BezirksBlätter vor Ort – Hötting West
Ein Stadtteil entsteht
Der Stadtteil Hötting West zählt heute um die 1.800 Gebäude und rund 12.000 Einwohner. Im Stadtteil befindet sich die Technische Universität und südlich grenzt der Flughafen an. Das Bild des Innsbrucker Ortteils sah am Beginn des 20. Jahrhunderts noch ganz anders aus.
INNSBRUCK/HÖTTING WEST. Am Beginn des 20. Jahrhunderts war der belebte und bebaute Stadtteil Hötting West ein noch sehr ländliches Gebiet. Unter den wenigen Gebäuden befanden sich Bauernhöfe. Der Inn schlängelte damals ungehemmt am „Pulverturm“ vorbei und auf dem Areal des heutigen Flughafens standen ein paar landwirtschaftlich genutzte Stadel.
Die Kranebitteralee entsteht
Das Stadtbild hat sich zusammen mit den Verkehrswegen im Laufe der letzte Jahrhunderte entwickelt und gewandelt. Einst verlief die Straße von Innsbruck nach Westen nicht am Talboden, sondern über die Innbrücke, die Höttinger Gasse und die heutige Schneeburggasse am Hang der Nordkette entlang. Im 16. Jahrhundert wurde sie dann unter Erzherzog Ferdinand II. in den Talboden verlegt und damals legte man die heutige Kranebitter Allee an.
An der noch unbefestigten Kranebitteralee entstand im 18. Jahrhundert eine Wegkapelle. Dabei handelt es sich um einen einen offenen, rechteckigen Mauerbau mit einer kleinen Säulenvorhalle, einem durchgehenden Tonnengewölbe und einer geschwungenen Giebelfassade. Das Deckenfresko wird dem im 18. Jahrhundert lebenden Tiroler Bildhauer Stephan Föger zugeschrieben. Im Zuge des Ausbaus der Allee musste die Wegkappelle im Jahr 1975 um einige Meter versetzt werden.
Wohnungen am Stadtrand
Nachdem die Mittenwaldbahn 1912 in Betrieb genommen wurde nahm die Bautätigkeit im damaligen Gebiet, das noch zur selbstständigen Gemeinde Hötting gehörte, zu. In den 1930er Jahren baute die Stadt Innsbruck am westlichen Stadtrand zahlreiche Wohnungen. So entstanden 1934/35 die Lohbachsiedlung und 1936 die Hörtnaglsiedlung.
Technische Universität
Im Zeitraum zwischen 1967 und 1970 entstanden westlich der Lohbachsiedlung die Gebäude für die neu gegründete Fakultät für Bauingenieurwesen und Architektur der Universität Innsbruck. Heute bilden die Bauten den Campus Technik mit den vier Fakultäten für Technische Wissenschaften, Architektur, Biologie sowie Mathematik, Informatik und Physik.
Baubeginn der Peerhofsiedlung
Die heutige Peerhofsiedlung liegt auf einem historischen Siedlungsgebiet und geht auf das Jahr 1983 zurück. Als Namensgeber der Siedlung zählt der Peerhof. Er gehört zusammen mit dem Kerschbuchhof und dem Hartenhof zu den ältesten urkundlich erwähnten Bauten dieser Gegend. Als die landwirtschaftliche Nutzung des Peerhofes am Beginn der 1970er Jahre aufgegeben wurde entstanden bereits die ersten Pläne für die Bebauung des Grundstückes. 1983 wurde der Bauernhof schließlich abgerissen und der Bau der Anlage mit 537 Wohnungen konnte beginnen. Die Wohnungen, fertiggestellt 1985 und mitten im Grünen hatten eine gute Infrastruktur, so gab es bei der jetzigen Busendhaltestelle (damals noch von der Linie „P“ angefahren) ein Gasthaus mit dem Namen „Hexenkessel“, ein Obstgeschäft (Obst Steiner) mit einem zusätzlichen kleinen Sortiment an Wurst und Käse swie die Bäckerei Schranz. Die Peerhofsiedlung war attraktiv für junge Familien, der Kindergarten war zu Fuß erreichbar und ganz in der Nähe befand sich ein Erlebnisspielplatz. Rund um die Siedlung bieten sich zahlreiche Naherhohlungsmöglichkeiten und einzigartig in Innsbruck ist in der Peerhofsiedlung ein Ententeich mitten im Wohngebiet.
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