Mopedstress am Hohlweg

Jetzt hat es am Hohlweg gekracht.

INNSBRUCK. Die BewohnerInnen am Bergisel haben schon lange davor gewarnt: Irgendwann wird es am Hohlweg krachen. Und vergangene Woche war es dann auch so. Ein Mopedfahrer – mit einer jungen Bekannten auf dem Sozius – krachte mit einem Auto zusammen. Zum Glück war der Schock größer als die Verletzungen selbst, trotzdem ist es ein Präzedenzfall für die AnrainerInnen, die seit Jahren versuchen, die Verkehrssituation am Hohlweg zu entschärfen.

Durchfahrt trotz Verbot

Auf dieser Strecke ist die Zufahrt nur AnrainerInnen erlaubt, es kommt aber regelmäßig vor, dass Mopedfahrer die Brennerbundesstraße abschneiden, trotz Verbotsschild und Schranke, um die Schleife nicht fahren zu müssen. Sie düsen dann die beliebte Fußgängerstrecke hinunter. Es ist nicht nur laut und lästig, sondern auch gefährlich. Schon oft kam es zu brenzligen Begegnungen zwischen Moped und Auto oder Moped und Fußgänger. "Müssen wir warten, bis es den ersten Toten gibt?", fragt sich Dietmar Gscheidlinger, der Obmann der Interessengemeinschaft Bergisel. Er verfolgt das Thema schon seit Jahren und sprach schon mehrmals bei der vorherigen Verkehrsstadträtin Sonja Pitscheider vor. Geschehen ist gar nichts. Zudem verblüffte der aktuelle Unfall die AnrainerInnen, denn an dieser Kreuzung zwischen Bergiselweg und Hohlweg sind die Straßen gleichrangig und es gilt die Rechtsregel, daher wurde letztendlich der Autofahrer zur Kassa gebeten. "Das war uns bisher gar nicht klar", sagt Gscheidlinger verwundert, ist doch der Hohlweg an dieser Stelle ein reiner Anrainerweg.

"Hören das zum ersten Mal"

Verkehrsreferent der Polizei, Reinhard Moser, wird zum ersten Mal mit dieser Problematik konfrontiert. "Bisher hat sich bei mir noch niemand beschwert", erklärt er. Trotzdem verspricht er, die Stelle durch Zivilstreifen verschärft zu kontrollieren, eine weitere Handhabe steht der Polizei nicht zur Verfügung. Auch die aktuelle Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl (Grüne) hört zum ersten Mal von dieser Situation. Sie verspricht ebenfalls, sich der Thematik anzunehmen und die Lage genauer anzuschauen. Indessen hat die IG Bergisel schon konkrete Vorschläge für eine Verbesserung: Mit einem Drehkreuz bei der Schranke gegenüber dem Sonnenburgerhof könnte den MopedfahrerInnen – im Herbst, wenn die Schule beginnt, wird es besonders schlimm – Einhalt geboten werden. Viel Hoffnung hat man am Bergisel aber nicht. Schließlich wurde man auch in den letzten Jahren stets vertröstet und um Geduld gebeten.

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