Alpenzoo
Eine tierische Nacht sorgt für viel Aufregung
Markus Koschuh ist verärgert: "Unfassbar. In Zeiten, in denen viele Familien jeden Euro zwei Mal umdrehen, ein starkes Stück und ein Schlag ins Gesicht für viele Eltern, die dies ihren Kindern gerne ermöglichen würden aber bei dem Preis schlicht nicht können." Anlass ist die Alpenzoo-Aktion "Eine tierische Nacht im Alpenzoo" mit einer Teilnahmegebühr von 120 Euro.
INNSBRUCK. Die Stadt Innsbruck hat die Alpenzoo Aktion promotet: "Tierische Nacht im Alpenzoo: Diesen Freitag haben Kinder von 8-12 Jahren erneut die Möglichkeit eine Nacht im Alpenzoo Innsbruck - Tirol zu verbringen. Nach gemeinsamer Tierfütterung, wird zusammen der Griller angeheizt. Auf deine Kinder warten spannende Tiergeschichten und eine einzigartige Nacht neben den Fischen im Aquarium. Kosten: 120 Euro pro Kind. Nicht vergessen! Schlafsack, Isomatte, wetterfeste Kleidung, Schlafbekleidung, Taschenlampe, Handtuch und Waschsachen." Alpenzoo-Direktor André Stadler zur BezirksBlätter-Innsbruck-Redaktion: "Das Konzept hinter der „Tierischen Nacht im Zoo“ ist es, den Kindern in den Sommerferien eine spezielle Chance einmal im Zoo zu übernachten, zu geben. Verbunden damit sind spezielle Führungen, wo wir das Leben der Tiere in der Dämmerung/Nacht vorstellen wollen, um so die Kinder, grade in den Zeiten der Naturentfremdung, für die einheimische Natur zu begeistern."
Verärgerung
Markus Koschuh reagiert auf seiner Facebook-Seite verärgert: "Unfassbar. Der ziemlich gut von der öffentlichen Hand geförderte Innsbrucker Alpenzoo bietet ein wahres Schnäppchen für alle Kinder von 8-12 Jahren. Kosten 120 Euro pro Kind. In Zeiten, in denen viele Familien jeden Euro zwei Mal umdrehen, ein starkes Stück und ein Schlag ins Gesicht für viele Eltern, die dies ihren Kindern gerne ermöglichen würden aber bei dem Preis schlicht nicht können. Fun fact: Der Alpenzoo hat laut offenem Haushalt der Stadt Innsbruck im Jahr 2021 gesamt 580.775 Euro an Subventionen oder Förderung unter dem Titel "Bildung" erhalten."
Alpenzoo Reaktion
Die Teilnahmegebühr besteht aus dem nicht unerheblichen Kostenaufwand für das Betreuungspersonal, die benötigten Einkäufe, die Spiele und die angebotene Verpflegung (Grillen, Frühstück) , um so kostendeckend dieses zusätzliche Angebot anbieten zu können, informiert der Alpenzoo-Direktor dazu und meint zur vorgebrachten Kritik: "Die benötigte Teilnahmegebühr ist auf den ersten Blick vielleicht kostenintensiv, aber man bekommt auch eine Menge Spezielles und Exklusives (inklusive einer Betreuung) geboten. Der Alpenzoo ist ein wirtschaftlich geführter Verein. Wir schaffen knappe 80% selber zu erwirtschaften und möchten gerne für jeden da sein. Deswegen auch die im Vergleich zu anderen Einrichtungen humanen Eintrittspreise, um so möglichst für viele Interessierte da sein zu können. Aber leider geht es nicht ganz ohne Einnahmen, nur so können wir dann aber die vergünstigten Eintritte für Schulklassen oder freien Eintritte für soziale Vereine oder Flüchtlinge bieten."
Diskussion
In den sozialen Medien wird die Veranstaltung heftig diskutiert. Auch die städtische Förderung des Alpenzoos wird durchaus kritisch kommentiert. StR Elisabeth Mayr meint gegenüber der BezirksBlätter-Innsbruck-Redaktion: "Der Alpenzoo ist ein Juwel. Als Fördergeber sollte man die Förderung aber an gewisse Bedingungen knüpfen. Dass das zu wenig gemacht wird, ist aus meiner Sicht eher ein politisches Thema als ein Thema des Alpenzoos. Es gibt niemanden, der die Verantwortung hat und als solche wahrnimmt und dabei eine aktive Rolle einnimmt.“ Direktor Stadler erklärt zur Unterstützung der öffentlichen Hand: "Der Alpenzoo ist der öffentlichen Hand (Stadt, Land und Bund), speziell auch in der Coronazeit, unglaublich dankbar für alle Unterstützungen. Ohne diese wären ein geregelter Betrieb, inkl. der sehr wichtigen Bildungsarbeit, der Forschung, der Auffangstation und dem Natur- und Artenschutz nicht möglich. Diese Unterstützung macht in einzelnen Jahren bis zu 20% der Erlöse aus."
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