Stubai Magazin
Bildhauer Hans-Jörg Ranalter – Ein „Handwerker“ mit Fantasie

Bildhauer Hans-Jörg Ranalter | Foto: Karl Künstner
5Bilder
  • Bildhauer Hans-Jörg Ranalter
  • Foto: Karl Künstner
  • hochgeladen von Karl Künstner

Wer nach Neustift kommt, dem lacht die Sonne kräftig, voll und strahlend entgegen. Nein, das ist jetzt kein Klischee. Besagte Sonne ist eine Holzskulptur, stammt vom Neustifter Hans-Jörg Ranalter und strahlt am Ortseingang. Am Bildstöckljoch in 3.130 Metern Seehöhe steht ein Granitblock mit einer Bronzemadonna des Bildhauers. „Die Kunst soll unter die Menschen“, ist Ranalters Credo. Doch sieht er sich selbst nicht unbedingt als Künstler. „Ich bin ein Handwerker mit Fantasie“, meint Ranalter über sich selbst. Der Neustifter ist bei seinem Vater, dem Bildhauer Franz Xaver Ranalter, in die Lehre gegangen und hat es 1966 zum Meister in der Holz- und Steinbildhauerei gebracht. Davor besuchte er noch die Kunstgewerbeschule in Innsbruck. Sein bevorzugter Werkstoff ist Holz. Er arbeitet aber auch mit Stein und Bronze.
Ranalters Atelier in Außerrain gleicht einer Werkstatt. Hier entstehen Auftragswerke. Die Fenster sind nach Westen und Osten ausgerichtet. So kann er beobachten, wie eine Skulptur im Licht verschiedener Tageszeiten wirkt. „Ich schaffe etwas, das vorher noch nicht da war. Das sind 90 % Handwerk und 10 % Intuition. Diese sind entscheidend, um mich von der Massenware abzuheben“, so der Stubaier. Seine Arbeitsweise mit Schnitzeisen und Schlegel bzw. Meisel und Hammer ist langwierig und anstrengend. Handwerkliches Können sei eben das Fundament für künstlerischen Ausdruck. Sich dabei an den Vorstellungen anderer zu orientieren erfor­dere Disziplin, ohne die verliere auch die freie Kunst an Substanz. Sein Zugang: Kunst soll etwas geben, sie soll eine dienende Funktion haben. Damit geht es für ihn ins Informative und Reale.
In den 1970er und 80er Jahren stellte Ranalter in Singapur, Tokio, München, Toronto, Trient, Hannover, London und Innsbruck aus. Ausstellungen macht der 77-Jährige schon lange nicht mehr. Dafür begegnet man seinen Werken überall im Stubaital: Die neue Bergführerfigur vor dem „Haus der Berge“ in Neustift, das „Eismandl“ in Milders oder die Skulpturen am Besinnungsweg sind nur einige davon.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.