Aufreger in der Altstadt
Scharfe Kritik an den Standorten der Terrorpoller

Die Arbeiten für die neue Pflasterung haben begonnen, die Sicherheitspoller sorgen für Diskussionen. | Foto: BezirksBlätter
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Nach vielen politischen Diskussionen sollte die Umsetzung der sogenannten "Terrorpoller" in der Altstadt umgesetzt werden. Jetzt gibt es an den Standorten scharfe Kritik von Bewohnerinnen und Bewohner sowie Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Altstadt. Die Thematik steht am Mittwoch im Stadtsenat auf der Tagesordnung und soll im kommenden Gemeinderat am 30.4. beschlossen werden.

INNSBRUCK. Tiroler Edle, Edelweiss Innsbruck, Zum Tatzlwurm, Ottoburg, Piano Bar, Cafe Munding, Mamma Mia, Schmuck Schipflinger, Spezialitäten Götsch, Bärenland sowie Anrainerinnen und Anrainer wenden sich mit einer Stellungnahme an die Stadtpolitik. "Die geplanten „Terrorpoller" werden viele notwendige Abläufe in der Altstadt massiv erschweren - Frühanlieferungen, Notfahrten, Fahrten mit Ausnahmeregelung für Events, Wasserschaden/Elektronotfälle oder pflegebedürftige Menschen werden durch das strikte Sicherheitskonzept der „Terrorpoller" behindert. Die hierfür benötigten Freigaben verwässern das geplante Sicherheitskonzept und machen es somit obsolet", erklären die Absender in ihrem Schreiben an die Stadtpolitik.

Grüne und SPÖ gegen die Sicherheitspoller in der Altstadt

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Aus unserer Sicht verunstalten die Terrorpoller das Bild der historischen Altstadt, optisch vermitteln sie das Bild „hinter Gittern" zu leben - ein Erlebnis, welches sich auch auf den für Innsbruck so wichtigen Tourismus auswirken wird.

Im Plan für die Bauarbeiten sind die Standorte der Poller angeführt. | Foto: Stadt Innsbruck
  • Im Plan für die Bauarbeiten sind die Standorte der Poller angeführt.
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"Auch fragen wir uns, auf welcher Entscheidungsgrundlage dieses Sicherheitskonzept für die Altstadt entworfen wurde, welches die „Terrorpoller" hier für die beste Lösung erachtet? Es wurde bis jetzt nicht erklärt, wie die aktuell geplanten Standorte der Poller einen Terrorangriff verhindern sollen. Wir vermissen die notwendige Bewertung der aktuellen Sicherheitslage von Innsbruck und fordern eine Stellungnahme des für Sicherheit zuständigen Vizebürgermeister. Die Kosten, die hier im Gespräch sind - über eine Millionen Euro Steuergeld, stehen aus unserer Sicht nicht im Verhältnis zu den Unannehmlichkeiten, die hiermit einhergehen werden. Diese Kosten beziehen sich außerdem nur auf den Bau", wird weiter erklärt und folgende Fragen aufgeworfen:

  • Welche langfristigen Wartungskosten werden hier zusätzlich anfallen?
  • Welche Kosten werden durch notwendige Leitungsverlegungen verursacht?
  • Welche weiteren Kosten werden noch zusätzlich anfallen?
  • Wer trägt die Haftung, wenn die Steuerung bei einem Notfall nicht funktioniert?

Transparenz

"Alle diese Kosten sollten in ihrer Gesamtheit eruiert und transparent der Öffentlichkeit dargestellt werden, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird. Auch die Verzögerungen in der Baustelle durch den Einbau der notwendigen Sicherheitskonstruktionen stehen nicht dafür, dass diese in die Umsetzung gehen. Jede Zeitersparnis die möglich ist, muss mitgedacht werden. Denn schon jetzt ist klar, dass Gewerbetreibende und Gastronomen allein durch die Auswirkungen der Altstadtpflasterung große Verluste einfahren werden. Es wird darüber diskutiert, dass wir trotz der Baustelle, dem Lärm und Schmutz Gastgartengebühren zahlen müssen. Außerdem sollen Geschäfte durch Zäune und Container verstellt werden - für uns ein großer Verlust, bei dem wir noch draufzahlen sollen. Angesichts dieser Tatsachen ist es uns unbegreiflich, wieso Geld für ein ungefragtes und nicht auf Sinnhaftigkeit überprüftes Projekt wie die „Terrorpoller" verfügbar sein soll. In einer Informationsveranstaltung wurde ein Stimmungsbild erhoben - die absolute Mehrheit aller Beteiligten, egal welcher Anspruchsgruppe, hat sich gegen Poller in der Altstadt ausgesprochen. Wir erwarten uns deshalb, dass mit uns Gespräche aufgenommen werden. Wir appellieren hier eindringlich an die zuständigen Vertreter:innen des Stadtsenates die Entscheidung zu überdenken und uns allen eine nicht erwünschte Maßnahme zu ersparen. Investieren Sie das Geld in etwas Sinnvolles", wird abschließend festgehalten.

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