Grillplatz Kranebitten
Initiative lehnt neuen Grillplatz weiterhin vehemennt ab
Innsbruck ist auf der Suche nach Grillmöglichkeiten, besser gesagt nach Plätzen für das öffentliche Grillen. Im Fokus stehen dabei der Baggersee und das Gewerbegebeit Gärberbach. Aber auch der Grillplatz Kranebitten 2 ist durch einen Gemeinderatsbeschluss wieder in Diskussion. Die Initiative Lebensraum Kranebitten lehnt das Projekt weiterhin vehement ab.
INNSBRUCK. Drei Beschlüsse hat der Gemeinderat in der Sitzung im März 2023 in Sachen Grillplätze gefällt.
- Der Gemeinderat spricht sich für die Umsetzung des Standorts Rossau aus. Die Mag. Abt. IV, Liegenschaftsangelegenheiten, wird um Verfügbarmachung der entsprechenden Grundstücke ersucht. Sobald die Flächen verfügbar sind, wird der Bürgermeister beauftragt, die zeitnahe Umsetzung des Grillplatzes an diesem Standort zu veranlassen. Die Kosten für die notwendigen Projektierungsmaßnahmen zur Umsetzung des Grillplatzes in der Rossau liegen laut Auskunft der Mag. Abt. III, Grünanlagen, bei Euro 100.000.
- Der Gemeinderat spricht sich für die Umsetzung des Standorts Gärberbach aus. Der Bürgermeister wird beauftragt, die zeitnahe Umsetzung des Grillplatzes an diesem Standort zu veranlassen. Die Kosten für die notwendigen Projektierungsmaßnahmen zur Umsetzung des Grillplatzes in Gärberbach liegen laut Auskunft der Mag.-Abt. III, Grünanlagen, bei Euro 200.000.
- Der Gemeinderat spricht sich für die Umsetzung (und damit gegen die Empfehlung des Stadtsenates vom 22.02.2023) des Standorts Kranebitten II wie in der vorliegenden Stadtsenatsvorlage "Prüfung und Umsetzung Standorte Grillplätze" vom 17.06.2020 vorgeschlagen aus. Der Bürgermeister wird beauftragt, die zeitnahe Umsetzung des Grillplatzes an diesem Standort zu veranlassen. Für die Umsetzung wird ein Nachtragskreditansuchen in Höhe von Euro 230.000 den entsprechenden politischen Gremien vorgelegt.
Der Gemeinderat hat außerdem eine Grillplatzordnung der Landeshauptstadt Innsbruck für die Grillplätze Rimmlwiese mit 10 Grillstellen, Saurweinwiese - Kranebitten mit 15 Grillstellen, Rossaupromenade mit 5 Grillstellen sowie Gramart mit 5 Grillstellen beschlossen.
Auf der Suche nach den Grillplätzen, BezirksBlätter Innsbruck Artikel
Standortsuche
"Grillplätze im Stadtgebiet von Innsbruck sind gleichermaßen beliebt wie unbeliebt. Zum einen istdie Nachfrage nach Plätzen, wo sich Gruppen treffen und gemeinsam grillen können, ungebrochen hoch. Zum anderen kommt es bei Plätzen, die in der Nähe von Wohnbebauungen liegen, immer wieder zu Störungen der Anrainer durch Lärm- und Geruchsbelastung", wird im Amtsbericht festgehalten.
„Aus Sicht der Fachämter ist der Standort Rossau jedenfalls zu favorisieren. Allerdings haben wir derzeit noch keinen Zugriff auf die Grundstücke, die dafür benötigt werden. Momentan befinden wir uns noch in Vergleichsverhandlungen“, erläutert Bürgermeister Georg Willi.
Falls der Standort Rossau nicht realisiert werden kann, wäre auch der Standort Gärberbach eine gute Alternative. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass sich dieser auf Gemeindegebiet von Mutters befindet und somit eine gemeindeübergreifende Abstimmung notwendig ist. Stichwort Kranebitten: Bei der Bezirksverwaltungsbehörde wurde ein Rodungsansuchen gestellt, damit eine Nutzung der Fläche als Grillplatz möglich ist. Mit Bescheid vom 05.10.2020 wurde diese forstrechtliche Bewilligung erteilt. Für die notwendige Fußgängerbrücke wurde eine Einreichplanung beauftragt und beim Wasser- und Anlagenrecht eingereicht. Bei der Bau- und Feuerpolizei für die Schüttung der Plateaus wurde eine Bauanzeige eingebracht. Mit 29.09.2020 wurde seitens der Behörde zugestimmt. Allerdings hätte das Bauvorhaben innerhalb von zwei Jahren vollendet werden müssen, da sonst die Bauanzeige ihre Wirksamkeit verliert. Mit dem Beschluss im Gemeinderat ist jedoch auch Kranebitten II wieder ein Thema.
Ablehnung
"Nachdem der Grillplatz aufgrund der Rauchbelästigung verlegt werden musste, hat die Stadt, ohne uns zu informieren, damit begonnen in der gleichen Entfernung zu den Häusern (Luftlinie) weiter westlich einen neuen Grillplatz zu planen. Nach zahlreichen Gesprächen haben wir gehofft, dass die Stadt erkannt hat, das dies einfach nicht sinnvoll ist", zeigen sich die Vertreterinnen und Vertreter der Initiative Lebensraum Kranebitten vom Gemeinderatsbeschluss überrascht.
"Leider gab es vor kurzem einen Beschluss im Gemeinderat, dass der Grillplatz doch gebaut werden soll. Bürgerbeteiligung ist meistens jedoch nur eine politische Floskel und keine politische Praxis."
Probleme mit Grillerei
In den vergangenen 30 Jahren hat es immer wieder massive Probleme mit der ausufernden Grillerei am Kranebitter Spielplatz gegeben, das ist stadtbekannt. Husch-Pfusch wurde vor zwei Jahren für einen Grillplatz „Kranebitten 2“ eine städtische Fläche westlich des Klamm-Sulzenbaches an der Tiroler Straße gerodet. Der Stadtteilverein Initiative Lebensraum Kranebitten (ILK) wurde von der Stadt vorab nicht informiert, es waren die Bürger selbst, die das feststellten", hält die ILK in einer Aussendung fest. Erst vor wenigen Wochen hieß es, dass der Grillplatz „Kranebitten 2“ nicht kommt. Das hätte Sinn ergeben, weil die Möglichkeit bestünde, einen großen Grillplatz für alle Interessierten auf städtischem Grund in Gärberbach zu errichten. Das hatte auch die ILK befürwortet. Eine weiter zu prüfende Möglichkeit wäre die Rossau.
"Und jetzt ist alles wieder anders. Geredet hat mit der ILK mit Ausnahme eines Stadtpolitikers vor dieser Entscheidung niemand. Von Bürgerbeteiligung sind wir ganz weit weg. Wir haben nur eine Frage an die Innsbrucker Stadtpolitik: Warum werden Bürger, die sich ehrenamtlich über Jahrzehnten für die positive Entwicklung eines Stadtteils einsetzen und sich gerne beteiligen würden nicht eingebunden?", stellt die Initiative abschließend die Frage.
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