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Kanaloffensive erfolgreich abgeschlossen

Thomas Pühringer (IKB Vorstandsmitglied), Bürgermeister Georg Willi und Helmuth Müller (IKB Vorstandsvorsitzender) freuen sich über den Abschluss der Kanaloffensive. | Foto: IKB
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INNSBRUCK. Die weltbekannte Klänge der Filmmusik zum "3. Mann" von Anton Karars stimmen auf das Thema "Kanal" ein. Im Rahmen eines Pressegespräches informieren die IKB über den Abschluss des Projektes "Kanaloffensive 2020". Beim Megaprojekt Altstadtbaustelle liege man innerhalb des Zeit- und Kostenplanes. Die Kiebach-, Pfarr- und Hofgasse soll heuer sicher fertig werden.

Infrastrukturprojekt
2007 hat die IKB ihre Kanaloffensive gestartet. 14 Jahre später kann das umfassende Projekt im Herbst 2020 abgeschlossen werden. „Ziel der Kanaloffensive war, das rund 400 Kilometer lange Kanalisationsnetz der Stadt Innsbruck auf den Stand der Technik zu bringen und damit den Gewässer- und Hochwasser-Schutz zu verbessern“, erläutert IKB-Vorstandsvorsitzender Helmuth Müller den Ausgangspunkt der Offensive. Neben leistungsfähigeren Kanälen wurden zusätzliche Speicherbecken und fünf neue Hochwasserpumpwerke errichtet. "Wir haben eine umfassende Zustandserhebung des Versorgungssystems durchgeführt und dem Gemeinderat 2007 das Projekt mir einer Investitionssumme von rund 100 Millionen Euro präsentiert. Jetzt können wir das Projekt mit einen Aufwand von rund 92 Millionen Euro erfolgreich abschliessen."

Kanalisation

IKB-Vorstandsmitglied Thomas Pühringer erinnert daran, "das Innsbruck die zweitältesten Versorgungsleitungen Österreichs hat und daher die alle Arbeiten auch auf einen langfristigen Zeitraum ausgelegt sind." Das mit teils über 100 Jahren sehr hohe Alter der Kanalisation und das dynamische Wachstum der Stadt waren weitere Auslöser dafür, dass bestehende Kanäle saniert und in ihrer Durchflussleistung zur Kläranlage Roßau erweitert werden mussten. 64 Kilometer und damit rund ein Viertel der Sammelkanäle mussten erneuert werden. "Dies entspricht der Entfernung zwischen Innsbruck und Wörgl", schildert Bürgermeister Georg Willi die Arbeitsleistung bildlich und betont, "dass die Versorgungssicherheit in der Landeshauptstadt keine Selbstverständlichkeit ist."

Investitionen

Insgesamt investierte die IKB rund 92 Mio. Euro in die Sanierung, Anpassung und Erweiterung des Entsorgungsnetzes. Nach Abschluss der Arbeiten entspricht das Innsbrucker Abwassersystem den aktuellen Richtlinien zum Gewässerschutz. „Die Kanalisation hat einen sehr hohen Anlagenwert und ist nach den Verkehrswegen die teuerste Infrastruktur einer Kommune. Ich freue mich, dass die IKB so verlässlich auf unsere Stadt und ihr Leitungsnetz schaut“, so Bürgermeister Georg Willi. Städtebauliche Vorhaben wie die Verlängerung der Straßenbahnlinien und der Bau der Regionalbahn führten zu weiteren Bauarbeiten, die mit der Kanaloffensive verknüpft wurden. Verschiedene Teilprojekte wurden mitten im Herzen der Stadt umgesetzt, wie etwa der Sammler West vom Innrain bis zum Marktplatz oder der Rohrvortrieb König-Laurin-Straße bis Bozner Platz (Hauptsammler Südost).

Die Maulwurf-Methode

Die Arbeiten waren durchaus eine Herausforderung. So mussten 32 km neu gegraben werden, wobei die Leitungen immer mindestens 4,5 Meter tief liegen. Auch neue Rohrsystem wurden eingesetzt, wie beispielsweise ein unten Rohr der Unterseite gerade ist. eingesetzt wurde auch die Maulwurf-Methode: Bei dieser Sanierungstechnik wird die Fahrbahn nicht mehr großflächig aufgegraben. Ausgehend von einer Startgrube arbeitet sich eine Teilschnittmaschine bis zu acht Meter unter der Erde voran. Ein entscheidender Vorteil ist, dass großflächige Baustellen vermieden werden. AnwohnerInnen werden weniger durch Lärm und Staub belästigt, die Störungen des Straßen- und Lieferverkehrs halten sich in Grenzen. Die Menge des Aushubs ist bedeutend geringer. Diese innovative Methode konnte die Bauzeit um mehr als die Hälfte verkürzen, so geschehen beim Rohrvortrieb König-Laurin-Straße bis Bozner Platz und der Innpromenade.

Zukunftsthemen

Hochwassersicherheit und Gewässerschutz bleiben auch in den nächsten Jahren treibende Elemente, doch auch die Wetterkapriolen. „Der Klimawandel hat in den letzten Jahren bereits zu immensen Veränderungen geführt. Es werden z. B. intensivere Starkregenereignisse festgestellt“, erklärt Thomas Pühringer, für Abwasserwirtschaft zuständiges Mitglied des Vorstandes, die zukünftigen Herausforderungen. Die Versiegelung der Flächen verstärkt diese Problematik massiv. Seit Jahren werden daher gezielt Versickerungsanlagen und Retentionsräume geschaffen. Die optimale Gestaltung von Oberflächen wird in den nächsten Jahren enorm an Bedeutung gewinnen.
Darüber hinaus wird der Einsatz grabenloser Baumethoden wie z. B. Rohrvortrieb und Schlauchliner immer wichtiger. Denn damit gelingt es, Beeinträchtigungen und Kosten niedrig zu halten und gleichzeitig den hohen Wert der Anlage langfristig sicherzustellen.

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