Begleitung
Sternenkinder - Raum für Trauer und Erinnerung

- Fachtagung zum Thema Sternenkinder mit v. l. Susanne Sprung, Franziska Offermann, Mauerer, Sandra Aufhammer, Cornelia Hagele, Alexandra Ciresa-König
- Foto: GiL
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Bei einer bewegenden Tagung in Innsbruck zum Thema „Sternenkinder“ kamen Fachleute, betroffene Eltern und Interessierte zusammen, um sich über den Umgang mit still geborenen oder früh verstorbenen Kindern auszutauschen. Die Veranstaltung bot einen Rahmen für fachliche Vorträge, persönliche Erfahrungen und neue Ansätze zur Trauerbewältigung.
INNSBRUCK. Die Fachtagung in Innsbruck wurde vom Netzwerk GiL-Gesund ins Leben initiiert, das eine Austauschgruppe für betroffene Eltern anbietet und jährlich zum „Worldwide Candle Lighting Day“ Gedenkbäume für verstorbene Kinder in über 35 Tiroler Gemeinden – von Breitenbach bis Zell am Ziller – organisiert. Als Zeichen des Erinnerns hätten Angehörige und Betroffene dort die Möglichkeit, Holzsterne mit Namen, Daten und persönlichen Botschaften anzubringen. GiL-Landesleiterin Sandra Aufhammer erklärte, dass sich viele Eltern mit ihrer Trauer alleingelassen fühlten. Das Ziel sei es, einen Raum zu schaffen, in dem das Thema offen besprochen und wichtige Informationen vermittelt werden könnten. Sternenkinder seien oft ein Tabuthema, dabei gehörten sie zum Leben und müssten in die Gesellschaft integriert werden. Wissen und Informationen könnten dabei helfen, Sicherheit zu geben, so Aufhammer weiter.

- Sternenkinder seien oft ein Tabuthema, dabei gehörten sie zum Leben und müssten in die Gesellschaft integriert werden.
- Foto: pixabay/bernswaelz Symbolbild
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Verschiedene Perspektiven auf das Thema
Fachleute aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Trauerbegleitung widmeten sich in ihren Vorträgen verschiedenen Aspekten des Themas – von der medizinischen Betreuung über therapeutische Unterstützung bis hin zu Bestattungsfragen. Hebamme Franziska Maurer erläuterte, welche Maßnahmen Eltern in dieser schwierigen Situation Halt geben können. Gynäkologin Alexandra Ciresa-König informierte über die medizinische Versorgung betroffener Familien an der Frauenklinik Innsbruck. Susanne Sprung, Fachärztin für Psychopathologie, sprach über die Beisetzung von Sternenkindern. Bestatterin Christine Pernlochner-Kügler beleuchtete den sensiblen Prozess des Abschiednehmens, während Franziska Offermann darlegte, wie sich frühe Verluste traumasensibel begleiten lassen.

- Fachleute aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Trauerbegleitung widmeten sich in ihren Vorträgen verschiedenen Aspekten des Themas – von der medizinischen Betreuung über therapeutische Unterstützung bis hin zu Bestattungsfragen.
- Foto: pixabay/Ali_Ahmad_DANESH Symbolbild
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Landesrätin Cornelia Hagele hob hervor, dass der Verlust eines Kindes während der Schwangerschaft oder kurz nach der Geburt für betroffene Familien eine tiefgreifende und oft unsichtbare Belastung darstelle. Lange Zeit sei dieses Thema in der Gesellschaft wenig beachtet worden. Durch Initiativen wie jene des Netzwerks GiL-Gesund ins Leben werde nun ein geschützter Raum für Abschied, Trauerbewältigung und Unterstützung geschaffen. Es sei essenziell, dass betroffene Familien nicht allein gelassen werden, sondern auf ein Netzwerk aus Hilfsangeboten zurückgreifen können. Der Sternenkinder-Fachtag sei ein bedeutender Schritt, um die Sensibilität für dieses Thema zu erhöhen und die gesellschaftliche Anerkennung der Betroffenen zu stärken, betonte Hagele.
Jährlich bis zu 400 Fehl- oder Totgeburten in Tirol
Werner Salzburger, Landesstellenausschussvorsitzender der Österreichischen Gesundheitskasse in Tirol, wies darauf hin, dass in Tirol jährlich bis zu 400 Fehl- oder Totgeburten verzeichnet werden. Der Verlust eines Kindes sei für die betroffenen Familien mit großem Leid verbunden, insbesondere wenn eine Schwangerschaft nicht den erhofften Verlauf nehme. Um in dieser schwierigen Situation Unterstützung zu bieten, sei es entscheidend, passende Hilfsangebote bereitzustellen. Seit 2023 stehe diese Unterstützung flächendeckend in allen neun Tiroler Bezirken zur Verfügung. Die Familienbegleiterinnen und -begleiter der Frühen Hilfen würden betroffene Eltern kostenlos und vertraulich begleiten, erklärte Salzburger.
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