"wir alle sind sport"
Dauerbaustelle, Umsiedelung, Sanierung - die Zukunft der Fußballplätze

Ein Blick auf die Zukunft der Innsbrucker Fußballplätze. | Foto: Olympiaworld
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  • Ein Blick auf die Zukunft der Innsbrucker Fußballplätze.
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INNSBRUCK. Unklarheiten beim MCI-Neubau führen zur Unklarheiten beim Fennerareal. Die Umsiedelung des ASKÖ-Platzes steht seit längerem auf dem Programm und Sanierungsarbeiten am Besele müssen geplant werden. Ein Blick auf die Zukunft der Innsbrucker Fußballplätze.

Interview

Die BezirksBlätter Innsbruck haben bei Sportstadträtin Elisabeth Mayr über die nächsten Schritte nachgefragt.

Sportstadträtin Elisabeth Mayr im Interview. | Foto: Mayr
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BezirksBlätter: Innsbrucks Fußball ist in der Winterpause. Blicken wir auf die Zukunft, vor allem in Sachen Weiterentwicklung der Plätze. Was ist in der Wiesengasse geplant?
ELISABETH MAYR:
Auf der Sportanlage Wiesengasse wurde in den letzten Jahren viel gemacht: die Flutlichtanlage wurde auf LED umgestellt, die Lautsprecheranlage optimiert, die Rasenqualität angehoben. Derzeit ist dort nichts Größeres geplant.

Das Campagne Areal wächst, der ASKÖ-Platz soll verlegt werden. Gibt es hier Details oder einen Zeitplan?
Das hängt vom Start ab und dieser hängt wiederum vom Zeitpunkt des Gemeinderatsbeschlusses ab, der noch nicht erfolgt ist. Das sollte aber heuer noch passieren, denn alle Voraussetzungen und Verträge liegen beschlussreif vor.

Auch das Fennerareal soll neu gestaltet werden, befindet sich aber in der Warteschleife. Wie sieht es hier aus?

Das Fennerareal hängt direkt von den Plänen zum MCI-Neubau ab: Das Land Tirol hat einen wettbewerblichen Dialog eingeleitet, der heuer noch zum Abschluss kommen sollte. Erst dann, wenn der Wettbewerbssieger und der exakte Bauzeitplan feststehen, kann die Politik wieder die Realisierung des Fenner-Sportplatzes in Angriff nehmen. Für mich ist aber fix: Der Fußballplatz bleibt dort erhalten, auch wenn er neu errichtet wird.

Am Sportplatz Besele ist der Kabinentrakt immer wieder ein Thema, gibt es hier Pläne?
Im Sommer gab es eine Begehung der Vereinsgebäude gemeinsam mit den Vereinen. Dabei wurde auch die Barrierefreiheit geprüft, die zum Beispiel bei der WC-Anlage nicht gegeben ist. Diese Adaptierungen sollen mit der IIG Schritt für Schritt umgesetzt werden. Die zusätzlichen Räumlichkeiten im Kabinentrakt für die Vereinsnutzung und der neue Kunstrasenplatz sind zwei Projekte, die 2022 fertiggestellt sind.

Ein Blick in den Westen, beim Sportplatz Lohbach besteht ebenfalls Handlungsbedarf, wie sieht es hier aus?
Beim Sportplatz Lohbach-Kranebitten hat die Stadt gemeinsam mit der SPG Hötting-West viel erneuert: Wir haben in neue Kantinenräumlichkeiten investiert und die Einrichtung mit einer Subvention unterstützt. Parallel wurde die Einstellung der Beschallungsanlage optimiert und in ein erneuertes Raumprogramm für den Eislaufplatz investiert. Da hat sich also recht viel getan in den letzten zwei Jahren.

Eine sportliche Bilanzfrage. Die Damenmannschaften des SVI und des SK Wilten dominieren die Liga, am Marktplatz wurde der Mädchenfußball groß präsentiert, in der Reichenau gab es das erste Tiroler Mädchenfußballturnier. Ist Innsbruck in Sachen Frauen- und Mädchenfußball gut aufgestellt?

Der Innsbrucker Frauenfußball ist schon etwas, auf das wir richtig stolz sein können! Hier tut sich viel, die Stimmung und die sportliche Leistung sind großartig und reißen mit. Und was mich besonders freut: Die Nachwuchs-Lücke für Fußball-begeisterte Mädchen – die Zeit vor dem Frauenfußball – schließt sich nach und nach durch die Initiative des Tiroler Fußballverbands bzw. von Jenni Giebel: „Mädels gemma kicken“. Da entwickelt sich sehr viel Fruchtbares und die Politik muss manchmal nicht mehr und nicht weniger tun, als die Arbeit der Vereine und des Verbands zu unterstützen. Als Frauen- und Sportstadträtin tue ich das natürlich besonders gern. Für mich gibt es fast nichts Cooleres als mutige Fußballmädchen, die super im Team spielen.

"Mädels gemma kicken" als herzensangelegenheit. | Foto: IKM
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Heimstätten

Acht Mannschaften vertreten die Innsbrucker Fußballfamilie auf dem grünen Rasen und spielen auf den sieben Innsbrucker Fußballplätzen.
Tivoli: Das Tivolistaion ist im Besitz der Olympiaworld und Heimat des FC Wacker Innsbruck in der Admiral 2. Liga.
Hötting West: Am Sportplatz Hötting-West spielt die SPG Innsbruck West (Zusammenschluß aus ISK und SV Lohbach/Kranebitten) mit den Herren- und Nachwuchsmannschaften.
Besele: Am Kunstrasenplatz in Wilten spielt der SK Wilten (Herren, Damen und NAchwuchs) und der FC Veldidena (Herren und Nachwuchs).
Wiesengasse: Die Sportanlage in Pradl ist Heimat des SVI (Herren, Damen, Nachwuchs) sowie der FC Wacker Damen.
Fennerareal: Neben dem MCI spielt die Geberali Union Innsbruck mit den Herren- und Nachwuchsmannschaften.
Reichenau: Am Kunstrasenplatz ist die SVG Reichenau mit Herren- und Nachwuchsteams beheimatet.
ASKÖ-Platz: Ebenfalls in der Reichenau ist die Heimat der Herren und des Nachwuchs des IAC.

Wiesengasse: Heimat des SVI (Herren, Damen, NAchwuchs und der FC Wacker Innsbruck Damen. | Foto: Stadt Innsbruck
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In Igls und Sieglanger gibt es jeweils einen Naturrasenplatz. Bei Tivoli steht neben dem Stadion ein Rasenplatz und ein kleiner Kunstrasenplatz zur Verfügung.

Kunstrasen

Der Besele in Wilten war der erste Kunstrasenplatz in Innsbruck. Auch in der Wiesengasse findet sich ein Kunstrasenplatz und bei der Neugestaltung des Platzes in der Reichenau wurde ebenfalls Kunstrasen verwendet. Die Stadt Innsbruck hat bei den jeweils nötigen Sanierungsmaßnahmen der Kunstrasenplätze auf die entsprechende Weiterentwicklung des "Infill"-Materials Rücksicht genommen. Die Haltbarkeit eines Kunstrasens liegt in etwa bei 10 Jahren, auf die jeweils modernste Füllart wurde vom Sportamt zurückgegriffen. Neuland hat die Stadt beim Football-Zentrumbestritten. Erstmals kan in Österreich verdichteter Kork für die Spielfläche zum Einsatz.

Vergessene Fußballplätze

Prügelbau: Neben der Universität befand sich eine ausgedehnte Grünfläche, die am Innrain von der Hirnstraße bis zur Rechengasse reichte und Prügelbau genannt wurde. Die Baumeistersöhne Mayr waren die ersten Besitzer eines Fußballs und brachten in den Sommerferien 1898 das Spiel auf den Prügelbau. Gemeinsam mit Ludwig Gärtner luden die Mayr-Buben zum Fußball. 50 Sportbegeisterte folgten dem Ruf und trainierten nach der Fachliteratur. Statt Toren wurden abgelegte Kleider als Markierungen genommen.

Sillhöfe: Die ausgedehnten Wiesen östlich der Sill am Fuße des Paschbergs dienten der Innsbrucker Bevölkerung als Naherholungsgebiet, seit dem 19. Jahrhundert wurden hier Schlitten- und Pferderennen, aber auch Viehmärkte veranstaltet. Im Jahr 1903 wurde das Gasthof Tivoli eröffnet, das dem ganzen Gelände den Namen gab. Arthur Ringler konnte auf einer der Wiesen im Jahr 1903 den Fußball etablieren und gründete die Fußballriege im Innsbrucker Turnverein (ITV). Am 16. und 17. Mai fand die große Eröffnung der Tivoli-Sportanlagen statt. Am 2. August 1953 kam es zur Eröffnung des Tivoli-Stadions, das 2000 abgerissen wurde. Das aktuelle "Tivoli Stadion Tirol" wurde am 8. September 2000 eröffnet.

Fußball in Innsbruck im Jahr 1903 (Sillhöfe) | Foto: Stadtarchiv
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Ein Beitrag aus Serie "BezirksBlätter Innsbruck vor Ort"

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