O-Dorf: Eine neue Brücke wird geboren

Sind für den Brückenbau verantwortlich (von links): Paul Meßner (Ingenieurbüro Sigl/Detailplanung), Architekt Hans Peter Gruber und Christian Paoli (Tiefbau)
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  • Sind für den Brückenbau verantwortlich (von links): Paul Meßner (Ingenieurbüro Sigl/Detailplanung), Architekt Hans Peter Gruber und Christian Paoli (Tiefbau)
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Für Autofahrer ist's eine lästige Angelegenheit: Der Bau der Grenobler-Brücke 2, auf der die neue Straßenbahnlinie, Radfahrer und Fußgänger verkehren werden, braucht Platz. Das bedeutet gegenwärtig zwar Stau, in Zukunft soll es eben das Umgekehrte bewirken: Die Entlastung des städtischen Verkehrs. Der Bau dieser neuen Brücke, die im Osten an die bestehende, vierspurige Grenobler-Brücke andockt, liegt gut in der Zeit, erklärt der für Tiefbau verantwortliche Referent Christian Paoli.

Hunderte Pläne

Beim STADTBLATT-Besuch vor Ort hält er einen Stoß Papiere in der Hand: nur ein Bruchteil der hundert Pläne, die sonst mit dem Brückenbau zusammenhängen. Auf der Baustelle wird gesägt und gehämmert, die drei Pfähle stehen schon im Wasser. "Die Herausforderung war es, alles rechtzeitig fertigzubringen", erklärt der Experte. Rechtzeitig bedeutet in diesem Fall, bis das Hochwasser kommt. Die Pfähle wurden zirka 14 Meter tief in den Flussboden eingebohrt. Davor musste jedoch – zumindest zum Teil – das Flußbett aufgeschüttet werden, stabile Spundkasten hielten das Wasser davon ab, den Schacht, in welchem der Pfahl einbetoniert wurde, zu überschwemmen. Die Pfähle bilden die Grundbasis der neuen Brücke.


Drei Nächte Totalsperre

Anfang Mai kommt der spektakulärste Teil des Brückenbaus: Drei Nächte lang wird die bestehende Brücke komplett gesperrt (von Mitternacht bis fünf Uhr in der Früh), um die Stahltragwerke – drei Stück, jeweils über 70 Tonnen schwer – einzuheben. Diese werden dann miteinander verschweißt. Die Stahltragwerke, die die Firma Raffl in Steinach produziert, reisen vier Stunden lang als Sondertransporte nach Innsbruck. "Es lohnt sich, wach zu bleiben: Es wird extrem spektakulär", meint Paoli über die Arbeit mit den Spezialkränen.

"Bisher gab es keine Schwierigkeiten und unerwartete Herausforderungen: Wir sind genau im Zeitplan"

Christian Paoli, Tiefbau (Innsbruck)

Die Brücke, auf der nicht nur die Straßenbahnlinie 2 verkehren wird, soll Ende Dezember 2017 fertiggestellt werden. Fußgänger und Radfahrer können sich schon im September die ersten Eindrücke holen: Zu diesem Zeitpunkt soll sie nämlich schon für den Fußverkehr zugänglich sein. Randnotiz: Die Kosten betragen 4,5 Mio. Euro, Bauherr sind die Innsbrucker Verkehrsbetriebe.

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