Schneemassen im Forst
Ein blaues Auge für den Wald

Vereinzelt kommt es zu umgeknickten Bäumen | Foto: Foto: zeitungsfoto.at
  • Vereinzelt kommt es zu umgeknickten Bäumen
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Die Schneemassen der letzten Tage waren enorm und haben InnsbruckerInnen vor große Herausforderungen gestellt. Wie ist es nun mit der Flora und Fauna rund um die Landeshauptstadt bestellt, wie geht es dem Wald nach so viel Schnee? Der für die Land- und Forstwirtschaft zuständige Vizebürgermeister Franz X. Gruber sieht die Lage im Forst sehr positiv, mit dem Vorbehalt, dass es aufgrund der Schneemassen noch nicht möglich sei, überall einen Lokalaugenschein durchzuführen. „Wir sind noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, so Gruber zur Situation im Forstbereich. Ähnlich sieht es auch Waldaufseher Andreas Hell vom Bereich Hötting: Es sei noch zu früh, die Lage präzise abschätzen zu können,
könne man doch viele Stellen noch gar nicht erreichen. Prinzipiell sei die Situation aber nicht besonders schlimm, wenige Einzelereignisse ausgenommen. Vor allem in den Höhenlagen, wo hauptsächlich Nadelbäume wachsen, sei die Situation nicht ernst, da sich Fichten selbst entleeren, wenn die Schneelast zu groß wird. Es sei auch nicht die Menge des Schnees ausschlaggebend für abgebrochene Nadelbäume, sondern wird die Situation dann katastrophal, wenn es auf den Schnee regne, dann die Temperatur fällt, so dass Frost entsteht, und dann noch ein Sturm hinzukommt. Bei diesem Szenario reichen schon Schneemengen von 30 bis 40 cm. Windbrüche kamen 2002 verstärkt vor, heuer jedoch ist die Lage entspannt.
Anders schaut es jedoch bei gewissen Lawinenstrichen aus. Es gibt Gebiete, die zwar als Lawinenstrich bekannt sind, tatsächlich aber seit ca. 100 Jahren lawinenfrei sind. Das hat sich nun geändert: Bereits zwei Lawinen sind an solchen Gebieten abgegangen, es könnten mehr folgen. Die Bäume, die in der lawinenfreien Zeit hier gewachsen sind, sind chancenlos und fallen den Schneemengen zum Opfer.
Trotz geringer Lawinenschäden sei die Lage jedoch positiv zu bewerten, so Gruber. Anders ist die Situation für die Wildtiere, deren Lage prekär ist. Durch die vielen Schneemengen ist der Weg zu Futterkrippen erschwert, sowohl für das Tier als auch für den Menschen, der diese ja befüllen muss. Hier wird sich im Frühling zeigen, wie verheerend die Lage für die Tiere tatsächlich war. „Leider“, so der Vizebürgermeister, „kann man hier ad hoc nichts tun.“ Der ebenso für die allgemeine Sicherheit verantwortliche Vizebürgermeister Gruber spricht ein großes Lob an die InnsbruckerInnen aus, die sich in den letzten Tagen sehr professionell mit der schwierigen Situation umgegangen sind und erbittet sich weiterhin, auch im Frühling – wenn im alpinen Raum noch immer Schnee liegt – weiterhin auf die Anweisungen der Behörden zu achten.

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