Tiroler Landesmuseum
Keinen Sonnenbrand und ein sicherer Ort

Unterhaltsam wird zum Besuch in die Tiroler Landesmuseen eingeladen. | Foto: Tiroler Landesmuseen
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  • Unterhaltsam wird zum Besuch in die Tiroler Landesmuseen eingeladen.
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Mit einer unterhaltsamen Werbeoffensive laden die Tiroler Landesmuseen zum Besuch ein. "Zwischen unseren Ausstellungsobjekten seid ihr vor Sonne und Hitze bestens geschützt", lautet die Devise. Neben sind die Museen auch ein besonders sicherer Ort.

INNSBRUCK. "So lässt sich die feine Blässe bestens bewahren, wie man sieht", geht die Einladung zum Museumbesuch weiter: "Wir freuen uns auf euren Besuch im Ferdinandeum, Volkskunstmuseum mit Hofkirche, Tirol Panorama mit Kaiserjägermuseum und im Zeughaus." Die BezirksBlätter-Redaktion Innsbruck hat bei Michael Zechmann-Khreis von der Tiroler Landesmuseum zum Thema Sicherheit der Kunstwerke nachgefragt. Bis auf wenige Fälle, sind die Besucherinnen und Besucher sowie die Kunststücke in besten und sicheren Händen.
 

22. Oktober 1920

"Museumsdiebstahl in Innsbruck." Die Wiener Blätter bringen folgende Notiz: "Innsbruck, 20. Oktober. Aus dem hiesigen Ferdinandeum ist ein wertvoller Van Dyck, darstellend einen Frauenkopf, gestohlen worden. Das Bild hat einen Wert von einer halben Million. Der Dieb hat das Bild aus dem Rahmen geschnitten, es sich um den Leib gebunden und hat sich dann mit einem Schlauch, der zu Feuerlöschzwecken diente, herabgelassen. Da man es bereits dort weiß und man die Nachricht augenscheinlich aus Polizeiberichten erfahren hat, so hat es keinen Sinn, die Sache in Innsbruck weiterhin zu verheimlichen. Wie wir näher erfahren, hat sich der Dieb in das Museum eingeschlichen, ließ sich dort einsperren, damit er während der Nacht ungestört sein Handwerk ausüben konnte. Nachdem er das Bild an sich gebracht und den Rahmen unter einem Sitz versteckt hatte, bestieg er den Dachboden und fand auf dem Wege dorthin einen Feuerwehrschlauch. Mit diesem kletterte er vom Fenster aus auf die Straße hinunter. Interessant ist es, dass dieser Schlauch einige Zeit hindurch vom Fenster herunter hängen blieb, bis er schließlich auffiel und so der Diebstahl entdeckt wurde. Vom Täter ist bis jetzt noch nichts bekannt."

19. Mai 2001

Aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck wird das 510.000 Euro wertvolle Bild "Der Flötenspielende Knabe" des Rembrandt-Schülers Gerard Dou gestohlen. Die Mutter des Diebes, S. B. aus Frankreich, dürfte das Kunstwerk gemeinsam mit anderen Kunstwerken nach der Verhaftung des Sohnes entweder zerschnitten oder im Rhein-Rhone-Kanal versenkt haben. Es ist vermutlich unwiederbringlich verloren. Gerard Dou lebte von 1613 bis 1675. Der flötenspielender Knabe (Bildgröße 14,6 x 12,3) war Teil des Legats von Josef Tschager. Am 19. Mai 2001 wurde es gestohlen.

Das "neue" Plakat zur Ausstellung Schönheit vor Weisheit mit der Graffitigestaltung von HNRX. | Foto: HNRX/Ferdinadeum
  • Das "neue" Plakat zur Ausstellung Schönheit vor Weisheit mit der Graffitigestaltung von HNRX.
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Kopie in Belgrad gestohlen

Bewaffnete Räuber hatten im Mai 2006 in Novi Sad die Museumswärter gefesselt und den vermeintlichen Rembrandt gestohlen. Neben einem jetzt ebenfalls umstrittenen Rubens-Ölbild ließen sie auch zwei weitere wertvolle Bilder eines italienischen und eines deutsch- holländischen Meisters aus dem 16. und 17. Jahrhundert mitgehen. Das gestohlene Rembrandt-Ölbild "Porträt des Vaters" ist aber kein Original. Dieses hängt mit dem Titel "Alter Mann mit Pelzmütze" im Tiroler Landesmuseum.

November 2019, Werbeplakat besprüht

Am 14. November 2019 verwandelte der Innsbrucker Künstler HNRX das Transparent vor dem Ferdinandeum in ein Graffitikunstwerk. Anlass war ein anonymer Sprayer, der das Werbeplakat für die Sonderausstellung „Schönheit vor Weisheit“ unschön besprüht hat. Um keinen zusätzlichen Plastikmüll zu produzieren, wurde es nicht ausgetauscht, sondern upgecycelt. Fünf Stunden lang werkelte der in Innsbruck geborene Künstler unter dem Pseudonym HNRX an dem Plakat, das die Außenfassade des Ferdinandeums schmückt. „Anstatt 12 qm Plastik zu entsorgen, wurde aus dem Sujet der Ausstellung neue Kunst“, sagte DirektorPeter Assmann. „Wir möchten damit in Innsbruck ein Zeichen für einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen setzen.“ Zahlreiche Passanten sahen den ganzen Tag über gespannt zu. Viele konnten erstmals live erleben, wie ein Graffiti entsteht. Für das Projekt wurde ein lokaler, zeitgenössischer Künstler eingeladen, mit den Tiroler Landesmuseen zusammenzuarbeiten. HNRX ist europaweit aktiv und bekannt. Man findet seine Werke unter anderem in London, Paris, Berlin und Wien. In Innsbruck war er zuletzt im April bei der Gestaltung einer Außenfassade in der Maximilianstraße tätig.

Graffitikünstler HNRX bei der Gestaltung des Plakats  | Foto: HNRX/Ferdinadeum
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