Transitverkehr
Billigtankstellen als "Transitlockvogel"

Aufs Tirols Autobahnen könnten in Zukunft weniger LKWs zu sehen sein | Foto: Arno Cincelli
  • Aufs Tirols Autobahnen könnten in Zukunft weniger LKWs zu sehen sein
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  • hochgeladen von Alexander Schguanin

TIROL. Das Transitforum Austria-Tirol zeigt sich erleichtert, dass ein Versuch gestartet wird, der Problematik rund um den starken Transitverkehr ein Ende zu bereiten. Einer der Hauptgründe für den starken „Umwegtransitverkehr“ ist der Tiroler "Billigdiesel".

Obmann Fritz Gurgiser bezeichnet die aktuelle Situation als „Ungeheuerlichkeit“, dass Jahr für Jahr weit mehr als 1 Milliarde Euro an Dieselsteuer an den Bund fließe und die anrainende Bevölkerung und Regionalwirtschaft die Kosten für den Verlust an Gesundheits-, Lebens- und Wirtschaftsqualität“ dafür bezahlen müsse.

Zitat: Transitforum Austria-Tirol:

Es ist und bleibt eine Schande, wenn täglich...

  • ...hunderte Transit-Lkw in Kufstein von der A12 aus- und wieder einfahren – am BKH Kufstein vorbei – um billigen Diesel zu tanken,
  • ...hunderte Transit-Lkw in Kundl zur Shell den Kreisverkehr in Stoßzeiten lahmlegen,
  • ...hunderte Transit-Lkw in Brixlegg aus Richtung Kufstein ausfahren, zum Teil in den Unterbergerkreisverkehr in Kramsach fahren, dort im Wohngebiet (!!!) eine „Ehrenrunde“ drehen und dann über die Innbrücke zur Brixlegger Billigtankstelle fahren usw..
  • ...täglich zig-Transit-Lkw auf dem Zubringer beim DEZ illegal bei der Haltestelle, während die Polizei weiter hinten mit Radar die Pkw kontrolliert.

Mut zu Tirol, Mut zur Veränderung

Für Gurgiser haben sich die Zeiten durch die „Freiheiten im nicht harmonisierten Binnenmarkt“ deutlich geändert und deshalb müssen Behörden und Politik weit mehr tun, als nur „versuchen und probieren“.

"Die rechtlichen Instrumente sind vorhanden, wir schenken gerne ein wenig von dem her, was wir ausreichend im Blut haben: MUT ZU TIROL, MUT ZUR VERÄNDERUNG und vor allem den MUT, sich für eines der schönsten Länder weltweit zu engagieren. Wir haben Tirol nur einmal, ein zweites können wir nicht aus der Tasche ziehen", betont der Obmann abschließend.

Maßnahmen der Landesregierung

Das Land Tirol plant derzeit unterschiedliche Maßnahmen. Dazu zählen etwa temporäre Abfahrverbote für LKWs, von denen der Ziel- und Quellverkehr ausgenommen werden soll.
„Für die Wirtschaft kann das nur das letzte Mittel sein. Immerhin greift man mit solchen Maßnahmen in einen ordnungsgemäßen Geschäftsbetrieb ein und beeinflusst diesen entgegen bestehender Genehmigungen und Widmungen“, so die Nationalratsabgeordnete Rebecca Kirschbaumer.

Sie appelliert an die Landesregierung, alternative Ansätze zu verfolgen. 
Gespräche mit den Mineralölkonzernen stehen auf der Liste, mit dem klaren Ziel einer Anpassung der Preise an Autobahntankstellen an den „normalen“ Tiroler Spritpreis. „Dazu braucht es zunächst jedoch die Gesprächsbereitschaft aller Beteiligten. Ich habe daher bei Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe die Einladung zu einem runden Tisch angeregt. Dieser wird derzeit koordiniert und wird hoffentlich zur bestmöglichen Lösung in dieser Frage beitragen“, so Kirchbaumer abschließend.

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