Blut: Ein ganz besonderer Saft

Informierten: Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl und Moderator Univ.-Prof. Dr. Dieter zur Nedden
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(ask). Im Rahmen des MINI MED Studiums war der Hörsaal der Frauen-Kopf-Klinik Innsbruck vergangenen Dienstag bis in die letzten Reihen gefüllt. Unter der Moderation von Univ.-Prof. Dr. Dieter zur Nedden informierte Univ-Prof. Dr. Günther Gastl – Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin – über Erkrankungen des Blut- und Lymphensystems. Blutkrankheiten sind alles andere als selten in unserer Gesellschaft. So liegt Blutkrebs auf Platz vier bei Männern, bei Frauen sogar an dritter Stelle aller Krebserkrankungen in Tirol. "Dennoch kann die verfrühte Angst vor tödlichen Diagnosen wie Leukämie aus heutiger Sicht der Medizin entkräftet werden", so Gastl. In den letzten Jahrzehnten konnten erhebliche Fortschritte in der Bekämpfung von Blut- und Lympherkrankungen erzielt werden.
Der Fokus der modernen Krebsforschung liegt dabei auf einer personalisierten und maßgeschneiderten Behandlungstherapie. Gleichzeitig wird versucht, Behandlungen effektiver durchzuführen und das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.

Genaueres zum Thema Blut:

Blut gilt als flüssiges Körperorgan umfasst ca. 4-6 Liter und besteht zu 45 % aus Blutzellen und zu 55 % aus Plasma. Unser Blutkreislauf erzielt eine Länge von ca. 100.000 km der in Arterien, Venen und Kapillaren verläuft. Die Blutbildung erfolgt beim erwachsenen Menschen im Knochenmark.

Rote Blutzellen werden als Erythrozyten bezeichnet und sorgen für den Transport von Sauerstoff. Weiße Blutzellen hingegen, die Leukozyten, schützen vor Infektionen. Wichtig für die Blutstillung sind die Blutplättchen, die Thrombozyten in der Fachsprache genannt werden.

Blut dient als eine Art Fenster, um in den Körper blicken zu können, denn Blut ist sehr leicht untersuchbar und entnehmbar. Im Zuge einer Blutuntersuchung können so folgende Krankheiten diagnostiziert werden.

Gutartige Bluterkrankungen:

Anämie = Mangel an roten Blutkörperchen
Leukopenie = Mangel an weißen Blutkörperchen
Thrombozytopenie = Mangel an Blutplättchen

Bösartige Bluterkrankungen (Blutkrebserkrankungen):

Leukämie = Blutkrebszellen im Blut
Lymphome = (Lymphdrüsenkrebs) entstehen im Lymphsystem
Multiples Myelom = Lymphomzellen, die im Knochenmark leben

Neue Erkenntnisse und Behandlungsmethoden:

Strahlentherapie, Chemotherapie und Hormontherapie werden zunehmend durch neue Behandlungsmethoden ergänzt. Hierzu zählen die Immuntherapie (seit 2000) sowie die molekular gezielte Therapie (seit 2010). So wurden maßgeschneiderte Therapien entwickelt, die versuchen, den individuellen Schwachpunkt des Tumors herauszufinden, um diesen gezielt und effektiv behandeln zu können.

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