Nachtleben
"Luisa ist hier in Tirol"

Zurzeit kann man sie überall in Innsbruck sehen: Luise ist hier. | Foto: Isser
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Luisa ist hier: Das Hilfsangebot für Frauen (und Männer) im Nachtleben.

Man stelle sich vor: Es ist nachts in einer Bar oder einem Club. Ein Mann sieht eine Frau, geht zu ihr hin, stellt sich zu nah an sie dran. Er redet mit ihr, greift ihr auf den Hintern, sie will weg – er geht ihr nach. Sie sagt nein – er hört nicht hin. Sie will keine Szene machen, will nicht, dass sie alle anschauen – versucht es noch einmal höflich, doch der Mann lässt sich nicht abschütteln. So etwas hat fast jede Frau schon einmal erlebt. Es ist extrem unangenehm und kann einem psychisch zusetzen.

Luisa

Für solche und ähnliche Fälle von sexueller Belästigung wurde die Kampagne „Luisa ist hier!“ ins Leben gerufen. In Österreich ist die Kampagne bis jetzt nur in zwei Städten angelaufen: Innsbruck und Graz. Die Kampagne funktioniert so: In geschulten Lokalen kann die belästigte Frau an die Bar gehen und fragen: „Ist Luisa hier?“ Der Barkeeper versteht dann im besten Fall, was Sache ist und kann helfend in die Situation eingreifen.

Sexualisierte Gewalt

In Innsbruck kann bereits in einigen Clubs und Bars "nach Luisa gefragt werden", so zum Beispiel in der Cloud 9, im Cubique, im Moustache, im Dachsbau, im Jimmy’s, in der p.m.k. oder im Tante Emma Club. Aus dem Dachsbau heißt es dazu: „Wir haben im Dachsbau sehr viel positive Resonanz auf das Projekt gefunden. So ziemlich jede Frau, mit der man redet, hat davon gehört und der Wohlfühlfaktor ist für viele dadurch auch gestiegen. Das Codewort wurde bisher nur ein paar Mal eingesetzt (einmal davon sogar von einem Mann, der Hilfe benötigt hat), was wir auch positiv sehen.“ Andernorts wurde die Code-Frage noch nie gestellt, so zum Beispiel in der p.m.k. oder im Club Cubique: „Wir als Club waren natürlich bei den ersten Schulungen gleich dabei, da es ja gerade im Nachtleben für uns wichtig erscheint, da handeln zu können. Zum Glück haben wir bis heute noch nie eingreifen müssen bzw. wurde das Codewort nie benutzt.“ Das könnte auch daran liegen, dass das Thema der sexualisierten Gewalt inzwischen in der Gesellschaft angekommen ist, so heißt es aus der p.m.k.: „Das Thema sexualisierte Gewalt ist allerdings inzwischen ein viel öfter beachtetes Thema geworden, auch in der p.m.k, was ja ein großer Aspekt der Kampagne ist bzw. unser Anliegen war.“

Weitere Infos zu Luisa finden Sie hier.

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