Samstagparken
Gratis-Parkzone belebt die Wirtschaft

IMADUmfrage zum gebührenfreien Samstagparken. | Foto: Stadtblatt
  • IMADUmfrage zum gebührenfreien Samstagparken.
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INNSBRUCK. Das Marktforschungsinstitut IMAD hat insgesamt mehr als 800 Anwohner und 400 Wirtschaftstreibende in den betroffenen Gebührenzonen befragt. Etwa die Hälfte der Anwohner und knapp 90 Prozent der Unternehmer sprechen sich für eine Beibehaltung der temporären Regelung aus.

Befragung

Nach mehrheitlichem Beschluss des Innsbrucker Gemeinderates sind die Parkgebühren in den vier Kurzparkzonen C, F, X und Y in der Innenstadt seit vergangenem September ausgesetzt. Die Maßnahme wurde begleitend evaluiert. „Unterschiedliche Lockdown-Stufen mit teilweise geschlossener Gastronomie sowie fehlenden Vorher-Nachher-Daten aus den Parkscheinautomaten machen einen direkten Vergleich schwierig. Ich muss deshalb den vorliegenden Ergebnissen vorwegnehmen, dass sie aufgrund der geschilderten Umstände nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben“, betont Vizebürgermeisterin Uschi Schwarzl.

Ergebnisse

Das Marktforschungsinstitut IMAD hat insgesamt mehr als 800 Anwohner und 400 Wirtschaftstreibende in den betroffenen Gebührenzonen befragt. Unter jenen, die eine Veränderung feststellten, sehen Anrainer die Maßnahme eher als Verschlechterung, die Mehrheit der Unternehmer als Verbesserung. Die durchschnittliche Zufriedenheit mit der Parksituation in den vier Innenstadtzonen liegt auf der Schulnotenskala bei Anwohnern bei 3,5 (befriedigend bis genügend), bei Unternehmern bei 3,9 (genügend).

Mehrheit für Beibehaltung

Sowohl bei den Anwohnern als auch bei den Unternehmern stellte jede/r dritte Befragte Veränderungen fest. Bei den Anwohnern sehen 23 Prozent eine Verschlechterung und drei Prozent eine Verbesserung ihrer Parksituation. Für 20 Prozent hat sich das Verkehrsaufkommen im Wohnbereich verschlechtert, für sieben Prozent verbessert. Die von den Unternehmern genannten Verbesserungen reichen von Steigerungen des Kundenaufkommens, über längere Verweilzeiten der Kunden bis hin zu positiven Rückmeldungen zur Gratisparkmöglichkeit. Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmern haben seit Einführung der Gratis-Parkzonenregelung am Samstag für ihren Betrieb bisher keine dieser Veränderungen festgestellt. Etwa die Hälfte der Anwohner und knapp 90 Prozent der Unternehmer sprechen sich für eine Beibehaltung der temporären Regelung aus.

Weniger Wechsel

Parallel führte das städtische Amt für Verkehrsplanung, Umwelt eine verkehrstechnische Untersuchung durch. Die Ergebnisse zeigen längere Stehzeiten der PKW und daraus resultierend einen geringeren Parkumschlag. Das bedeutet mehr Dauerparkende und weniger Wechsel. Am Herzog-Sigmund-Ufer sowie bei der Markthalle stellte sich heraus, dass der Umschlagsgrad der Parkflächen während der Aussetzung der Parkgebühren von 27 Prozent auf 18 Prozent sank. Der Anteil von Fahrzeugen, die in diesem Bereich drei Stunden und länger am selben Platz parken, steigerte sich im Vergleich von 15 Prozent (mit Gebühren) auf 26 Prozent (ohne Gebühren). Im zweiten untersuchten Gebiet, der Fallmerayerstraße, zeigen sich ähnliche Verschiebungen. Während der Parkraumbewirtschaftung sind die Parkplätze im Durchschnitt gegen 10.00 Uhr voll besetzt. Ohne Gebühren steigt die Belegung aufgrund von DauerparkerInnen schneller an und die Parkplätze sind bereits gegen 9.00 Uhr belegt. Der Anteil jener Fahrzeuge, die drei Stunden oder mehr stehen, stieg mit dem Aussetzen der Bewirtschaftung von 16 auf 28 Prozent.

Die Studie

Auszüge aus den Zusammenfassungen zur IMAD-Umfrage:

  • Nicht allen BürgerInnen und UnternehmerInnen war bekannt, dass der Innsbrucker Gemeinderat mehrheitlich beschlossen hat, im Bereich der Innenstadt am Samstag das Parken gebührenfrei und zeitlich uneingeschränkt zu ermöglichen.
  • Die Verfügbarkeit von öffentlichen Parkplätzen in der jeweiligen Umgebung der Wohnung bzw. des Betriebes wird von den AnwohnerInnen etwas besser bewertet als von den UnternehmerInnen.
  • Unabhängig ob UnternehmerInnen oder AnwohnerInnen, wird die Verfügbarkeit von öffentlichen Parkplätzen in der Parkzone C besser bewerten als in den anderen Zonen, wobei auch hier von beiden Gruppen aus der Parkzone Y die Verfügbarkeit insgesamt am schlechtesten bewertet wird.
  • Auswirkungen der Gratis-Parkzonenregelung am Samstag sind für UnternehmerInnen spürbarer als für AnwohnerInnen.
  • Die Einführung der Gratisparkmöglichkeit am Samstag für alle hat das PKW-Mobilitätsverhalten der AnwohnerInnen am Samstag nicht beeinflusst. Mehr als drei Viertel der AnwohnerInnen verwenden das Auto am Samstag gleich oft wie davor.
  • 86% der UnternehmerInnen und 51% der AnwohnerInnen sprechen sich für ein gebührenfreies und zeitlich unbegrenztes Samstag-Parken aus. Bei den AnwohnerInnen sprechen sich 45% für eine gebührenpflichtige Kurzparkzonenregelung auch am Samstag aus.
  • Die Gratis-Parkzonenregelung am Samstag wird sowohl von den AnwohnerInnen als auch von den UnternehmerInnen mehrheitlich als eine Maßnahme zur Belebung der Wirtschaftsbetriebe in diesen Zonen gesehen.

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