Mühlauer Klamm Lawine wird weiter entschärft

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INNSBRUCK. Die Mühlauer Klamm-Lawine muss weiter entschärft werden. Dafür ermittelt ein Student mit einem Modell die beste Verbauungsvariante. Derzeit verhindert aber auch noch eine Grundstückseinlösung die Bauarbeiten.

In der Mühlauer Klamm steht schon eine 23 Meter hohe Lawinenverbauung. Um dem Stadtteil Mühlau aber Sicherheit gewährleisten zu können, muss die Klamm erneut entschärft werden. Dafür war ursprünglich ein weiterer Lawinenbrecher geplant. Die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) gab sich mit dieser Variante aber nicht zufrieden und schrieb ein Projekt am Institut für Naturgefahren und Waldgrenzregionen des BFW (Bundesamt für Wald) aus. Der Student Engelbert Gleirscher nahm sich dieses Auftrages an und testet seit mehreren Monaten die beste Variante für eine Verbauung aus.

Ersparnisse bis zu 1,5 Mio. Euro
In einem Nachbau der Klamm im Maßstab 1:125 fand er durch seine Versuche heraus, dass ein Keil oder Sporn der die Lawine umleitet und damit bremst ebenso guten Schutz leistet wie ein Lawinenbrecher. Derzeit ermittelt er noch die optimale Höhe des Keils. „Im Moment teste ich eine Höhe von 20 Metern, jetzt werde ich den Keil immer weiter abschneiden und geringere Höhen testen“, so Gleirscher.

Die WLV ist froh um die konstruktive Zusammenarbeit: „Man kann nicht warten, bis eine Großlawine mit 140.000 Kubikmetern die Mühlauer Klamm hinunterstürzt, um Messeergebnisse für eine weitere Verbauung zu bekommen. Durch die Erkenntnisse aus dem Projekt ersparen wir uns sicher 1 bis 1,5 Mio. Euro.“, so Leopold Stepanek von der WLV. Das gesamte Bauprojekt wird lt. der WLV sehr grob geschätzt um die 5 Mio. Euro kosten, das Bauwerk alleine lt. Vizebgm. Franz Gruber 1,7 Mio. €. 50 % übernimmt dabei der Katastrophenfonds, 30 % die Stadt und 20 % das Land.

Wann die Bauarbeiten beginnen, ist noch nicht abzusehen. „Wir könnten theoretisch im Spätsommer oder Herbst beginnen“, so Stepanek von der WLV.

Probleme mit Einlösung
Derzeit happert es aber noch bei Verhandlungen mit einer Grundstücksbesitzerin. Vizebgm. Gruber bestätigt diesen Grund der Verzögerung: „Wir befinden uns gerade in Verhandlungen mit einer Grundstücksbesitzerin. Ich verstehe und akzeptiere zwar das Recht auf Eigentum, hoffe aber dass die Besitzerin im Sinne der Sicherheit nicht weiter auf ihr Eigentum beharrt“, so der Vizebürgermeister.

Die Mühlauer Klamm Lawine im Vergleich. Einmal ohne dem keilförmigen Sporn im oberen Bereich, einmal mit.

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