Hofgartencafé
Politik will Nachtlokal

Im Jahr 2019 fiel das Hofgartencafé einer Brandstiftung zum Opfer. | Foto: Burghauptmannschaft
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  • Im Jahr 2019 fiel das Hofgartencafé einer Brandstiftung zum Opfer.
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INNSBRUCK. Stadtcafé, Weekender, Hafen - obwohl immer mehr Partylocations ihre Pforten schließen, soll das Hofgartencafé zwar wiederaufgebaut werden, jedoch nicht als Nachtlokal. Nun spricht sich neben der Volkspartei auch die SPÖ dafür aus, dass dort ein Ort des Feierns entstehen soll.


Party-Location dringend gesucht

Über Jahrzehnte hinweg war das Hofgartencafé ein beliebter Treffpunkt im Herzen von Innsbruck, bis es 2019 nach einem Insolvenzverfahren einer Brandstiftung zum Opfer fiel. Seitdem wurden vor allem vonseiten der Innsbrucker Jugend immer wieder Forderungen nach einem Wiederaufbau als Party-Location laut. 

„Für viele von uns Studierenden ist eine lebhafte, vielfältige und leistbare Clubszene ein wichtiger Teil des Lebens. Innsbruck als Studierendenstadt muss der drohenden Gentrifizierung der Bogenmeile und des ehemaligen Hofgartencafés etwas entgegensetzen. Hier sind alle Parteien des Gemeinderats gefragt!”

, mahnt etwa Philomena Gogala vom Verband Sozialistischer Studentinnen und Studenten. Auch Nick Grüner von der Sozialistischen Jugend Tirol sieht die Politik in der Pflicht:

„Die Bilanz der letzten Jahre – unter Bürgermeister Georg Willi – ist erschreckend: Zahlreiche beliebte Innsbrucker Nachtlokale oder Veranstaltungsorte wie das Stadtcafé, das Weekender, die Stadtsäle, der Hafen und zahlreiche Bögenlokalitäten mussten schließen, Ersatz gibt es keinen. Das abgebrannte Hofgartencafé soll zwar offenbar wieder aufgebaut werden, Nachtlokal soll es aber keines sein. Diese Schließungswelle hat zu einem enormen Mangel an Raum für unsere Jugend geführt.“

Das Innere des Hofgartencafés vor dem Brand. | Foto: blog.innsbruck.innsbruck
  • Das Innere des Hofgartencafés vor dem Brand.
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Es soll etwas weitergehen

Damit das Projekt Hofgartencafé endlich in Angriff genommen wird, verfassten die Jugendorganisationen gemeinschaftlich einen Antrag, der von SP-Stadträtin Elisabeth Mayr im letzten Gemeinderat eingebracht wurde. Dieser sieht vor, dass der Bürgermeister in den
Verhandlungen mit der Burghauptmannschaft und den Bundesgärten rund um den MCINeubau und die Neugestaltung des Fenner-Areals auch eine Lösung für die Nachfolge des Hofgartencafés erwirkt.

„Für mich steht außer Frage, dass hier Handlungsbedarf besteht. Es kann nicht sein, dass sich unsere Innsbrucker Jugend immer mehr dazu gezwungen sieht, in Gegenden am Stadtrand oder auf unsichere Orte, wie zum Beispiel die Sillschlucht, auszuweichen, nur weil es im Innsbrucker Zentralraum kaum mehr Nachtlokale gibt"

, erläutert Mayr und fährt fort:

„Der Standort des Hofgartencafés empfiehlt sich geradezu für die Nutzung als Nachtlokal: Neben der guten Öffi-Anbindung und der guten Erreichbarkeit in zentraler Lage, dem Eingebettet-Sein in ein Kulturquartier mit bald neu errichtetem Platz zählt vor allem, dass es hier kaum direkte Anwohnerinnen und Anwohner gibt, für die das Nachtleben eine Beeinträchtigung durch Lärm bedeutet.“ 

Unterstützung besser spät als nie

Die Volkspartei hätte sich ein solches Engagement vonseiten der SPÖ schon früher gewünscht:

„Dass das Hofgartencafe kein reines Tagescafe, sondern auch als Nachtlokal für Innsbrucks Jugend betrieben werden soll, hat die Junge Volkspartei schon vor einem guten Jahr gefordert, als das endgültige Aus für die Veranstaltungslocation „Hafen“ im Westen der Stadt feststand. Leider hatten wir damals keine Unterstützung von der SPÖ mit ihren Jugendorganisationen bekommen. Auch als später die Aktionsgemeinschaft (AG Innsbruck) im Frühjahr im Rahmen des ÖH-Wahlkampfes diese Forderung für die Innsbrucker Jugendlichen und Studierenden mit der Unterstützung von VBM Johannes Anzengruber wieder auf die politische Agenda hob, herrschte von SPÖ Seite totale Funkstille."

, kritisiert JVP-Landesobfrau LA Sophia Kircher und fährt fort: 

„Es freut mich aber, dass die SPÖ unsere alte Forderung jetzt unterstützt. So bekommt das berechtigte Anliegen der Innsbrucker Jugend ein höheres Gewicht und der Druck auf Bürgermeister Georg Willi, hier endlich tätig zu werden, steigt. Willi muss endlich die längst überfälligen Gespräche mit der Bundesverwaltung führen, um hier eine Änderung des Nutzungskonzeptes für das neu zu errichtende Hofgartencafe zu bewirken. Es ist spät, aber noch nicht zu spät die Wünsche der Jugend zu erfüllen."

Soll das Hofgartencafé als Nachtlokal wiederaufgebaut werden?

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