Gemeinderatssitzung
Rückbau von Hofwald-Trail erneut beschlossen
Bei der Gemeinderatssitzung am 25. Oktober wurde der Antrag zum Rückbau des Hofwald-Trails erneut angenommen. Der neue Streckenverlauf soll den Wald besser entlasten und Nutzungskonflikte verhindern. Vizebürgermeister Anzengruber spricht trotzdem von Fortschritten für die Mountainbike-Community in Innsbruck und bezeichnet die Stadt als Vorreiter.
INNSBRUCK. Hitzig ging es in der Gemeinderatssitzung am 25. Oktober beim Punkt Hofwald-Trail zu. Der Rückbau großer Teile der aktuellen Strecke wurde erneut beschlossen und somit auch der Bau der neuen Variante. Gegenstimmen gab es von den Grünen, der Alternativen Liste Innsbruck und von den Gemeinderäten Plach und Gasser der SPÖ, die NEOS enthielten sich. Während auf der einen Seite die Entwicklungen zum Thema Mountainbike Trails gelobt werden, wird der "Pfusch" von anderen heftig kritisiert.
Willi sieht Problem am Gedächtnisweg
Nutzungskonflikt am Trail sieht Bürgermeister Georg Willi keinen. Laut ihm war die Lösung gut, der Trail war so gebaut, dass die Mountainbiker den Besinnungsweg schiebend überqueren mussten. Der Verlauf des Trails war bewusst zwischen Forst- und Wanderwege geplant, um keinen unbenutzten Wald zu belasten. Auch die Bündelung von Trails habe gut funktioniert. Die Einberufung der Sondergemeinderatssitzung war eine Überreaktion, so der Bürgermeister. Gegenüber der lauten Wenigen, die gegen den Trail protestierten, stünden viele Mountainbiker mit einer Petition mit über 5 000 Unterschriften. Der wahre Nutzungskonflikt entstünde durch Mountainbiker, die den Besinnungsweg, auf dem ein Fahrverbot auch für Fahrräder gilt, hinauftreten. Da der neue Verlauf nicht die Aufstiegsroute der Biker ändert, werde das Problem dadurch nicht gelöst. Er kritisiert das "Vernichten von Steuergeld" durch den Beschluss. Auch Janine Bex, die Klubobfrau der Grünen, kritisiert den Rückbau und bezeichnet den Ablauf als Schildbürgerstreich. Gemeinderat Mesut Onay von der Alternativen Liste Innsbruck kritisiert die ÖVP für die langsamen Entwicklungen und bezeichnet die Situation als "politischen Pfusch".
Anzengruber lobt Entwicklungen
Vizebürgermeister Johannes Anzengruber sieht in dem Beschluss eine Entlastung für den Naturraum. Lösung dafür sei die neue Streckenführung durch das Buchtal, da die Mountainbiker dort weniger in Kontakt mit Wanderern kämen. Er sieht es auch vorteilhaft, dass der neue Verlauf genau da ist, wo vorher illegale Trails waren, welche durch die offizielle Strecke nicht mehr befahrbar sind. Er ist stolz, dass neben dem Hofwald-Trail vor kurzem auch der Stadtwald-Trail geöffnet werden konnte und der Nordketten-Singletrail auch geöffnet und umgebaut werden soll. Der Trail soll weiterhin den Schwierigkeitsgrad schwarz behalten, aber durch einen neuen 2,6 Kilometer langen Teil für mehr Mountainbiker befahrbar werden. 2023 soll das Trailnetzwerk 9,5 Kilometer umfangen. Im geplanten Trailcenter in der Rossau könnten weitere 5,5 Trailkilometer entstehen. Im südlichen Mittelgebirge laufen derzeit Verhandlungen mit Grundbesitzern. Deshalb sieht Anzengruber Innsbruck als Vorreiter in der Thematik Mountainbike-Trails.
MTBInnsbruck von der Entscheidung enttäuscht
In einem Statement gibt Verena Böhm-Hennes von MTBInnsbruck bekannt, dass der Beschluss zwar absehbar war, aber die Entscheidung auf die gute Zusammenarbeit der vergangenen Jahre hin blickend enttäuscht. Der Politik müsse bewusst sein, dass durch den Rückbau wieder mehr Leute illegal durch den Wald fahren werden. Trotz angeknackstem Vertrauen in die Verlässlichkeit erklärt sich die Initiative MTBInnsbruck als gesprächsbereit.
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