Innsbrucker Persönlichkeiten
Der Krimiautor Bernhard Aichner im Visier

Bernhard Aichner lebt und liebt Krimigeschichten und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. | Foto: Ursula Aichner
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Der Innsbrucker Autor Bernhard Aichner ist durch seine fesselnden Kriminalromane zum Bestsellerautor geworden. Was ihn an dem Genre fasziniert und woher er seine Inspiration nimmt, hat er exklusiv im Interview mit der BezirksBlätter-Redaktion verraten.

INNSBRUCK. Spannung, Mord und das Böse fasziniert Menschen seit jeher. Bernhard Aichner hat seine Leidenschaft fürs Schreiben zum Beruf gemacht und wurde dadurch zum Bestsellerautor. Der Innsbrucker hat bereits zahlreiche Literaturpreise für seine Kriminalromane erhalten, wie zum Beispiel den "Crime Cologne Award" 2015. Seine Thriller-Trilogie "Totenfrau" stand nicht nur an der Spitze der Bestsellerlisten, sondern wurde auch verfilmt. Der Schriftsteller und Fotograf lebt in Innsbruck und ist auch einer der Initiatoren des "KRIMIFESTS TIROL". Bei einem exklusiven Interview konnte die BezirksBlätter-Redaktion mehr über den erfolgreichen Autor erfahren.

Bernhard Aichner ist davon überzeugt, dass in jedem etwas Böses schlummert. | Foto: Ursula Aichner, www.fotowerk.at
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Mit Bernhard Aichner im Gespräch

BezirksBlätter: Was bedeuten Bücher für dich?

Bernhard Aichner: Ich liebe Bücher, lese meistens drei Bücher gleichzeitig. Ich bin sehr neugierig, was die anderen so machen und finde immer wieder Titel, die mich umhauen. Zur Zeit „Was ans Licht kommt“ von Christoffer Carlsson. Ganz großes Kino ist das. Spannend und inspirierend zugleich.

BezirksBlätter: Warum hast du dich im Laufe der Jahre auf Krimis spezialisiert? Was fasziniert dich daran?

Bernhard Aichner: Ich liebe Spannung, wollte immer Geschichten erzählen, die fesseln. Meine Leserinnen und Leser sollen in einen Sog geraten, dem sie sich nicht mehr entziehen können. Das Krimi-Genre ist perfekt dafür. Es ist grauenhaft, aber das Böse fasziniert uns. Zum Glück, würde ich sagen. Nur deshalb kann ich vom Schreiben leben. (Lacht)

BezirksBlätter: Wie schaffst du es, dich in die Rolle eines Mörders zu versetzen?

Bernhard Aichner: Täterpsychologie interessiert mich sehr. Warum wird jemand zum Mörder? Was geht in Menschen vor, die alle Grenzen überschreiten? Könnten wir alle zu Mördern werden? Ich denke, ja. Wir sind alle nicht nur gut. Wir sind auch böse und haben unsere dunklen Seiten. Von heute auf morgen können Dinge geschehen und der Schalter im Kopf legt sich einfach um.

BezirksBlätter: Woher nimmst du deine Inspiration?

Bernhard Aichner: Ich bin ein Sammler, ein Beobachter, ich sauge alles in mich auf, speichere es ab, und irgendwann greife ich darauf zurück. Mein Kopf ist voll mit Geschichten. Täglich kommen neue Ideen dazu, inspiriert von allem um mich herum. In mir braut sich ständig etwas zusammen, und das ist wunderbar. Schreiben macht mich glücklich, für mich ist es der schönste Beruf der Welt.

BezirksBlätter: Schreibst du ins Blaue oder planst du deine Geschichten?

Bernhard Aichner: Ich plane alles sehr genau. Die Handlung steht komplett, bevor ich beginne, zu schreiben. Drei Monate arbeite ich an der Idee, dem Plot und der Dramaturgie. Ich entwerfe meine Figuren und den Kosmos, indem sie leben, damit ich mich dann beim Schreiben vollends auf Sprache und Erzählform konzentrieren kann.

BezirksBlätter: Du hast also bereits am Beginn des Schreibprozesses das Ende im Kopf?

Bernhard Aichner: Absolut. Das Ende ist neben dem Anfang das Wichtigste. Das muss sitzen.

BezirksBlätter: Wie lange schreibst du durchschnittlich an einem Kriminalroman?

Bernhard Aichner: Ziemlich genau ein Jahr pro Buch. Mehr oder weniger 360 im Tage im Jahr. Schreiben passiert immer. Auch wenn ich nicht vor dem Computer sitze. Die Geschichten wollen erzählt werden, sie halten sich nicht an Büroöffnungszeiten.

BezirksBlätter: Du bist Bestsellerautor: Inwiefern setzt dich das beim Schreiben des nächsten Buches unter Druck?

Bernhard Aichner: Schreiben ist für mich ein Geschenk, ich liebe es. Druck verspüre ich dabei keinen. Ich nehme lediglich die Herausforderung an, dass jedes neue Buch vielleicht noch eine kleine Spur besser wird als das vorhergehende.

BezirksBlätter: Du hast auch ein Krimifestival gegründet. Wie kam es dazu?

Bernhard Aichner: Mein Freund und Verleger Markus Hatzer und ich haben uns 2016 vorgenommen, das größte Krimifestival Österreichs zu gründen. Das ist gelungen. 2017 starteten wir mit dem KRIMIFEST TIROL, die Resonanz war überwältigend, heute sind wir so erfolgreich wie nie zuvor. Es macht mir einfach Freude, dem Krimi eine Bühne zu bieten und die Menschen für das Lesen zu begeistern. Von 7.-13. Oktober wird es wieder blutig in Tirol. (www.krimifest.at)

Der Innsbrucker möchte seine Leserinnen und Leser mit spannenden Geschichten fesseln. | Foto: Ursula Aichner
  • Der Innsbrucker möchte seine Leserinnen und Leser mit spannenden Geschichten fesseln.
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