DeCentral ist Geschichte
Der große Bruch im linken Kollektiv
Nach über zehn Jahren ist das DeCentral Geschichte. Die Räumlichkeit war der Treffpunkt der linken Szene und ist nach einem sexuellen Übergriff im Kontext einer ihrer Veranstaltungen in die Krise geschlittert. Die Wege der Vereinsmitglieder trennten sich und eine neue Gruppe wird die Räumlichkeit unter dem Namen Café Lotte weiter betreiben.
INNSBRUCK. Was genau geschehen ist, wissen nur die, die mit dabei waren. Es soll im Rahmen einer DeCentral-Veranstaltung zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein, der in Folge den Zerfall der Gruppe besiegelte. "Meinungsverschiedenheiten" nennen es die, die den Laden – der sich als antirassistische, antifaschistische, konsumfreie Räumlichkeit etabliert hat – nun weiterführen werden.
Café Lotta heißt das neue DeCentral
Das DeCentral, wie man es bis Corona kannte, wird es in seiner ursprünglichen Form also nicht mehr geben. Stattdessen eröffnet in der gewohnten Umgebung (Hallerstraße 1) das Café Lotta, das zwar vom gleichen Kollektiv geführt, dafür aber von großteils neuen Personen. Wie die Initiatoren sagen: "Ab Frühjahr 2021 soll es langsam wieder losgehen. Geplant sind Veranstaltungen wie politische Vorträge, Bücherecke, 'Küchefüralle-Abende' oder der beliebte Barabend am Dienstag. Das offene Plenum findet weiterhin am ersten Mittwoch jeden Monats statt – zurzeit aber nur online."
"Wollen aus den Fehlern lernen"
Aus den Geschehnissen und Zerwürfnissen der letzten Monate – im September 2020 wurde eine außerordentliche Generalversammlung einberufen, die den Bruch besiegelte – will man zumindest für die Zukunft Lehren ziehen. "Der Raum bzw. das Kollektiv braucht Strategien um mit Gewalt und Übergriffen, die dort oder im Umfeld passieren, auf eine emanzipatorische Weise umgehen zu können", so in einer Stellungnahme. Mehr Infos finden Sie auf Facebook.
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