Kunst auf der Haut – Tattooartist

In Österreich muss man im Gegensatz zu Deutschland eine Befähigungsprüfung ablegen, um als Tattooartist arbeiten zu dürfen. | Foto: Symbolfoto/Pixabay
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  • In Österreich muss man im Gegensatz zu Deutschland eine Befähigungsprüfung ablegen, um als Tattooartist arbeiten zu dürfen.
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Tattoos bzw. tätowierte Menschen sind mittlerweile allgegenwärtig. War es vor einigen Jahren noch eine Randerscheinung mit diversen Assoziationen, ist die Farbe unter der Haut längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Vom Biker bis zum Banker und alles dazwischen zeigt heute stolz die Kunst auf der Haut.

INNSBRUCK. Tätowiererinnen und Tätowierer entwerfen Motive für die Tattoos ihrer Kundinnen und Kunden und übertragen diese dann mit Tätowiernadeln und Tätowiertinte präzise auf eine bestimmte Körperstelle. Die ausführliche Beratung der Kundinnen und Kunden ist in diesem Beruf sehr wichtig und umfasst die Unterstützung bei der Auswahl und Gestaltung des Motivs, Tipps für das Verhalten vor und nach dem Stechen sowie das Ausschließen und Informieren über mögliche allergische Reaktionen. Sowohl beim Tätowieren selbst als auch bei der Nachversorgung und bei der Reinigung der Geräte und des Arbeitsplatzes muss außerordentlich auf Hygiene geachtet werden. Bei Komplikationen können TätowiererInnen entsprechende Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen.
Das sollte man mitbringen:

  • Auge-Hand-Koordination
  • Freude am Kontakt mit Menschen
  • Freude an kreativer Arbeit
  • gutes Sehvermögen
  • Konzentrationsfähigkeit
  • selbstständiges Arbeiten
  • Sinn für Farben
  • Sinn für genaues Arbeiten
  • Sinn für Sauberkeit und Hygiene

Berufsaussichten

Die Berufsaussichten in allen Schönheitspflegeberufen sind durch das hohe Schönheits- und Modebewusstsein, das auch bei Männern zunimmt, insgesamt positiv. Allerdings gibt es einen hohen Preis- und Konkurrenzdruck zwischen den Unternehmen dieses Bereichs. Beschäftigte in Schönheitspflegeberufen haben daher häufig eingeschränkte Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Sie arbeiten auch an Wochenenden und in den Abendstunden. Viele Tätowiererinnen und Tätowierer, aber z. B. auch Piercerinnen und Piercer üben den Beruf selbstständig aus. Dabei ist zu beachten, dass das Piercen und Tätowieren nur mit einer gesetzlich geregelten Ausbildung ausgeübt werden darf und die selbstständige Tätigkeit z. B. im Rahmen des reglementierten Gewerbes "Kosmetik (Schönheitspflege)" möglich ist. Generell werden die Erweiterung des Service-Angebots, eine gute Kundenbindung und kompetente Beratung für Schönheitspflegeberufe immer wichtiger.

Foto: Jonas Hagstotz


Zwei Fragen an Jonas Hagstotz-Tätowierer

Jonas Hagstotz kommt aus Bayern, ist mittlerweile seit knapp viereinhalb Jahren Tätowierer und gerade nach Innsbruck gezogen. Hier möchte er jetzt im Beruf Fuß fassen.

Foto: Jonas Hagstotz

BezirksBlätter: Was sind die größten Unterschiede im Beruf zwischen Deutschland und Österreich?
Jonas Hagstotz: Der grundlegende Unterschied ist, dass man in Österreich eine Prüfung (Befähigungsprüfung) ablegen muss. Man besucht einen Kurs/Lehrgang, der aus mehreren Modulen besteht. Hat man das absolviert, legt man die Prüfung ab. Und da wird einfach grundlegend überprüft, ob und wie befähigt man in der Ausübung des Berufes tatsächlich ist. Und das hat man in Deutschland gar nicht, was ich ehrlich gesagt sehr verwunderlich finde. Man sieht es in Deutschland dann halt auch oft, dass dann sogenannte "Tätowierer" ihr Unwesen treiben und da massenhaft Leute verschandeln! Insofern finde ich, dass das in Österreich besser gelöst ist.

Foto: Jonas Hagstotz


Jonas, wie bist du zum Job des Tätowierers gekommen?

Na ja, ich habe immer schon gerne und viel gezeichnet und gemalt, das ist auch ein Teil meiner Persönlichkeit, meines Ausdruckes. Wollte eigentlich auch lange in die bildende Kunst, als freischaffender Künstler/Maler....aber die gesamte Kunstbranche, in die ich ein wenig hineingeschnuppert habe, war dann einfach nicht das meine ... alles sehr oberflächlich, wie ich fand! Und als dann mal ein Kollege darauf aufmerksam wurde, dass ich gut zeichnen kann, hat der mich dann überredet ihn mit der Tattoo Maschine seines Bruders zu tätowieren, das habe ich dann gemacht und der Rest ist Geschichte ... habe sofort darauf die Entscheidung getroffen Tätowierer zu werden und es keinen Tag bereut.

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