Gramartboden
Hohe Parkkosten für AnrainerInnen

Seit der Parkraumbewirtschaftung kostet das Parken über all 0,70 € pro halbe Stunde, 7 € pro Tag.
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Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung hat sich für AnwohnerInnen von abgelegeneren Gegenden einiges verändert.

Andrea Krapf wohnt am Gramartboden und arbeitet in der Stadt. Von ihrem Zuhause aus sind es in jede Richtung ungefähr zwei Kilometer zur nächsten Öffi-Haltestelle. „Im Sommer, wenn es schön ist, kann ich die Strecke problemlos mit dem Rad zurücklegen und dann mit dem ‚J‘ in die Stadt fahren. Doch es gibt so viele Situationen, in denen das Rad eben nicht aller Fragen Antwort ist“, erklärt Krapf. „Bei Regen oder im Winter fällt das Rad für mich als Option weg. Ich will nicht klatschnass und unterkühlt bei der Arbeit ankommen. Dasselbe gilt auch für die Wocheneinkäufe, die ich in der Stadt erledige: Ein Lastenrad ist keine Option, da ich das ja wieder zum Sillpark zurückbringen muss, das heißt, ich würde die Strecke doppelt fahren.“ In solchen Situationen fährt sie mit dem Auto – aber nur bis zur Bushaltestelle "Nordkette", um dann in den Bus zu steigen. „Nun allerdings würde das bedeuten, dass ich da jedes Mal 7 € ‚Strafe‘ zahlen muss, wenn ich – ganz umwelt- und verkehrsfreundlich – nicht mit dem Auto in die Stadt fahre.“

Keine Anwohnerparkkarte

Eine Ausnahme für eine AnwohnerInnenparkkarte ist laut Paul Aigner (Büro Uschi Schwarzl) nicht möglich: „Eine Anwohnerparkkarte für Nicht-AnwohnerInnen, können wir tatsächlich nicht anbieten: Wenn wir damit an einem Eck der Stadt anfangen, fällt die Parkraumbewirtschaftung in der ganzen Stadt, mit nicht ausmalbaren Folgen für die Wirtschaftsbetriebe in Innsbruck, in deren Interesse diese Regelungen ja hauptsächlich gemacht werden.“ Zudem hat Krapf bereits einen Parkplatz auf eigenem Grund.

Anbindung in Vorbereitung

Allerdings geht aus dem Austausch zwischen Krapf und Aigner klar hervor, dass an einer regelmäßig getakteten Anbindung des Gramarts an die Stadt gearbeitet wird: „Bei einer der beiden gut besuchten Informationsveranstaltungen im September, zu denen sämtliche Haushalte auf der Hungerburg und Gramart von der Stadt per Postwurf eingeladen waren, hat eine Dame ein ähnliches Anliegen bereits geschildert. Wir haben deswegen die IVB um die Prüfung eines Angebots für Gramart gebeten. Dazu liegen uns verschiedene Varianten vor, die in den nächsten Wochen politisch diskutiert und abgestimmt werden sollen. Wir arbeiten derzeit an mehreren Anbindungen bisher nicht angeschlossener Ortsteile in Hanglage – neben Gramart sind das auch der Bergisel und Arzl abseits der Dörferstraße“, so Aigner.

AnrainerInnen skeptisch

Andrea Krapf sieht diese sich in Planung befindliche Anbindung trotzdem skeptisch. Der Lokalaugenschein zeigt, wie schmal die Waldstraße ist, die zum Gramartboden führt: Wenn zwei Pkw aufeinandertreffen wird es bereits unangenehm eng die Ausbuchtungen am Straßenrand sind rar und nicht asphaltiert. „Wie da die großen IVB-Busse fahren sollen, ohne die Straße erheblich breiter zu machen, weiß ich nicht – insbesondere wenn sich zwei solcher Busse begegnen“, so Krapf. Eine Verbreiterung der Straße würde wieder ein paar Jahre in Anspruch nehmen. Bis dahin müssten die AnwohnerInnen die Parkkosten entweder zahlen oder mit dem Auto in die Stadt fahren.

Seit der Parkraumbewirtschaftung kostet das Parken über all 0,70 € pro halbe Stunde, 7 € pro Tag.
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