Volkskantine

Nach Musiktheaterpreis wartet schon das nächste Stück

INNSBRUCK. Sieben Wochen, von der Vereinsgründung und Finanzierung bis zu dem Dreigroschenoper Aufführung auf der Bühne am Schloß Mentlberg, führten im vergangenen Sommer zu einer vielbejubelten Präsentation der Volkskantine. Jetzt darf sich der  Innsbruck Theaterverein, sowie das Landestheater und die Festwochen der Alten Musik über Auszeichnungen im Rahmen des Musiktheaterpreises freuen. Das Stadtblatt hat mit Lisa Hörtnagl über Teamerfolg, Freude und Zukunftspläne gesprochen.

Dreigroschenoper

Die Aufführung der "Dreigroschenoper" am Schloss Mentlberg sorgt im vergangenen Sommer für viel Beifall der Besucher und der Szene. Innerhalb kurzer Zeit hat der Verein Volkskantine ein besonderes Kulturerlebnis für das coronageplagte Publikum geschaffen. Großartige Darstellung, einzigartiges Ambiente, viele Kleinigkeiten die den Besuch zum Erlebnis machten.

Interview

Stadtblatt: Wie groß ist die Freude im Team der Volkskantine über die Auszeichnung?
Lisa Hörtnagl: Die Freude ist überwältigend. Alle Beteiligten haben so hart daran gearbeitet. Sie haben trotz der Umstände, alles für diese Produktion gegeben. Dass wir innerhalb 7 Wochen, von der Vereinsgründung und Finanzierung bis zu dem Brecht‘schen Wahnsinn auf die Bühne bringen, jetzt auch noch den österreichischen Musiktheaterpreis in der Kategorie Bestes OFF-Theater bekommen haben, übertrifft alle Erwartungen. Sie haben es sich alle verdient. Vor allem Regisseurin Susi Weber, die uns eine unglaubliche Stütze war und den Laden gerockt hat . Esther Frommann, ohne deren Kostüme und Bühnenbild Die Dreigroschenoper niemals diesen Erfolg gehabt hätte und Dirigent Kasper De Roo, der ohne zu Zucken sich in den „Schauspieler Haufen“ geworfen hat und aus allen (Schauspieler und Musiker) das Beste geholt hat und Maske Dieter Lener, der uns herrliche Fratzen gezaubert hat. Tirol war an diesem Abend wundervoll vertreten. Wir haben 4 Preise nach Hause geholt und wir gratulieren dem Tiroler Landestheater und den Tiroler Festwochen der Alten Musik.

Was bedeutet die Auszeichnung für die künftige Arbeit der Volkskantine?
Wir hätten unsere Arbeit mit oder ohne Auszeichnung weitergeführt. Wir haben 12 Vorstellungen vor ausverkauftem Haus gespielt und 1000 weitere Gäste standen glücklos auf der Warteliste. Der Hunger auf Die Volkskantine ist da und wir sind auch hungrig weiter zu servieren. Vielleicht dürfen wir durch diese Auszeichnung mehr Vertrauen und Unterstützung genießen. Für nächstes Jahr steht THE BLACK RIDER an. Insofern die Finanzierung zu Stande kommt. Die Zusage vom Bund haben wir bereits bekommen.

Ist die Auszeichnung auch ein wichtiges Zeichen für die Tiroler Off Theater Szene?
Wir haben eine einzigartige Tiroler OFF Szene, so viele kreative Vereine auf einem so kleinen Spielplatz. Und man erhofft sich natürlich vom eigenen Bundesland eine gewisse Wertschätzung und Aufmerksamkeit, wenn wir sie sogar von der Hauptstadt Wien, ja dem Bundesministerium für Kunst und Kultur bekommen haben. Frau Landesrätin Beate Palfrader, Frau Mag. Uschi Schwarzl, und viele weitere Politiker haben uns bereits gratuliert.

Gratulation

Über Musiktheaterpreise dürfen sich freuen: „The Tempest“, eine Choreographie von Landestheater-Tanzchef Enrique Gasa Valga, als beste Ballettproduktion. Laura Schneiderhan, Hauptdarstellerin in der Landestheater-Produktion „Heute Abend Lola Blau“, wurde mit einem Nachwuchspreis ausgezeichnet. Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik, die sich im Corona-Sommer 2020 mit reduziertem Programm präsentierten, wurden mit dem Preis für das beste Festival prämiert. "Wir sind sehr glücklich und äußerst dankbar, dass die Arbeit der Innsbrucker Festwochen so gewürdigt wird", freuen sich Markus Lutz (Geschäftsführer), Alessandro De Marchi (Intendant) und Eva-Maria Sens (Betriebsdirektorin).

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