Der musikalische Georg Willi
„Musik spricht dort, wo Worte fehlen.“

Nach der Eröffnung des Christkindlmarktes in der Maria-Theresien-Straße sang Georg Willi beim Chorkonzert mit. | Foto: Steinlechner
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  • Nach der Eröffnung des Christkindlmarktes in der Maria-Theresien-Straße sang Georg Willi beim Chorkonzert mit.
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Abseits seiner Tätigkeit als Bürgermeister und den täglichen politischen Herausforderungen hat die Musik einen hohen Stellenwert für Georg Willi. Das Stadtoberhaupt ist nicht nur selbst Sänger, sondern auch als Chorleiter aktiv. Besonders in Adventzeit eine intensive aber auch schöne Zeit für Georg Willi. Ein BezirksBlätter Innsbruck Blick auf die musikalische Seite des Bürgermeisters.

BEZIRKSBLÄTTER: Welche Bedeutung spielt die Musik und der Chor in Ihrem Leben?
GEORG WILLI:
„Musik spricht dort, wo Worte fehlen.“ hat Hans Christian Andersen gesagt. Ohne Musik könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen. Das Chorsingen begleitet mich seit den Tagen als Wiltener Sängerknabe. Einen Chor zu leiten, ist eine besonders schöne Aufgabe, gilt es doch, viele Stimmen zu einem großen gemeinsamen Klang zusammenzuführen. Gleichzeitig ist wichtig, Stimmgruppen hervorzuheben, wenn sie eine besonders schöne Stelle zu singen haben. Ich lege großen Wert auf die volle Bandbreite von „pianissimo“ bis „forte“, auf Stimmfarbe von dunkel gefärbt bis hell glänzend und natürlich auf hohe Textverständlichkeit. Wir Sänger haben das Glück, zum Klang der Stimme auch Sprache zu haben und damit musikalisch arbeiten zu dürfen.

Sie sind Chorleiter der Kirchensinger Innsbruck, gerade in der Adventzeit eine große Herausforderung.
Durchaus. Die meiste Arbeit ist es, die Programme abwechslungsreich zusammenzustellen – vom Singen im Quartett bis zum größeren Chor. Einige meiner Sängerinnen und Sänger spielen auch Instrumente, daher kann ich sie entsprechend diesem Zusatztalent einsetzen. Und dann gibt es in meinem Chor auch ausgezeichnete Solosänger. Da kann man dann schon gut arbeiten.

In Zahlen zusammengefasst, wie viele Auftritte gibt es in der heurigen Adventzeit?
Es sind in Summe vierzehn. Das heißt auch vierzehnmal proben und hoffen, dass niemand krank wird. Besonders freue mich auf die letzte Rorate am 24. Dezember in Mariahilf. Dieser Termin hat schon große Tradition.

Willi zur Zukunft der Chöre: "Wir haben viele tolle junge Sängerinnen und Sänger, die viel Neues ausprobieren, in neuen Formaten miteinander singen. " | Foto: Steinlechner
  • Willi zur Zukunft der Chöre: "Wir haben viele tolle junge Sängerinnen und Sänger, die viel Neues ausprobieren, in neuen Formaten miteinander singen. "
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Welche Lieder stehen im Mittelpunkt des Chors?
Im Mittelpunkt steht Kirchenmusik. Das ist die Tradition, aus der ich schon aus der Sängerknabenzeit herkomme.

Mehr zum Thema Chöre in Innsbruck bei den BezirksBlättern finden Sie hier

Sie haben sich nach der Eröffnung des Christkindlmarktes Maria-Theresien-Straße gleich zu den Sängerinnen und Sängern begeben. Welche Erlebnisse verbinden Sie mit dem gemeinsamen Singen?
Gemeinsames Singen stärkt das Miteinander. Es beginnt beim gemeinsamen Einatmen, beim aufeinander Abstimmen der Klangfarbe und der Lautstärke, geht weiter über das miteinander lauter werden, leiser werden, und endet beim gemeinsamen Absprechen eines „t“ am Ende einer Phrase. Ein Chor ist ein großer Klangkörper, der „miteinander schwingen muss“ – sonst wird das nichts.

Georg Willi: "Gemeinsames Singen stärkt das Miteinander." | Foto: Cammerlander
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Wie sieht die Zukunft der Chöre aus, wie steht es um den Nachwuchs?
Wir haben zwei Strömungen. Wir haben viele tolle junge Sängerinnen und Sänger, die viel Neues ausprobieren, in neuen Formaten miteinander singen. Gleichzeitig altern manche Chöre, weil der Nachwuchs fehlt. Besonders schade finde ich, dass die Vielfalt an Männerchören schwindet. Am Wichtigsten ist aber, gut ausgebildete und motivierte Chorleiterinnen und Chorleiter zu haben. Die finden dann schon Leute, die beim miteinander Singen mitmachen.

Welches Lied empfehlen Sie für die Innsbrucker Familien unter dem Weihnachtsbaum?
„Es wead scho glei dumpa“ - wunderbar weihnachtlich und sehr mit unserem Land verbunden.

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