Nachtgastronomie
Keine Perspektive für Innsbrucker Nachtgastro

David Prieth, Geschäftsführer der P.m.K. hofft darauf, dass die Nachtgastro im März wieder öffnen darf. | Foto: Michael Steger
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INNSBRUCK. Seit beinahe zwei Jahren ist Innsbrucks Nachtgastronomie, abgesehen von  wenigen kurzen Unterbrechungen, geschlossen. Von Seiten der Politik gibt es kaum Informationen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Die Betreiber hoffen, dass sie Ende März langsam ihr Programm wieder hochfahren können. Politisches Bekenntnis gibt es dazu keines. 

Die P.m.K. (Plattform mobile Kulturinitiative) gilt als einer der Szene-Punkte in den Innsbrucker Bögen. Vor der Pandemie fanden hier etwa vier mal pro Woche Veranstaltungen, zumeist Konzerte unterschiedlicher Genres statt. Die P.m.K. beherbergt dutzende Vereine, welche die Räumlichkeiten zu günstigen Preisen für kulturelles Programm anmieten können.

Die aktuellen Bestimmungen (bestuhlte Veranstaltungen sind bis 3.000 Personen, unbestuhlte bis 25 Personen gestattet und der Barbetrieb ist verboten) machen es der Nachtgastronomie unmöglich, auch mit alternativen Ideen, von denen es genug gäbe, aufzusperren. 

Ungleichbehandlung

David Prieth, Geschäftsführer der P.m.K., zeigt sowohl Verständnis für die aktuellen Bestimmungen übt aber auch Kritik am politischen Umgang mit den Nachtgastronomen und Kulturtreibenden: "In einer Situation wie der jetzigen mit Omicron, wollen wir, beziehungsweise unsere Vereine, ja gar nichts anbieten. Wir wollen etwas anbieten wenn es sich gut und sicher anfühlt. Aber es gab in der Vergangenheit Zeitpunkte, wo kulturelle Veranstaltungen nicht möglich waren, die Gastro aber sehr wohl aufsperren durfte. Wenn in einem Raum 200 Leute sitzen und essen, ist es "ok", aber wenn jemand auf der Bühne steht und Kabarett macht, ist es nicht mehr möglich. Das ist nicht nachvollziehbar." 

Ein Blick in die PmK.  | Foto: Michael Steger
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Ganz generell fehle einfach die politische Lobby für diese Form der Kultur, und die jungen Menschen. Das zeigt sich auch daran, dass manche Studenten, die seit zwei Jahren in Innsbruck leben, weder die Universität noch eines der Bogenlokale von innen gesehen haben. Dies sei aber kein Problem der städtischen Politik: "Wir haben einen guten Austausch mit Stadträtin Schwarzl, das Kulturamt schaut darauf, dass Initiativen unterstützt werden. Inzwischen gibt es ein Bewusstsein dafür, was es bedeutet, wenn man nicht am kulturellen Leben teilnehmen kann und dafür, dass man die Angebote, die noch vorhanden sind, am Leben erhalten muss", sagt Prieth. 

Verbot der Nachtgastronomie

Ausblick

Für die nahe Zukunft hofft Prieth, dass man den aktuellen "Limbozustand" verlassen wird können. Im Februar wird die P.m.K. beispielsweise wieder für eine Ausstellung ein paar Tage ihre Türen öffnen. Auch hier sei noch nicht klar, ob etwas zu trinken angeboten werden kann oder nicht. Für den Sommer sei aber bereits wieder Programm geplant "und im besten Fall geht man dann von den Open Airs in die Clubs und erst in den frühen Morgenstunden nach Hause," richtet Prieth seinen Blick hoffnungsvoll in die Zukunft. 

Eine Zukunft die es für andere Lokale in der Bogenmeile, wie das Down Under, die Skylounge, Club Lucifer und das Remix nicht mehr geben wird, da diese die Pandemie nicht überlebt haben.

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