Mordfall wird neu aufgerollt

Es ist eine offene Wunde der jüngeren Stadtgeschichte: der ungeklärte Mord an einer Studentin 2005.

Daniela Kammerer war eine lebenslustige junge Frau. Bis zu den frühen Morgenstunden des 23. Juni 2005. An diesem Tag endete das Leben der Studentin plötzlich, unerwartet und gewaltsam. Auf dem Heimweg von einer Party wurde die Frau in der Nähe des Rapoldiparks niedergestochen und starb an ihren Verletzungen. Monatelange intensive Ermittlungen und die Suche nach dem Täter bzw. den Hintergründen der Tat blieben erfolglos. Bis heute warten die Angehörigen vergeblich auf eine Antwort auf die Frage nach dem "Warum?". "Diese Situation ist auch für uns Ermittler nicht einfach", erläutert der Leiter des Landes- kriminalamtes, Walter Pupp. Er war auch 2005 maßgeblich in die Ermittlungen eingebunden. "Der überwiegende Teil von Tötungsdelikten findet im Beziehungsumfeld statt. Dafür gab es in diesem Fall keinerlei konkrete Anzeichen. Wir haben alles versucht, um die Hintergründe der Tat aufzuklären und den Täter zu finden. Doch alle Bemühungen sind im Sand verlaufen. Damit umzugehen, ist auch für uns Ermittler herausfordernd", schildert der oberste Kriminalbeamte des Landes.

"Nichts bleibt unversucht!"

Gleichzeitig betont Pupp aber auch, dass man bereits in den vergangenen Jahren nichts unversucht gelassen hat, um die Tat aufzuklären. "Wir haben ein operatives Fallmanagement durchgeführt. Das bedeutet, dass Ermittler, die mit dem Fall bis dato nichts zu tun hatten, sich alle Details noch einmal ansehen und nach neuen Anhaltspunkten suchen. Auch das verlief ohne Ergebnis. Bereits vergangenes Jahr haben wir den Akt deshalb an eine spezielle Einheit des Bundeskriminalamtes (BKA, Anm.) überstellt, die auf Ermittlungen in sogenannten Cold-Case-Fällen spezialisiert ist", so Pupp. Diese Cold-Case-Gruppe, die bereits im spektakulären Fall der ermordeten Julia Kührer Ermittlungserfolge verzeichnen konnte, hat nun mit der intensiven Neuaufarbeitung aller Fakten begonnen.