Der Baumschnitt polarisiert

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INNSBRUCK. Immer wieder sind InnsbruckerInnen verärgert, weil in ihrer Nachbarschaft umfangreiche Baumschnittarbeiten durchgeführt werden. Das Grünanlagenamt versuchte nun alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Werden Schlägerungsarbeiten durchgeführt, laufen beim Grünanlagenamt die Telefone heiß. BürgerInnen wollen wissen, warum und ob die Arbeiten nötig sind. „Ich freue mich, dass sich die Innsbrucker so um die Natur kümmern. Ich versichere aber, dass wir nur einen Baum umschneiden, wenn es wirklich nötig ist. Bäume müssen weichen, wenn sie die Verkehrssicherheit gefährden, sie krank oder morsch sind oder manchmal auch wegen Bauarbeiten“, erklärt der für das Amt zuständige Vizebgm. Franz Gruber (ÖVP). Amtsvorstand Thomas Klingler ergänzt: „Wir sind keine Baummörder. Wir müssen aber erst den Menschen schützen und dann den Baum.“

Bleibt die Frage, warum die Bevölkerung nicht vorab informiert wird, wenn umfangreiche Arbeiten an den Bäumen anstehen. „Wir haben über das ganze Jahr dreitausend Tätigkeiten an Bäumen. Wir können nicht immer mitteilen, wann wir wo einen Baum schneiden. Baumfällungen kündigen wir teilweise über Medien an“, so Stefan Engele vom Amt. Jeder, der beim Grünanlagenamt aber anrufe und um Infos bitte, bekomme diese auch.

Auch was die Schnitttechniken betrifft, sei das Grünanlagenamt auf dem neuesten Stand. „Leider ist es so, dass vor zehn Jahren ein Baum anders geschnitten wurde als jetzt. Hat man aber eine Baumschnittart angefangen, muss man diese so auch weiterführen“, erklärt Engele.

Streusalz gefährdet Bäume
Ein großes Problem für die Bäume sei das Streusalz in den Wintermonaten. Das Salz verschlämmt den Boden und zieht Wasser aus dem Baum. Dazu kommt der geringe Platz bei Straßenzügen und Belastungen durch beispielsweise Öle von Autos. Vor zehn Jahren wurde eine Bodenprobe in der Bachlechnerstraße entnommen, diese hatte den zehnfachen Salzgehalt von normaler Erde. Aber auch hier zähle erst die Verkehrssicherheit: „Das Salz ist bisher das effizienteste Mittel in Sachen Streuung. Wir wünschen uns aber, dass langfristig zielgerichteter und effizienter gestreut wird“, so Vizebgm Gruber. Bei neuen Straßenzügen plane man nun mehr Platz für Bäume ein.

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