Stadtteilentwicklung Saggen
Einst drei jetzt null, keine Bankenfilialen in Saggen

Mit der Schließung der Sparkasse gibt es in Saggen keinen Bankstandort mehr- | Foto: Sparkasse
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  • Mit der Schließung der Sparkasse gibt es in Saggen keinen Bankstandort mehr-
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Saggen entspricht in seinem Erscheinungsbild der Gründerzeit. Über 6.000 Menschen leben in dem 95,1 ha großen Stadtteil. Der Großteil der Gebäude wurde vor 1919 (32,6 Prozent) bis zwischen 1919 und 1944 (28,7 %) errichtet. In Sachen Infrastruktur ist in Saggen in verschiedensten Bereichen ein enormer Rückgang zu verfolgen.  

INNSBRUCK. Lebensmittelgeschäften, Tankstellen, Banken, Altenheimen, Apotheken, Ärzten, Postämtern, Polizeiinspektionen, Metzgern, Bäckern, Kinderbetreuungseinrichtungen, usw. zählen zu den selbstverständlichen Einrichtungen der Grundversorgung der Bevölkerung. Die Anzahl dieser Einrichtungen wurde 2020 durch eine Studie des Landes Tirol erhoben. Bereits damals zeigte sich ein Trend der "Ausdünnung" bei manchen Leistungen an. So waren in der Studie 2020 um insgesamt 47 Bankfilialen weniger als in der Vorerhebung. Im Stadtteil Saggen gibt es jetzt keine einzige Bankfiliale mehr.

Die Hypo Tirol - Geschäftsstelle Saggen in den 70iger Jahren.
  • Die Hypo Tirol - Geschäftsstelle Saggen in den 70iger Jahren.
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Die Geschichte der Filialschließung

"Wo sind die Zeiten, in denen der Bürger im Saggen noch zwischen mehreren Bankfilialen wählen konnte?", stellt Bernd Stracke von der Initiaitve "Ruhiger Saggen" die Frage. Der Rückzug der Banken aus dem Stadtteil Saggen hat mit der Creditanstalt am Claudiaplatz begonnen. Die CA fusionierte 2002 mit der Bank Austria, wurde 2005 von der Unicredit übernommen und ist seither im Saggen nicht mehr vertreten. Der Bankbesuch ist nur noch in der Maria-Theresien-Straße möglich.

Aus dem Archiv: 40 Jahre Hypo in Saggen, BezirksBlätter Innsbruck

Fast 50 Jahre

Die  Hypo eröffnete 1973 in der Erzherzog-Eugenstraße ihre Bankfiliale und verfügte damals über eine bescheidene Nutzfläche von 32 Quadratmetern. Hermann Radner, unterstützt von drei Mitarbeitern war der erste Filialleiter. "Die Geldstelle hielt sich gut vier Jahrzehnte lang, ehe sie zunächst ihre Tresorräume und wenig später auch alle Kundenräume abspeckte. Verblieben ist eine unbemannte „Selbstbedienungsbank“ mit nicht immer ganz störungsfreien Automaten, wobei das Instandsetzungsservice stets relativ prompt vor Ort ist", erzählt Bernd Stracke. Für ein hauseigenes persönliches Service muss die Geschäftsstelle Pradl (Amraser-See-Straße 25) besucht werden.

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Letzte Bank

Die letzte verbliebene Saggen-Bank war die Sparkassen-Filiale in der Claudiastraße 22. Der Standort wird ersatzlos aufgelassen. "Laut Firmenauskunft wird kein Kontoauszugsdrucker und auch ein Bankomat bleiben", informiert Stracke; "Die dann nächstgelegene Filiale mit persönlicher Bedienung wird ab März 2023 der Standort in der Reichenauer Straße 66 sein. Aber nicht nur im Bankensektor gibt es in Saggen Veränderungen, auch für anderen bekannte Geschäfte sollen der zeitliche Horizont des Verbleibens im Stadtteil dem Ende zu gehen.

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