"Hingehört": Kein Bankomat in ganz Mühlau

Für die Bewohner ist Mühlau eine wahre Idylle. Ein Bankomat, Radwege und Gehsteige gehen trotzdem ab.
  • Für die Bewohner ist Mühlau eine wahre Idylle. Ein Bankomat, Radwege und Gehsteige gehen trotzdem ab.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

Dorfcharakter und Stadtleben: Wenn man die BewohnerInnen von Mühlau fragt, lässt es sich in ihrem Stadtteil besonders gut leben. Man sei gleich in der Stadt und trotzdem in einem Stadtteil, in dem sich die Nachbarn kennen und grüßen.

Wandel auch in Mühlau

Mühlau hat wenige bis keine Wohnungen, die die Stadt vergibt und somit auch keine Menschen, die wenig Kaufkraft hätten. Die Häuser sind in Privatbesitz, die Grundstückspreise steigen stetig. Was zu zwei ganz konkreten Problemen führt: Einerseits können sich junge Mühlauer im Stadtteil, in dem sie aufgewachsen sind, keine Wohnung mehr leisten – auch andere können das nicht – und ziehen aufs Land. Andererseits leiden das Vereinsleben und die Dorfinstitutionen unter dem demographischen – und vielleicht auch gesellschaftlichen – Wandel: Die Menschen – immer mehr Zugereiste – bringen sich nicht mehr so aktiv wie früher in das Geschehen des Stadtteiles ein. Dabei gibt es u. a. eine Freiwillige Feuerwehr, Schützen und eine Musikkapelle. Diese Entwicklung ist für die alten Mühlauer, die sehr verwurzelt sind, schmerzhaft mitanzusehen.

Radweg und Gehsteig fehlen

Seit einiger Zeit ist in Mühlau die DORF-WERK-STATT aktiv, welche aus einem Bürgerbeteiligungsprozess der Stadt hervorgeht: Darin werden Themen abgearbeitet, die den MühlauerInnen am Herzen liegen – eines der wenigen Bürgerbeteiligungsprojekte der Stadt mit einem positiven Nachhall. Kleinigkeiten sind doch immer wieder Thema. Wie ein älterer Herr im Café am Dorfplatz meint: "Es gibt keinen Radweg. Die Fahrbahnen sind sehr schmal und wenn die Busse an einem vorbeirasen, ist das ein eher unangenehmes Gefühl."

Zum Geld abheben in die Stadt

Was weiters fehlt, sind mehr Gehsteige und ein Bankomat. Um Geld abzuheben – im Café kann man z. B. nur bar zahlen – muss man entweder nach Arzl oder Saggen. In der Infrastruktur hat sich glücklicherweise auch Positives getan. Es gibt einen Mini-MPreis und an der Tankstelle – diese sei auch für viele Mühlauer eher ein Ort der Begegnung als der Gasthof Koreth am Dorfplatz – ist auch wieder ein Postpartner untergebracht. In negative Richtung geht die Entwicklung des Naherholungsgebietes: Am Schillerweg wurden viele Bäume gefällt und die Straßen verbreitert. Früher war der Weg ein schattiges Idyll mit Trampelpfaden, erklärt eine Frau am Dorfplatz, jetzt ist es eine breite Straße, auf der auch Autos fahren können. Außerdem sei diese Strecke sehr gefährlich, da Downhiller und Fußgänger aufeinander treffen und es oft zu brenzligen Bremsmanövern kommt.

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