Schimmel durch Aufstockung

Peter Gasser zeichnet mit dem Finger nach, wo die Wand feucht ist. Der Fleck breitet sich täglich aus.
11Bilder
  • Peter Gasser zeichnet mit dem Finger nach, wo die Wand feucht ist. Der Fleck breitet sich täglich aus.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Kürzlich präsentierte die gemeinnützige WohnungsGmbH Neue Heimat Tirol (NHT) ein neues Projekt: Durch Aufstockungen in Gebäuden der Hugo-Wolf-Straße, Brucknerstraße und Viktor-Dankl-Straße entstehen 32 Wohnungen in Innsbruck. Dass eine über Jahre anhaltende Baustelle mit viel Dreck und Lärm einhergeht, ist den Mietern der bestehenden Wohnungen klar. Sie nehmen die Situation mehr oder minder geduldig zur Kenntnis. Nur bei der Familie Gasser, sie leben im – jetzt noch – obersten Stockwerk eines Hauses in der Hugo-Wolf-Straße, ergaben sich grobe Probleme. Schon zu Ostern fingen die Unannehmlichkeiten an: Die Decke wurde zweimal durchbohrt, durchs Loch hat man den Himmel gesehen. Dann kamen die großen Stürme und die Wände wurden nicht nur durchnässt, es regnete regelrecht in die Küche rein. Nach kurzer Zeit schimmelte es in den Ecken, die feuchten Flecken wurden immer größer, so auch die Verzweiflung des jungen Pärchens, das mit seinen Hunden in der Wohnung lebt.


Hilfe nach zwei Tagen

"Ich wurde immer nur versetzt", klagt Peter Gasser über die Kommunikation mit der NHT. "Erst nach zwei Tagen haben sie mir den Polier geschickt", so der kämpferische Mieter, der solche Gegebenheiten nicht einfach so hinnehmen will. Seine Frau klagt ebenfalls über die Zustände: "Ich habe gedacht, die Decke bricht runter." "Gut, dass wir noch nicht alles saniert haben", erklärt Gasser die Pläne, die sie vor der Aufstockung gehabt haben.
Der betroffene Gebäudekomplex, welcher 1953 errichtet wurde, wird nicht nur erweitert, die bestehenden Wohnungen werden auch energetisch saniert.

NHT kommt entgegen

Die NHT zeigt sich entgegenkommend: "Bedauerlicherweise ist es im Zuge der Aufstockung zu einem Wassereintritt in den obersten Wohnungen gekommen. Wir haben sofort Kontakt mit der zuständigen Baufirma aufgenommen. Selbstverständlich werden die betroffenen Mieter schadlos gehalten. Zusätzlich werden wir den Bewohnern in der obersten Etage für die Dauer der Aufstockung bei der Miete entgegenkommen." Für Gasser ist es aber noch immer zu wenig. Er meint: "Alle oberen Parteien kriegen die gleiche Entschädigung. Bei uns ist es aber am schlimmsten. Der Wasserschaden hat sich weiter ausgeweitet und jetzt haben wir auch Schimmel im Badezimmer." Er bekommt zwar von Mai bis Oktober 50 Prozent Erlass auf den Mietzins, für ihn ist die Wohnung aber eine Zumutung. "Ich lege bei der NHT wieder Beschwerde ein."

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.