"Mit Extremen kommt man nicht weiter"

Stefan Schiechtl (l.) und Kemal Önen (r.) teilen im Gespräch mit dem STADTBLATT ihr Konzept "Vision Forward" mit.
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Stefan Schiechtl ist der frisch gewählter Landesschulsprecher für berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) und besucht die 5. Klasse der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik (BAfEP) in Zams. Kemal Önen ist für die Öffentlichkeitsarbeit und Medienkontakte der LSV zuständig und besucht die 8. Klasse des BRG/BORG Telfs.

„Wenn man für etwas brennt und tatsächlich etwas bewegen will, dann macht man es einfach“, antwortet Stefan Schiechtl auf die Frage, was einen mit 18 Jahren dazu veranlasst die Position Landesschulsprechers für BMHS ehrenamtlich zu bekleiden. Kemal Önen stimmt ihm zu: „Wenn ich früher von einer Landesschulvertretung gewusst hätte, hätte ich mich früher engagiert“, meint der 17-jährige.
Das Konzept lautet „Vision Forward“ und beinhaltet sowohl Pläne, die während der Amtszeit (auf ein Jahr begrenzt, in Sonderfällen zwei Jahre) durchgesetzt werden sollen, als auch Ansätze, die einer nachfolgenden LSV als Baustein für eine komplette Schulreform dienlich sein können.

Volle Fahrt voraus

Zu den wichtigsten Bestreben der LSV gehört es ihren Bekanntheitsgrad zu steigern. „Wir wollen, dass die Schülerinnen und Schüler wissen, dass es uns gibt und dass sie jederzeit in Kontakt mit uns treten können“, erklärt Schiechtl
Ein weiteres Anliegen ist die Sensibilisierung der Jugend für die Politik – „aber nicht so formelhaft, wie es im Unterricht gemacht wird“. Am Beispiel der Europawahlen (23.05.19 – 26.05.19) möchte man SchülerInnen auf ihre Verantwortung als WählerInnen aufmerksam machen und zudem das Verständnis für die EU stärken, indem man für April und Mai 2019 verstärkt interaktive Informationsveranstaltungen anbietet.
Des Weiteren will man das Schülerparlament, das bereits auf Bundesebene existiert auch in Tirol gesetzlich verankern. So würden die Beschlüsse des Schülerparlaments direkt an den Landtag weitergeleitet.

Schwierige Themen ansprechen

In Puncto Integration will man Probleme ansprechen, aber sich von Extremen fernhalten: „Es macht keinen Sinn, SchülerInnen nichtdeutscher Muttersprache pauschal in eine Deutschförderklasse zu setzen, wenn sie dem Unterricht problemlos folgen können“, sagt Kemal Önen. „Mit Extremen kommt man nicht weiter“, schließt sich Stefan Schiechtl an. Seien die Deutschkenntnisse allerdings nicht ausgeprägt genug, um in Fächern wie Geschichte und Geografie mitzukommen, seien zusätzliche Deutschstunden, die während dieser Fächer stattfinden, durchaus sinnvoll.

Zukunftsprojekt: Reform der Oberstufe

Ein Herzensanliegen der beiden ist eine modulare Oberstufe für die AHS. Dieses Modell beinhaltet Grundmodule, die von allen SchülerInnen besucht werden müssen und Aufbaumodule, die man sich nach Interesse und Affinität aussuchen kann. Hier sieht man den Vorteil vor allem darin, eine bessere Berufswahl für sich treffen zu können.

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