TSD und Polizei
"Keine Auffälligkeiten in Heimen"

Das größte Flüchtlingsheim befindet sich in der Rossau. Hier leben über 250 Personen, die Asyl beantragt haben.
  • Das größte Flüchtlingsheim befindet sich in der Rossau. Hier leben über 250 Personen, die Asyl beantragt haben.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Mit Frustration lesen die MitarbeiterInnen der Tiroler Sozialen Dienste (TSD) die Entwicklungen in den Medien. Denn: So, wie medial berichtet wird, geht es in den Flüchtlingsheimen gar nicht zu – wie seitens der TSD zu hören ist.

605 Einsätze

Kürzlich veröffentlichte die Tiroler Krone ein Schreiben mit explosiven Zahlen – der Bericht sollte der internen Evaluierung dienen. 605 Einsätze der Blaulichtorganisationen gab es im Zeitraum zwischen Jänner bis Juli 2019. Davon 500 in den Innsbrucker Flüchtlingsheimen. Wie die Polizei bestätigt, ist bei diesen 500 Einsätzen die Exekutive 250 Mal ausgerückt. Auch, wenn die Zahl sehr hoch zu sein scheint, erklärt der stv. Landespolizeidirektor Edelbert Kohler gegenüber dem STADTBLATT: "Die Lage in den Flüchtlingsheimen ist unauffällig. Bei den Einsätzen handelt es sich um viele verschiedene Bereiche: Die Polizei rückt aus, wenn es um Briefzustellungen z. B. in Asylangelegenheiten geht, zur Streitschlichtung, Einvernahmen, bei Lärmerregung oder leichter Körperverletzung. Davon waren 90 Fälle strafrechtlich relevant. Im allgemeinen ist es seit ungefähr zwei Jahren ruhig in den Flüchtlingsheimen." Bestätigen kann die Lage auch Anna Gutmann, Pressesprecherin der TSD. "Dass es mal laut wird, kommt sogar in den besten Familien vor", meint sie.
Die TSD betreuen insgesamt 1.800 Personen in organisierten Heimen. Die größten Unterkünfte der 70 TSD-Einrichtungen befinden sich in Innsbruck in der Trientlgasse (259 Personen) und bei der Olympiabrücke (151 Personen). Wie lange die Menschen in diesen Häusern wohnen, hängt oft davon ab, wie lange ihr Asylverfahren dauert. Eine genaue Zahl können die TSD nicht nennen, sicher ist aber, dass Menschen oft jahrelang in den Heimen leben. "Wir sind eng vernetzt mit der Polizei und arbeiten sehr gut zusammen. Bei uns geht es relativ friedlich zu und wir haben ein super Sicherheitsteam", erklärt Gutmann.

Vertuschungsversuch

Für die Oppositionsparteien im Tiroler Landtag – etwa die Liste Fritz und die Freiheitlichen – ist klar: Die TSD versuchen etwas zu vertuschen. Konkrete strafrechtlich relevante Fälle seien hinlänglich bekannt. Mit dem U-Ausschuss soll auch auf diese Zahlen Licht geworfen werden. LH Günter Platter ruft außerdem zu einem runden Tisch, um die Sicherheitslage in Flüchtlingsheimen zu besprechen.

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