Innufer : Schandfleck für Innsbruck?

Inn | Foto: Foto: Florian Haun
3Bilder

Schlägerungsarbeiten bringen Müllberge zum Vorschein – Fischer und Umweltschützer sind entrüstet

Wenn entlang der Innpromenade Holzschlägerungen stattfinden, läuft diese meist unter dem Begriff Hochwasserschutz. Doch der umfassende Kahlschlag bringt etwas zum Vorschein, das keiner sehen will – und zwar den Müll entlang der Innpromenade. Fischer und auch Tierschützer üben nun heftige Kritik an der Vorgehensweise der Stadt.

(fh). Der Bewirtschafter des Fischereireviers des Stiftes Wilten, Herbert Raffl, ist sauer auf die Stadt. Entlang des Innufers hinter der Hauptuniversität zeigt er der STADTBLATT-Redaktion den Grund für seinen Ärger. Der radikale Kahlschlag entlang des Böschungsufers dient, laut Stadt, dem Hochwasserschutz und genau das ist der Knackpunkt. „Die Stadt tritt hier als Umweltferkel in Erscheinung, denn unter dem Deckmantel des Hochwasserchutzes wird zuerst alles umgeholzt und dann wartet man scheinheilig darauf, dass der Wasserpegel steigt und der ganze Dreck weggeschwemmt wird. Außerdem ist die Sache mit dem Hochwasserschutz sowieso ein Totschlagargument, durch welches Bäume entlang des Inn immer seltener werden“, ärgert sich Herbert Raffl. „Ich habe bereits mehrfach bei der Stadt interveniert, dass man hier endlich einmal was tun soll, denn so wie das hier aussieht, ist es wirklich kein Renommee für eine Stadt wie Innsbruck. Der Hochwasserschutz ist, wie es scheint, ein Blankoscheck und man muss nicht lange nachdenken, bevor man alles dem Erdboden gleichmacht“, erklärt Herbert Raffl.

Müll, wohin das Auge blickt
Beim Lokalaugenschein der STADTBLATT-Redaktion bietet sich ein beschämendes Bild. Zwischen den unzähligen abgeholzten Bäumen befindet sich haufenweise Müll, für dessen Abtransport sich offenbar niemand zuständig fühlt. DI Leonhard Steiger, Leiter des Forstamtes der Stadt Innsbruck, kennt die Situation, lässt jedoch die Kritik des Bewirtschafters nicht stehen: „Für Müll am Inn bin ich nicht zuständig und dass man diesen jetzt besser sieht, ist ja klar, denn wo gehobelt wird, fallen halt Späne. Es handelt sich hierbei um ein öffentliches Wassergut und die Kritik von Herrn Raffl, der Hochwasserschutz sei ein Totschlagargument, kann ich so nicht stehen lassen, denn das ist eine etwas komplexere Sache. Erstens sind die Innuferquerschnitte unterschiedlich und somit auch die Abflussbereiche. Das heißt, es müssen auch unterschiedlich starke Eingriffe in die Natur gemacht werden“, so Steiger.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.