S-Bahn-Haltestelle Saggen
Protestaktionen geplant

So soll die Haltestelle aussehen. | Foto: ÖBB-Ostertag Architects
  • So soll die Haltestelle aussehen.
  • Foto: ÖBB-Ostertag Architects
  • hochgeladen von Georg Herrmann

INNSBRUCK. Die ÖBB sieht sich mit ihrem Projekt der neuen S-Bahn-Haltestelle in Saggen im Zeitplan. Das Umschneiden der zwölf Kastanienbäume in der Ing.-Etzelstraße ruft Protestmaßnahmen hervor. Neben Online-Petitionen gibt es auch eine Mahnwache.

Zeitplan

Die Arbeiten zur Errichtung der ÖBB-Haltestelle Innsbruck Messe liegen im Zeitplan. Aktuell sind die Experten von ÖBB und beteiligten Firmen gerade dabei, die Aufgangsbauwerke zu den zwei neuen Bahnsteigen zu errichten. Ab Mitte Oktober finden Oberleitungsarbeiten statt. Dazu muss auf der Bahnstrecke Richtung Kufstein im Bereich der neuen Haltestelle von Dienstag, 15. September, bis Dienstag, 13. Oktober 2020, wechselweise immer wieder ein Gleis gesperrt werden. Dadurch kommt es im Nahverkehr zu einzelnen Zugausfällen bzw. geänderten Abfahrtszeiten. Davon betroffen sind zum einen Züge der Wipptal-S-Bahn (Steinach-Hall in Tirol), die im Abschnitt zwischen Innsbruck und Hall ausfallen. Zum anderen einzelne Züge der Linie Telfs-Kufstein, die ab Innsbruck Richtung Unterland einige Minuten früher abfahren. Die ÖBB ersuchen die Fahrgäste, sich vor Fahrtantritt über die gewünschte Verbindung in der Fahrplanauskunft Scotty (fahrplan.oebb.at), der VVT-Smartride-App, fahrplan.vvt.at bzw. auf den Monitoren am Bahnhof zu informieren. Die ÖBB bitten um Verständnis – aufgrund des dichten Taktverkehrs ist ein rasches Weiterkommen auch mit nachfolgenden Verbindungen sichergestellt.

Nachtarbeiten

Um eine zeitgerechte Fertigstellung der wichtigen innerstädtischen Haltestelle Innsbruck Messe sicherstellen zu können, finden die Arbeiten während der gesamten Zeit auch nachts sowie an Sonn- und Feiertagen statt. Zum Schutz der Arbeitenden werden akustische und optische Warnsignale abgegeben. Schallemissionen und Staubentwicklung können in dieser Zeit nicht gänzlich vermieden werden, die ÖBB bitten um Verständnis und bemühen sich, die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Für die Verkehrsstation müssen auch die bestehenden Lärmschutzwände abgetragen werden. Bis zum Bau der neuen Lärmschutzwände im Frühjahr 2021 werden provisorische Schutzwände errichtet. Die Arbeiten am Bahnsteig machen auch noch bis zum 6. November eine Einbahnregelung in der Ing.-Etzel-Straße zwischen Bienerstraße und Schillerstraße in Fahrtrichung Norden notwendig.

Fakten

  • Baubeginn: Ende April 2019
  • Errichtung von zwei Randbahnsteigen mit je 220 Meter Länge
  • Zwei neue Liftanlagen zu den Bahnsteigen für einen barrierefreien Zugang
  • Errichtung eines überdachten Wartebereiches
  • Witterungsgeschützte Wartekojen
  • Taktiles Leitsystem für blinde und sehbehinderte Menschen
  • Ausstattung mit neuester Informationsinfrastruktur
  • neue Bike + Ride Abstellplätze
  • 300 Laufmeter neue Lärmschutzwände
  • Adaptierung der Oberleitung
  • Bauabschluss: Dezember 2021
  • Investitionssumme: rund 10 Mio. Euro
  • Projektpartner: ÖBB, Land Tirol, Stadt Innsbruck

Baumfällungen

Die ÖBB teilt auch mit: "Auch müssen für die Herstellung des neuen Bahnsteigs Mitte September zwölf Kastanienbäume in der östlichen Ing.-Etzel-Straße gefällt werden, die direkt vor den Stützpfeilern der Bögen stehen, an denen der neue Bahnsteig mittels Stahlkonsolen aufgehängt wird. Selbstverständlich werden die ÖBB nach Abschluss der Baumaßnahmen Ersatzpflanzungen vornehmen, um den Fortbestand der Allee zu sichern. Die Bepflanzung erfolgt nach dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip. Dabei wird der Wurzelraum unter dem Straßenraum erweitert. Damit steht das Regenwasser den Bäumen länger zur Verfügung.

Protestaktionen

Die überparteiliche Initiative "Ruhiger Saggen" kündigt eine Mahnwache an. "Das herzlose Umschneiden von zwölf altehrwürdigen Kastanienbäumen bei denViaduktbögen im Saggen (Ing.-Etzelstraße) soll, wie die überparteiliche Initiative „Ruhiger Saggen“ aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen erfuhr, am Donnerstag, dem 10. September, in den Vormittagsstunden einsetzen. Ausgerechnet unter der Ägide des grünen Innsbrucker Bürgermeisters Georg Willi sollen die wichtigen Sauerstoff- und Schattenspender der Kettensäge zum Opfer fallen, um einer – nach Ansicht vieler Experten wenig sinnvollen, dafür aber zehn Millionen Euro teuren – „S-Bahn-Haltestelle Innsbruck Messe“ Platz zu machen. Viele Saggener, aber auch Bürger aus anderen Stadt- und Landesteilen, wollen den grünpolitisch beschlossenen Baummord aber nicht so einfach hinnehmen und haben angekündigt, vor Ort ab 7 Uhr früh eine friedliche Mahnwache abzuhalten.

Lärm auch nachts und an Sonn- und Feiertagen
Am heutigen 8. September meldete die weitgehend obrigkeitshörige Tiroler Tageszeitung, dass die „Bauarbeiten für den neuen Bahnhalt laut ÖBB im Zeitplan“ lägen. Die Aufgänge zu den neuen Bahnsteigen nähmen Form an. Vom 15. September bis 13. Oktober müssten wechselweise Gleise gesperrt werden. Zwischen Innsbruck und Hall würden Züge der Wipptal-S-Bahn (Steinach – Hall), ausfallen, auch wären die Abfahrtszeiten einzelner Züge der Linie Telfs-Kufstein betroffen. Um die geplante Fertigstellung der Haltestelle bis Dezember 2021 zu gewährleisten, fänden die Arbeiten auch nachts sowie sonn- und feiertags statt. Die Anrainer sind über die bevorstehenden Lärmorgien bereits jetzt erbost.

Die Projektbetreiber ließen das Moser-Holding-Organ wiederholt berichten, dass die zwölf kerngesunden Kastanienriesen, die der Errichtung des neuen Bahnsteiges im Wege stünden, „Mitte September fallen“ müssten.

Da mit massivem Widerstand der Bevölkerung rechnen ist, könnte es sich bei diesen Verlautbarungen aber, uns vorliegenden Informationen zufolge, insofern um einen Vernebelungstrick handeln, als die Schlägerungstrupps angewiesen worden sein sollen, schon am Donnerstag anzurücken. Dadurch könnte dem Protest der Anrainer und Freunde der Grünen Lunge im Saggen zuvorgekommen werden, und die Baumfreunde würden dann vor vollendeten Tatsachen – nämlich vor nackten Baumstümpfen – stehen."

Online-Petition

Auch online wird gegen die Fällung mobil gemacht. "Während andere Städte mühevoll ihre bestehenden, alten Bäume schützen und bemüht sind, die Lebensqualität der Bewohner durch das Pflanzen vieler neuer Bäume zu steigern und so die Städte attraktiver zu gestalten, werden in Innsbruck der Reihe nach die Bäume gefällt. Es wurden in Innsbruck und Umgebung schon so viele, alte Bäume gefällt. Wenn wir nur zusehen und nichts dagegen unternehmen, wird bald der letzte, große Baum entfernt sein. Innsbruck braucht mehr Bäume, nicht weniger." lautet die Devise der Petition mit den Namen "Kein Fällen der Bäume in Saggen". Die am 7. September auf der Plattform openpetition.eu (hier zum abrufen) gegründete Initiative hat bereits mehr als 500 Unterzeichner. 

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