Video
Ein Gschnitzer Sagenbuch von einer Innsbrucker Künstlerin

Gudrun E. Meisriemler mit ihrem kürzlich erschienenen Buch "Beim Mühlenrad". Es beinhaltet Sagen, die durch das Gschnitzer Mühlenrad inspiriert worden sind.
  • Gudrun E. Meisriemler mit ihrem kürzlich erschienenen Buch "Beim Mühlenrad". Es beinhaltet Sagen, die durch das Gschnitzer Mühlenrad inspiriert worden sind.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Die freischaffende Künstlerin und Autorin Gudrun E. Meisriemler ließ sich von den Objekten des Gschnitzer Mühlendorfes inspirieren.

INNSBRUCK/GSCHNITZAL. Gudrun E. Meisriemler ist eine umtriebige Person. Sie ist eine begnadete Malerin, hat Musikgeschichte studiert und mehrere Romane sowie Märchenbücher verfasst. Die gebürtige Innsbruckerin haben Märchen und Sagen schon ein Leben lang begleitet.

"War vom Mühlendorf sofort inspiriert"

Nun brachte sie ein Buch heraus, das vom Gschnitzer Mühlendorf inspiriert wurde. „Mein Sohn arbeitete vor Jahren an einem Projekt im Gschnitztal. Als ich ihn vor Ort besuchte, habe ich das erste Mal das Mühlendorf gesehen“, erzählt Meisriemler. Sie war von den Exponaten sofort fasziniert – wie das alte Mühlenrad, kam auch ihre Fantasie sobald in die Gänge. Sie setzte sich an den Computer, an dem sie übrigens schon seit den Achtzigern ihre Geschichten, Romane und Märchen niederschreibt, und tippte acht Sagen ein, die alle mit den ausgestellten Objekten im Gschnitzer Mühlendorf zu tun haben.

Am Fuße des Sandeswasserfalles

Das Mühlendorf selbst lockt Groß und Klein ins Gschnitztal. Am Fuße des imposanten Sandeswasserfalles gibt es nur das Mühlenrad zu bewundern, sondern auch verschiedene Handwerksobjekte, Raritäten, die früher zum Alltag gehörten und heute einen historischen Wert haben. So sind zum Beispiel ein Jakobsschaf mit vier Hörnern, eine Drechselmaschine, ein Hammerwerk oder eine sogenannte Dreschhexe zu sehen.

Geschichten aus der Kindheit

Sie verleiteten Meisriemler dazu, Sagen um diese außergewöhnlichen Objekte zu spinnen. „Ich liebe solche Geschichten schon seit meiner Kindheit. Der Großvater erzählte uns Kindern viel. Mit dem Opa war es immer eine Mordshetz!“ Sie wuchs mit den Tiroler Erzählungen rund um Frau Hitt oder dem Kasermandl auf – dadurch kann sie auch in ihrem Büchlein „Beim Mühlenrad“, das sie auch selbst mit Fotos und Zeichnungen illustriert hat, aus dem Vollen schöpfen. Was ihr von den acht Sagen, die sie geschrieben hat, am meisten gefällt? „Das ist schwer zu sagen, aber ich mag Geschichten gerne.“ Und von denen hat sie in ihrem Buch gleich mehrere: Da wäre zum einen die Erzählung des durstigen Senners, der – um sich in seinem Rausch nicht mehr im Moor zu verlaufen – am Weg vom Dorf zu seiner Alm ein Hammerwerk am Bach installiert. Wenn er gut hinhört, kann er dem Klappern der Hämmer bis zu seiner Alm folgen.
In einer anderen Sage wird eine freche, aber auch durchaus kluge Kuh zur Hauptprotagonistin. Sie büchst zwar immer aus, rettet aber zum Schluss das Dorf vor einer Feuersbrunst.

Eigene Zeichnungen

Meisriemler ist nicht nur eine begnadete Erzählerin, sondern auch eine begabte Zeichnerin. So werden die Figuren im Buch durch ihre Grafik zum Leben erweckt – und auch die Objekte, die sie inspiriert haben, sind mit einem Foto abgebildet. Lange hat Meisriemler auf einen Verlag gehofft, der das Buch herausbringt. Zum Schluss nahm sie die Sache selbst in die Hand. Bei „Books on Demand“ wird das Buch auf Abruf gedruckt. Einige Exemplare werden auch im Mühlendorf aufliegen. 
Wer Interesse am Buch hat, kann es im Internet oder in jeder Buchhandlung bestellen. Gudrun E. Meisriemler: Beim Mühlenrad, ISBN 9783839126530

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.