennende Impfgegner und Covid-Leugner ist seit Monaten als Einpeitscher auf Tour. Weil in Südtirol protestmäßig derzeit etwas Flaute herrscht, hat der Kalterer seine Operationsgebiet längst auf das „Heimatland Österreich“ ausgedehnt. Immer wieder sind Jürgen Wirth Anderlan und sein unsäglicher Freiheitsklatscher auf den Demonstrationen der Impfgegner in Wien und in Innsbruck zu sehen. Der bärtige Schütze ist in der rechten Impfgegenszene Österreichs längst eine Fixgröße mit einer stetig steigenden Anhängerschaft.", schreibt Franceschini weiter. Auf seine Facebook-Seite erklärt Anderlan seine Beweggründe: "Warum ich wieder nach Wien fahre? Weil Wien gerade die Zentrale der geistig abnormen Rechtsbrecher ist. Und weil sich in meinem Vaterland gerade ein stolzes, mutiges und freiheitsliebendes Volk gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und Erpressung erhebt. Diejenigen, die aufstehen, schreiben Geschichte, diejenigen, die weiter knien, wird man vergessen.“

Politische Zukunft

Dem Südtiroler werden in seiner Heimat Südtirol politische Ambitionen nachgesagt. 2023 stehen beim südlichen Nachbarn Landtagswahlen an. Die Südtiroler Freiheitlichen und die Südtiroler Freiheit wird bei einem Antreten von Anderlan Stimmen an ihn verlieren. Für die Tiroler FPÖ aktuell ein etwas komplizierte Situation. Soll das Coronagegner-Idol weiter hofiert werden und damit ein Konflikt mit den "Schwesterparteien" provoziert werden? Generell ist die Stimmung bei den Freiheitlichen nach der Kundgebung am 12.12. nicht nur rosig. Rund 6.000 Menschen waren am Landhausplatz am 12.12. dabei. Trotz intensiver Werbung der FPÖ-Tirol und der Ankündigung der Ansprache von Markus Abwerzger. Kritische FPÖ-Stimmen vergleichen den 12.12 mit dem ersten Auftritt der MFG in der Maria-Theresien-Straße. Der ehemalige FPÖler Bernhard Schmid und Anwalt Christian Ortner konnten rund 2.000 Menschen mobilisieren. Seit dem Einzug der MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) und den damit verbundenen Geldregen, gibt es intensive Bestrebungen die MFG auch in Tirol zu etablieren. Bei den Wahlen geht dies zulasten der FPÖ, wie auch die letzte bundesweite Umfrage zeigt. Die FPÖ verliert um drei Prozent, die MFG würde in den Nationalrat einziehen. Dem bärtigen It-Boy aus Sütirol werden solche parteipolitische Kalamitäten nicht besonders nahe gehen, seine Heimat ist ja doch Südtirol.

Herbert Kickl und J.W. Anderlan | Foto: FB/Anderlan
  • Herbert Kickl und J.W. Anderlan
  • Foto: FB/Anderlan
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.